Radsport:Ungewisse Zukunft von Kittel: Manager setzt Frist

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Lille (dpa) - In den Sprints der Tour de France setzt Marcel Kittel Maßstäbe, bei seiner sportlichen Zukunft herrschen dagegen weniger klare Verhältnisse. Angesichts der noch ungewissen Zukunft seines Teams Giant-Shimano macht bereits der Name von Fernando Alonso die Runde.

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Lille (dpa) - In den Sprints der Tour de France setzt Marcel Kittel Maßstäbe, bei seiner sportlichen Zukunft herrschen dagegen weniger klare Verhältnisse. Angesichts der noch ungewissen Zukunft seines Teams Giant-Shimano macht bereits der Name von Fernando Alonso die Runde.

Es wäre wohl die schillerndste Kombination im Radsport: der zweimalige Formel-1-Weltmeister als Teambesitzer und Überflieger Kittel als Sprintkapitän. Gemäß den Verantwortlichen des Kittel-Teams sei an den Gerüchten einer Übernahme Alonsos nichts dran, doch die Zeit für eine Entscheidung über die Ausrichtung der Mannschaft im nächsten Jahr drängt.

Das Kittel-Lager will bis kurz nach dem Ende der Frankreich-Rundfahrt Klarheit haben. „Das Team ist jetzt am Zug. Wir warten noch bis Ende Juli. Wenn bis dahin keine Unterschrift erfolgt, müssen wir aktiv werden“, sagte Kittels Manager Jörg Werner der Nachrichtenagentur dpa.

Der Vertrag mit Hauptsponsor Giant läuft zum Jahresende aus, aktuell gibt es Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung. Teamchef Iwan Spekenbrink kündigte an, dass der Rennstall auf jeden Fall fortbestehen werde. „Es gibt verschiedene Szenarien. Dabei geht es um die Position von Giant als Sponsor und mögliche andere Unternehmen. Die Zukunft ist gesichert“, sagte der Niederländer.

Im letzten Jahr war die Zukunft des Teams erst im Dezember gesichert worden, was Kittel „nicht schön“ fand. Wie bedrohlich die Situation war, wurde erst im Nachhinein klar. Zum Thema Alonso konnte Kittel, der beide Sprintetappen in England gewonnen hatte, nicht viel sagen. „Es gibt viele Storys über Alonso, aber davon habe ich nichts gehört.“ Ihm sei aber mitgeteilt worden, dass es mit dem Team weitergehe.

Kittel besitzt bei Giant-Shimano wie Klassikerspezialist John Degenkolb noch einen Vertrag bis 2016, beide wären bei einem niedrigeren Budget kaum zu halten. Schließlich ist deren Marktwert in diesem Jahr noch gestiegen. So gilt Degenkolb nach seinem zweiten Platz bei Paris-Roubaix und weiteren Erfolgen bei Eintagesrennen als Mann der Zukunft bei den Klassikern.

„Sorgen um einen Vertrag in der WorldTour müssen wir uns nicht machen, um die aktuelle Situation beim Team schon“, mahnt Werner, der auch noch Tony Martin unter Vertrag hat. Auch beim Zeitfahr-Weltmeister ist die Zukunft noch unklar. Sein Kontrakt beim belgischen Radrennstall Omega Pharma-Quickstep läuft zum Jahresende aus. Es gebe Interesse von mehreren Teams. Für Werner wäre es die Idealvorstellung, wenn alle drei für das gleiche Team fahren würden. „Das wäre die schönste Variante und mein Wunsch.“

Im besten Fall wohl in einem deutschen WorldTour-Team. Martin hatte sich am Rande der Tour bereits offen für Gespräche mit dem deutschen Radrennstall NetApp gezeigt, sollte der für 2015 angekündigte neue deutsche Hauptsponsor tatsächlich ambitionierte Ziele haben.

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