Regionalliga:DFB setzt Regionalliga-Spiele gegen Chinas U20 aus

Ende der Testspielserie: Die Gastauftritte von Chinas U20 sind nach Protesten wie jenem in Mainz nun Geschichte. (Foto: Hasan Bratic/dpa)
  • Der Deutsche Fußball-Bund verschiebt die umstrittenen Freundschaftsspiele der chinesischen U20-Nationalmannschaft in der Regionalliga Südwest auf das nächste Jahr.
  • Am vergangenen Samstag in Mainz war es zu politischen Protesten der Tibet-Initiative gekommen.

Die Freundschaftsspiele der chinesischen U20-Nationalmannschaft in der Regionalliga Südwest werden nach den Differenzen bei der Premiere am vergangenen Wochenende bis zur Winterpause ausgesetzt. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Freitag mit. Am Samstag hätten Chinas Nachwuchsspieler eigentlich beim FSV Frankfurt antreten sollen.

"Zum Bedauern aller beteiligten Parteien hat das Projekt nicht die erwartete breite Zustimmung erhalten", teilte der DFB mit. Zum Auftakt der Serie beim TSV Schott Mainz am 18. November hatte eine Gruppe von Zuschauern die Flagge Tibets gezeigt. Die Chinesen hatten sich daraufhin geweigert, die Begegnung fortzusetzen.

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Wenn die chinesische U 20 hier Testspiele bestreitet, dann müssen sie Meinungsäußerungen in Form von tibetischen Fahnen tolerieren. Der DFB hätte dieses Problem voraussehen können - wenn er auf die Fans gehört hätte.

Kommentar von Sebastian Fischer

"Tatsächlich wurde das Projekt von einigen wenigen Zuschauern genutzt, um Botschaften zu setzen, die von der chinesischen Mannschaft, den Offiziellen, dem Betreuerstab des Chinesischen Fußball-Verbandes und auch den chinesischen Zuschauern als verletzend empfunden wurden", schrieb der DFB. Abgesagt werden deshalb die Spiele gegen Frankfurt, Hoffenheim II und Wormatia Worms - die drei Partien sollen auf das Jahr 2018 verschoben werden.

"Wir bedauern aufrichtig, die Serie verschieben zu müssen, insbesondere wenn man bedenkt, was diese Spiele für die sportliche Entwicklung der chinesischen U20 und auch die mögliche Entwicklung der Regionalliga Südwest bedeutet hätten", sagte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann: "Dennoch erachten wir die Verschiebung für zwingend, denn so schaffen wir ausreichend Zeit, um die neu entstandene Situation in aller Ruhe und Offenheit zu besprechen und im Sinne des Sports eine vernünftige Lösung zu finden. Wir sind zuversichtlich, dass wir die hervorragende Beziehung zwischen CFA (chinesischer Verband, d. Red.) und DFB weiterentwickeln werden."

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