Schwimmen:B.R.U.S.T. - Weltmeister Marco Koch und seine Stärken 

Lesezeit: 2 min

Kasan (dpa) - WM-Zweiter 2013, Europameister 2014, Weltmeister 2015: Marco Koch ist der Erfolgsgarant der deutschen Beckenschwimmer. Nach dem Sieg am Freitag bei der Schwimm-WM in Kasan über 200 Meter Brust erlaubte er sich einen der früher regelmäßigen Fastfood-Ausflüge.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Kasan (dpa) - WM-Zweiter 2013, Europameister 2014, Weltmeister 2015: Marco Koch ist der Erfolgsgarant der deutschen Beckenschwimmer. Nach dem Sieg am Freitag bei der Schwimm-WM in Kasan über 200 Meter Brust erlaubte er sich einen der früher regelmäßigen Fastfood-Ausflüge.

Die Goldmedaille der Titelkämpfe in Russland gibt noch einmal mehr Motivation für Olympia. Koch und sein Trainer Alexander Kreisel sind sich einig: Der Weltrekord von 2:07,01 Minuten ist drin.

Fünf Eigenschaften des stärksten B R U S T-Schwimmers der Welt.

B wie Beständigkeit: Auf ihn ist einfach Verlass. Nach seiner Olympia-Enttäuschung 2012 war Koch immer zur Stelle. Bei der WM 2013 holte er mit Silber die einzige deutsche Medaille, bei der Heim-EM schlug er als Gewinner und mit deutschem Rekord an. Und jetzt dieser Weltmeistertitel. „Dass er sich auf den Punkt konzentrieren und steigern kann, das zeichnet ihn schon aus“, lobte Trainer Alexander Kreisel.

R wie Rennpraxis: Auch andere Schwimmer sind im Training fleißig, keiner misst sich aber so oft mit der internationalen Konkurrenz. Kurzbahn-Weltcups oder Langbahn-Meetings im Ausland - Koch lässt nur wenig aus. Dank temporärer Besuche bei Ex-Bundestrainer Dirk Lange in Graz hat er in dessen Trainingsgruppe mit dem Olympiasieger Cameron Van der Burgh einen routinierten Weltklasse-Athleten zum Vergleich. Das zahlt sich im Kampf Mann gegen Mann aus.

U wie Unverträglichkeit: Der Weltmeister ernährt sich glutenfrei. Bei einem Bluttest war die Unverträglichkeit festgestellt worden. Koch verzichtet auch auf tierische Produkte und isst nur noch wenig Fleisch: „Ich glaube nicht, dass man es in Massen braucht.“ Obst ersetzt die früher so geliebten Süßigkeiten. Seitdem verlor er mehrere Kilo. „Und ich habe noch Muskelmasse aufgebaut.“ Das früher heiß geliebte Fastfood gönnt sich Koch nur noch bei großen Erfolgen.

S wie Souveränität: Diese Eigenschaft fehlt ihm bestenfalls beim Autofahren. Da könne er sich aufregen, gestand Marco Koch kürzlich. Ansonsten aber ist der fokussierte Athlet durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Selbst eine Magenverstimmung im Vorfeld, bei der viele Schwimmer übersensibel in ihre Körper hineinhören würden, wirft ihn nicht aus der Bahn. Er sieht so etwas pragmatisch: Besser mal was Falsches essen und eine Nacht kotzen statt ein Magen-Darm-Virus. Im Endeffekt bin ich froh, dass es nur das war.

T wie Teamleader: Er ist nicht der Anführer mit markigen Sprüchen, aber großes Vorbild für alle im Team. Wie auch Paul Biedermann. „Sie sind keine lauten Führer, sondern in ihrer Art eher leise Teamführer, aber genauso wichtig“, erklärte Chefbundestrainer Henning Lambertz. „Die sind bis in die Haarspitzen professionell und das können die anderen Team immer wieder mitnehmen, weil sie zu ihnen aufschauen. Und das macht es mir sehr leicht so ein großes Team zu führen.“

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: