Raúl verlässt Schalke 04:"Meine Zukunft liegt außerhalb Europas"

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Nach zwei Jahren kehrt Stürmer Raúl den Königsblauen den Rücken. Er wird seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Wohin genau er wechselt, will der Spanier in den kommenden Wochen entscheiden.

Raúl verlässt den Fußball-Bundesligisten Schalke 04. Nach mehrwöchigen Überlegungen hat sich der 34 Jahre alte Spanier entschieden, die Königsblauen nach zwei Jahren zu verlassen und seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.

Bekannte Szene: Raúl jubelt über ein Tor - hier in der Europa League gegen Athletic Bilbao. (Foto: REUTERS)

Auf einer Pressekonferenz sagte der Spieler: "Meine Zukunft liegt außerhalb Europas in einer nicht so spielstarken Liga wie der Bundesliga". Eine Entscheidung, wohin er wechselt, werde in den nächsten Wochen getroffen. Ihm liegen nach eigener Aussage zwei Angebote vor, davon mindestens eines von einem finanzstarken Verein aus der Golf-Region. Zuletzt war über einen Transfer nach Katar spekuliert worden.

Die Rückkehr in die Champions League, die die Gelsenkirchener als Tabellendritte anpeilen, sei "sicherlich noch einmal reizvoll gewesen", sagte der Rekordtorschütze, "aber ich möchte jetzt dieses neue Leben beginnen". Und der fünffache Vater nannte auch einen privaten Grund: "Ich möchte mehr Zeit mit meiner Familie verbringen".

Der Klub schrieb auf seiner Homepage: "Eine nicht nur für die Königsblauen, sondern auch für die gesamte Bundesliga bedeutsame Entscheidung ist gefallen".

"Wir müssen die Entscheidung akzeptieren, auch wenn es schwerfällt. Die Türen bei Schalke 04 stehen aber für alle Zeiten für dich offen", sagte Schalke-Boss Clemens Tönnies sichtlich bewegt. Als Zeichen der Anerkennung wird Schalke die Rückennummer 7 des Star-Spielers in nächster Zeit nicht mehr vergeben.

Trainer Huub Stevens sagte: "Respekt für die Art und Weise, wie er die Entscheidung mitgeteilt hat. Ich kann nur sagen: Hut ab, ein richtiger Teamspieler."

Raúl kann ablösefrei wechseln, die Schalker hatten ihm eine Verlängerung um ein Jahr angeboten. Geld oder die Vertragslaufzeit habe laut Manager Horst Heldt bei den Verhandlungen mit Raúl keine Rolle gespielt.

Sieben Millionen Euro pro Saison

Bis zuletzt hatte Tönnies auf einen Verbleib des Ausnahmespielers auf Schalke gehofft. "Wir hatten zwei tolle Jahre mit ihm und hätten ihn gern ein weiteres Jahr behalten", sagte Tönnies, der betonte, dass man für Raúl nicht das Gehaltsgefüge sprengen wolle: "Wir haben ganz klare Vorstellungen, welcher Rahmen für uns möglich ist." Angeblich bot Schalke Raúl ein Gehalt von vier Millionen Euro für weitere zwölf Monate. Bis zu diesem Sommer verdiente der 34 Jahre alte Offensivspieler dem Vernehmen nach sieben Millionen jährlich, wobei sein Ex-Klub Real Madrid zwei Millionen Euro beisteuerte. Offiziell bestätigt wurden diese Summen nie.

Der Spanier war im Sommer 2010 von Real Madrid ins Revier gewechselt. Mit Schalke gewann er in der vergangenen Saison den DFB-Pokal durch ein 5:0 im Finale gegen den MSV Duisburg. Die Basis für den Cup-Gewinn hatte Raúl mit seinem Siegtreffer zum 1:0 im Halbfinale bei Bayern München selbst gelegt.

Mit 71 Toren ist er der erfolgreichste Torjäger in der europäischen Königsklasse. Mit Schalke erreichte er im Vorjahr noch einmal das Halbfinale der Champions League. In der Bundesliga erzielte Raul in 63 Spielen 27 Tore für die Knappen, bei denen er zum Publikumsliebling aufstieg.

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