Radsport:Küchen-Unternehmen neuer NetApp-Sponsor

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Besançon (dpa) - Deutsche Sponsoren interessieren sich wieder für den Radsport - die große Rückkehr bleibt aber vorerst aus. Das mittelständische Unternehmen Bora, das sich auf Kochsysteme spezialisiert hat, wird beim zweitklassigen NetApp-Endura-Team ab 2015 als neuer Namensgeber einsteigen.

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Besançon (dpa) - Deutsche Sponsoren interessieren sich wieder für den Radsport - die große Rückkehr bleibt aber vorerst aus. Das mittelständische Unternehmen Bora, das sich auf Kochsysteme spezialisiert hat, wird beim zweitklassigen NetApp-Endura-Team ab 2015 als neuer Namensgeber einsteigen.

Der neue Geldgeber, der sich für fünf Jahre engagiert, wollte am ersten Ruhetag der 101. Tour de France Vertragsdetails nicht bekanntgeben. Nur so viel: „Wir werden 2015 den Etat von diesem Jahr haben und uns dann jährlich steigern“, erklärte Teammanager Ralph Denk, dessen augenblicklicher Jahresetat auf knapp fünf Millionen Euro taxiert wird. Die größten Teams arbeiten etwa mit dem Vierfachen.

Mit dem einheimischen Sponsor aus Raubling in Bayern will sich das Team verstärkt auf den deutschen Markt konzentrieren. Die Ausrichtung ist aber vorerst weiter auf den ProContinental-Status unterhalb der Eliteliga WorldTour ausgerichtet. „Das Team hat die finanziellen Möglichkeiten, auf dem Level zu fahren wie jetzt, aber wir wollen natürlich ganz nach oben“, sagte Denk, der sein Projekt NetApp vor fünf Jahren gestartet hatte und sich mit Kräften aus der zweiten Reihe von „Amateurniveau auf Tour-Level“ hocharbeitete.

Hochkarätige Neuzugänge werde es vorerst kaum geben. Verpflichtungen wie etwa Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin oder die Sprintstars Marcel Kittel und André Greipel seien aktuell „nicht unsere Kragenweite“, betonte Denk am Dienstag. „Nach den Erfolgen in der letzten Woche gehören sie zu den teuersten Fahrern im Peloton.“ Die NetApp-Endura-Mannschaft nimmt mit einer Wildcard derzeit erstmals an der Frankreich-Rundfahrt teil. Damit war nach dem Abschied von Milram vor vier Jahren wieder eine deutsche Mannschaft am Start.

Bora-Chef Willi Bruckbauer, früher selbst Radprofi mit überschaubarem Erfolg, hat keine Angst, sich in der Risikobranche zu engagieren. „Das Tal der Tränen in Deutschland ist durchschritten. Das zeigen auch die Einschaltquoten bei Eurosport, wo wir Spots geschaltet haben. Die konsequente Anti-Doping-Politik im Denk-Team gibt mir Sicherheit“, sagte Bruckbauer, der sich auf Küchenabzugs-Installationen spezialisiert hat.

Auf ein Team von höchster Güte muss Deutschland aber wohl noch einige Zeit warten. Beim Team Bora, so der zukünftige Name, ist der nächste Schritt für 2017 angedacht, wenn die WorldTour in zwei Gruppen aufgeteilt wird. „Dann müssen wir zu den besten 24 Teams gehören“, sagt Denk und hofft bis dahin auf weitere Tour-Einladungen.

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