Regensburg:Ein Neuer zum Trösten

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Der Jahn schießt auswärts drei Tore und verliert doch mit 3:5 bei Arminia Bielefeld. Hoffnung setzt der Zweitligist in den Mittelfeldspieler Adrian Fein, den er nun vom FC Bayern München II ausleihen wird.

Von Johannes Kirchmeier

Adrian Fein könnte am Ende dieser Saison der Spieler sein, der den Grundstein gelegt hat für eine lang ersehnte Rückkehr. Nach nicht einmal drei Spielminuten hat Fein bereits das erste Tor der Regionalliga-Spielzeit erzielt, er hat damit seinen FC Bayern München II gleich zum Start an die Tabellenspitze geschossen, wo er derzeit auch wieder steht. Zum Ziel führen wird Fein den begonnen Weg, der im besten Falle ja mit dem Aufstieg in die dritte Liga enden soll, allerdings nicht. Denn Fein ist seit Freitagabend ein zentraler Mittelfeldspieler des Fußball-Zweitligisten SSV Jahn Regensburg. Die Oberpfälzer leihen den 19-Jährigen für eine Saison aus.

Mit dem Wechsel, der erst am Samstagabend bekannt wurde, trösteten sich die Regensburger auch so ein bisschen nach dem bitteren 3:5 (2:3) bei Arminia Bielefeld wenige Stunden zuvor. Drei Tore sollten einem Profiteam auswärts schließlich zum Sieg reichen. Doch wer es dem Gegner so leicht macht beziehungsweise durch Benedikt Saller auch noch ein Tor der Bielefelder unbedrängt selbst köpfelt, verliert trotzdem verdient. Der Jahn-Trainer Achim Beierlorzer sprach hinterher von "brutalen Fehlern" bei den Gegentreffern.

Beierlorzer fand allerdings auch: "Wir haben ein sensationelles Fußballspiel gesehen. Acht Tore sind natürlich ein Wahnsinn", sagte er. "Die einzige Geschichte, die ich brutal bitter für meine Mannschaft empfinde, ist, dass wir in den letzten Minuten dieses 4:3 kriegen." Denn vorher habe seine Mannschaft "zwei hundertprozentige Torchancen" durch Marco Grüttner und Sargis Adamyan zur Führung gehabt.

Bereits in der dritten Minute hatte Grüttner sein erstes Saisontor erzielt. Nach zwei Arminia-Treffern durch Julian Börner und Andreas Voglsammer (8./17.) glich Jann George mit einem Flugkopfball aus (26.), bevor Saller sein Eigentor köpfelte. Der Jahn ließ sich jedoch davon nicht beeindrucken, kam deutlich stärker aus der Kabine und war nach dem 3:3 von Grüttner (52.) dem Sieg näher. "Die Mannschaft ist voll intakt, die Spieler arbeiten füreinander", resümierte Beierlorzer. Doch die Bielefelder waren letztlich noch ein Stück intakter. Fabian Klos (88.) und Patrick Weihrauch (90.+5) entschieden die Partie.

Der neue Regensburger Adrian Fein hat das Spiel sicher verfolgt. Er weiß: Auf seiner Position haben Andreas Geipl und Marc Lais seit Jahren die Stammplätze. Beierlorzer hat wie sein Vorgänger Heiko Herrlich eine hohe Meinung von den beiden, sie verkörpern mit ihrer Kämpfermentalität und der Lust am Kontern den Jahn-Fußball wie nur wenig andere. Lernen kann Fein von ihnen daher sicher viel. Nur mit dem Vorbeikommen an den Jahn-Türstehern dürfte es nicht leicht werden.

© SZ vom 03.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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