DVV-Pokal:Lust auf den Ball

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Ticket für die nächste Runde: Vilsbiburgs Volleyballerinnen nach dem Erfolg in Münster. (Foto: Conny Kurth/Imago)

Vilsbiburgs Volleyballerinnen überzeugen im Pokal-Achtelfinale gegen Münster mit großem Einsatz und einer selbstbewussten Leistung.

Von Katrin Freiburghaus

Mit Worten wie Standortbestimmung muss man beim Volleyball vorsichtig sein, denn meist treten die Teams wegen des vollen internationalen Kalenders erst kurz vor Saisonbeginn erstmals vollzählig zusammen. Die ersten Partien sind somit ein Rennen gegen die Zeit. Das Pokal-Achtelfinale der Roten Raben Vilsbiburg in Münster am Samstag kam der Begriffsdefinition dennoch ziemlich nah. Nach vier Spieltagen rangieren die beiden Erstligisten - Münster als Achter, Vilsbiburg als Sechster - in exakt jenem Mittelfeld der Bundesligatabelle, aus dem sich beide gerne nach oben verabschieden würden. Mit dem 3:1 (16:25, 25:21, 25:22, 27:25) buchten die Vilsbiburgerinnen daher nicht nur ihr Ticket für die nächste Pokalrunde, sondern setzten auch ein Ausrufezeichen in einer Entwicklung, hinter der in den vergangenen Jahren allenfalls Punkte, mitunter auch eher Fragezeichen gestanden hatten.

Nach schwachem ersten Satz lieferten die Niederbayerinnen vom zweiten Durchgang an eine konzentrierte und über weite Strecken sehr überzeugende Vorstellung ab. Insbesondere im Block-Feldabwehr-Komplex, in dem Trainer Juan Diego Garcia Diaz zuletzt Verbesserungsbedarf angemahnt hatte, präsentierte sich das Team stark. Der Erfolg in Münster sei ein "wichtiger Sieg", bei dem er sein Team "auf einem guten Weg" zu "unserem eigenen Stil" gesehen habe.

"Es haben viele Elemente ineinandergegriffen und wir haben gut kommuniziert", fand Libera Patricia Nestler.

Obwohl längst nicht alle Angriffe ihr Ziel fanden - die Statistik wies im Mannschaftsmittel eine Gesamteffektivität von unter 40 Prozent aus - strahlten die Angreiferinnen Zuversicht und Selbstbewusstsein aus. Das ist deshalb erwähnenswert, weil Vilsbiburg diese Außenwirkung in der jüngeren Vergangenheit in vergleichbaren Situationen abgegangen war. In kritischen Spielphasen hatten die Angreiferinnen trotz guter Ansätze oft zaghaft gewirkt. Gegen Münster erweckten sie den Eindruck, Lust auf den Ball zu haben, statt froh zu sein, wenn er endlich wieder beim Gegner war.

Obwohl Vilsbiburg meist ein Polster von zwei bis vier Punkten zwischen sich und Münster brachte, blieb die Partie umkämpft. "Das war ein richtig hartes Spiel, es ist uns nichts zugeflogen, weil wir wussten, dass wir sie nicht wieder reinkommen lassen dürfen", sagte Libera Patricia Nestler, die alle Hände voll zu tun hatte. Auf beiden Seiten gab es spektakuläre Abwehraktionen am Fließband. Vilsbiburgs Angreiferinnen versuchten es dann erneut, noch einmal und noch einmal, bis Münster entweder entnervt ins Aus schlug oder der Ball doch endlich auf dem Boden landete.

Vilsbiburg spielte schnell, variabel und verteilte die Angriffslast auf viele Schultern. Diagonalangreiferin Pauline Martin war mit 21 Punkten die Erfolgreichste, Britte Stuut und Alondra Vazquez punkteten ebenfalls zweistellig. "Das war eine super Teamleistung, es haben viele Elemente ineinandergegriffen und wir haben gut kommuniziert", sagte Nestler, "an genau solchen Spielen wachsen wir." Bereits beendet ist die Pokalsaison indes für die Erstliga-Männer des ASV Dachau. Nach einem 1:3 gegen Mitaufsteiger Bitterfeld-Wolfen schieden sie ebenso aus wie Unterhaching, das 0:3 in Giesen verlor.

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