Schwimmen:Koch auf bestem Olympia-Weg - Biedermann «Herr im Hause»

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Netanya (dpa) - Doppel-Gold bei der Kurzbahn-EM bedeutet für Paul Biedermann und Marco Koch nur ein Schrittchen auf dem Weg Richtung Olympia, aber für ein gutes Gefühl sorgen die Titel allemal.

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Netanya (dpa) - Doppel-Gold bei der Kurzbahn-EM bedeutet für Paul Biedermann und Marco Koch nur ein Schrittchen auf dem Weg Richtung Olympia, aber für ein gutes Gefühl sorgen die Titel allemal.

„Jetzt beginnt die Vorbereitung auf Rio und Langbahn“, erklärte Biedermann, der schon die Europameisterschaften in Israel aus dem Training heraus geschwommen war. Dass nach Silber über 400 Meter Freistil noch Gold über 200 Meter heraussprang, sorgte beim EM-Abschied für ein ganz besonderes Glücksgefühl. „Mein letztes Kurzbahnrennen mit Gold zu beenden, war perfekt“, erklärte der 29-Jährige.

Weltrekordler Biedermann feierte in guten 1:42,68 Minuten sein siebtes und letztes EM-Gold, Weltmeister Koch wurde in 2:00,53 Minuten und nur fünf Hundertstelsekunden über Weltrekordzeit seiner Favoritenrolle über 200 Meter Brust gerecht. Dass sowohl der Erfolgsgarant als auch dessen Heimtrainer Alexander Kreisel wegen der fehlenden Sekundenbruchteile auf die Bestmarke des Ungarn Daniel Gyurta haderten, unterstreicht das Anspruchsdenken der beiden.

„Die Freude wegen gestern überwiegt auf jeden Fall noch nicht, es ist immer noch der Ärger. Vor allem, nachdem ich mir das Rennen noch mal angeguckt habe“, erklärte Koch am Freitagmorgen. Groß angestoßen auf den Titel wurde am Vorabend im Hotel nicht mehr, wegen der Dopingkontrolle war der Weltmeister auch erst „sehr spät“ im Bett. „Es ist sehr ärgerlich, dass es nicht ganz zum Weltrekord gereicht hat. Aber wir machen so weiter, Olympia steht vor der Tür“, betonte Trainer Kreisel.

Die intensive Olympia-Vorbereitung kann nun kommen, für Kurzbahn- Erfolge aber können sich Koch und Biedermann in neun Monaten in Rio nichts kaufen. „Das ist noch mal eine richtig Motivation auf dem Weg zu Olympia. Was nicht passieren darf, dass man jetzt zufrieden ist“, erklärte Biedermanns Coach Frank Embacher. „Wir sind auf einem guten Weg, aber bei bestem Willen noch nicht dahin, wo wir hin wollen.“

Biedermann & Co. werden auf dem Weg Richtung Sommerspiele im Januar ein Trainingslager in Thailand oder auf Teneriffa absolvieren. Danach stehen neben Heimtraining Testwettkämpfe an, ehe Anfang Mai in Berlin die erste Olympia-Qualifikation stattfindet. In Rio will der Deutsche Schwimm-Verband nach dem medaillenlosen Olympia-Debakel von London unbedingt wieder auf dem Siegertreppchen stehen. Hoffnung setzt der DSV bei den Männern besonders auf Koch und Biedermann. Bei den Frauen soll Franziska Hentke, die über 200 Meter Schmetterling am Freitag im Vorlauf in 2:05,07 die Beste war, für eine Topplatzierung sorgen.

„Paul und Marco überstrahlen natürlich alles, aber ich freue ganz besonders über 19 persönliche Bestzeiten im Team. Marco mit einem Wimpernschlag am Weltrekord vorbei, ein kleiner Wermutstropfen bleibt. Wenn er das verdaut hat, freut er sich über eine Wahnsinnszeit“, lobte Chefbundestrainer Henning Lambertz. „Paul hat sich und den anderen gezeigt, dass er über 200 Meter Kraul Herr im Hause ist. Das tut ihm gut, das gibt ihm Schwung, und den Schwung brauch er für das nächste Jahr.“

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