Schwimm-WM in Shanghai:Britta Steffen sagt alle Starts ab

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Für die Doppel-Olympiasiegerin ist die Schwimm-WM bereits beendet: Nach einer enttäuschenden Leistung will die formschwache Britta Steffen nicht mehr an den Start gehen. Mannschaftskolleginnen kritisieren ihren mangelnden Teamgeist.

Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen wird nach ihrer enttäuschenden Vorlaufzeit über 100 Meter Freistil bei der Schwimm-WM in Shanghai nicht mehr an den Start gehen. "Sie ist angetreten, hat sich gezeigt und hat bewiesen, dass sie nicht kneift. Aber jetzt ist es an der Zeit, Britta zu schützen und sie wird keine Wettkämpfe mehr hier bestreiten", sagte Trainer Norbert Warnatzsch.

"Es ging nicht mehr - leider": Britta Steffen verzichtet auf weitere Wettkämpfe bei der Schwimm-WM in Shanghai. (Foto: dpa)

Zuvor hatte die Titelverteidigerin über 50 und 100 Meter Freistil als 16. und Letzte das Halbfinale erreicht. "Ich würde gerne erst mal die Augen zumachen, die Ohren zumachen und dann noch mal mit ein bisschen Abstand auf den heutigen Tag gucken", sagte die 27-Jährige. "Es ging nicht mehr - leider." Jetzt sei Olympia 2012 in London das große Ziel.

Für die Berlinerin standen nach dem Vorlauf nur enttäuschende 54,86 Sekunden zu Buche. Bei den deutschen Meisterschaften war sie Anfang Juni noch 54,14 Sekunden geschwommen und war damit schon über der WM-Norm geblieben. In Shanghai war sie bereits mit ihrer Staffel-Zeit alles andere als zufrieden. Vorlaufschnellste am Donnerstag war die Niederländerin Femke Heemskerk. Daniela Schreiber aus Halle/Saale verfehlte das Halbfinale.

Steffens Verzicht stieß auch auf Kritik. "Ich finde es egoistisch zu sagen: Ich starte nicht und lasse die Staffel alleine dastehen. Von uns wird auch immer Teamgeist verlangt", sagte ihre Teamkollegin Daniela Schreiber mit Blick auf die Lagenstaffel am Samstag. Die 22-jährige Hallenserin kommt als Ersatz für Steffen in Frage.

Noch deutlichere Worte fand Ex-Weltmeisterin Franziska van Almsick. "Ich kann verstehen, dass es ihr im Moment nicht gutgeht. Aber ich kann nicht nachvollziehen, dass sie alles hinschmeißt", sagte die 33-Jährige, die für die ARD aus Shanghai berichtet: "Ich hätte erwartet, dass sie als Frontfrau des Deutschen Schwimm-Verbandes Verantwortung übernimmt und sich die Beine rausreißt, um die Lagenstaffel zu den Olympischen Spielen zu bringen. Man muss manchmal auch die Arschbacken zusammenkneifen."

© dpa/dapd/Sid/afis/mikö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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