Qualifikation für Brasilien:Türkei verpasst WM, Spanien und England sind dabei

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Der Titelverteidiger hat sich qualifiziert: Andres Iniesta freut sich über Spaniens WM-Teilnahme (Foto: AFP)

Es hat doch gereicht: England und Spanien qualifizieren sich direkt für die WM in Brasilien. Dafür muss Franck Ribéry in die Playoffs. Die Türkei darf in Brasilien nicht mitspielen. Jürgen Klinsmann hilft Mexiko noch in die Playoffs.

Alle Spiele der WM-Qualifikation im Überblick.

Letzter Spieltag in der WM-Qualifikation: Wer löst das Ticket für Brasilien? Wer schafft es in die Playoffs? Die Spiele im Überblick.

  • Spanien ist qualifiziert, Ribéry muss bangen

England und Spanien haben sich doch noch direkt für die WM qualifizieren können. Titelverteidiger Spanien verwies mit einem 2:0-Erfolg gegen Georgien Frankreich auf den zweiten Platz. Frankreich gewann gegen Finnland mit 3:0 - und kann sich nun über die Playoffs qualifizieren. Franck Ribéry traf in Saint-Denis in der achten Minute für die Franzosen, die zur direkten Qualifikation eine Niederlage Spaniens benötigt hätten. Joona Toivio (76.) unfreiwillig per Eigentor und Karim Benzema (87.) erhöhten. Für das iberische Team von Trainer Vicente del Bosque, der seinen Vertrag offenbar bis 2016 verlängern wird, waren Alvaro Negredo (26.) und Juan Mata (61.) in Albacete erfolgreich.

  • England bei zum 14. Mal bei einer WM

England gewann gegen Polen mit 2:0 und behauptete so den ersten Rang in der Qualifikationsgruppe H. In die Play-offs muss die Ukraine. Der Co-Gastgeber der EM 2012 blieb trotz eines 8:0 (3:0) in San Marino Tabellenzweiter. Wayne Rooney erlöste die Engländer im Wembey-Stadion mit seinem Kopfballtor in der 41. Minute. Der Stürmerstar des Rekordmeisters Manchester United verwertete eine Flanke des Linksverteidigers Leighton Baines. Die letzten Zweifel beseitigte Steven Gerrard (88.). In San Marino trafen Jewgeni Selesnew (13. und 19.), Marko Devic (15./51./58.), Andrej Jarmolenko (55.), Roman Besus (66.) und Witali Mandsjuk (90.) für die Ukrainer, die mit 21 Punkten einen Zähler hinter England blieben. England ist damit zum 14. Mal bei einer WM-Endrunde dabei.

  • Ibisevic führt Bosnien-Herzegowina zur WM

Bundesliga-Stürmer Vedad Ibisevic hat die Fußball-Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina zur ersten WM-Teilnahme geführt. Der Stuttgarter erzielte das Siegtor zum 1:0 (0:0) in Litauen und sicherte seinem Team damit den ersten Platz in der Qualifikationsgruppe G. Der punktgleiche Ex-Europameister Griechenland muss dagegen nach dem 2:0 (1:0) gegen Liechenstein aufgrund der deutlich schlechteren Tordifferenz als Tabellenzweiter in die Playoffs für die WM in Brasilien.

  • Russland qualifiziert, Portugal in Playoffs

Auch Russland hat sich am Dienstagabend für die WM 2014 qualifiziert. Der russischen Nationalmannschaft genügte in Aserbaidschan ein 1:1-Unentschieden, um sich für die Endrunde am Zuckerhut zu qualifizieren. Portugal gelang zwar in Gruppe F ein ungefährdeter Erfolg gegen Liechtenstein, doch der reichte Cristiano Ronaldo & Co. nicht mehr, um an Russland vorbeizuziehen. Portugal muss nun hoffen, sich über die Playoffs für die WM zu qualifizieren.

  • Türkei verpasst die WM
Einer darf nach Brasilien, der andere nicht: Der Niederländer Wesley Sneijder (rechts) und der Türke Gokhan Tore (Foto: REUTERS)

Auch wegen Arjen Robben ist der Traum der Türkei von der Teilnahme an der Fußball-WM 2014 in Brasilien an diesem Dienstagabend geplatzt. Der Außenstürmer von Bayern München erzielte im letzten Qualifikationsspiel die frühe Führung der bereits zuvor qualifizierten Niederlande beim 2:0 (1:0)-Sieg in Istanbul. Die Türkei rutschte mit 16 Punkten in der Gruppe D hinter Rumänien (19) ab, das sich durch ein 2:0 (1:0) gegen Estland den Play-off-Platz sicherte. Neben Robben (8.) traf Wesley Sneijder (47.) für den souveränen Gruppensieger (28 Punkte). Für Rumänien war der ehemalige Bundesligaprofi Ciprian Marica mit einem Doppelpack (31., Elfmeter/81.) der Held des Abends in Bukarest. Auch Ungarn schob sich durch ein 2:0 (0:0) gegen Andorra noch vor die Türkei auf Platz drei.

  • Island überrascht

Islands Fußballer dürfen weiter von ihrer ersten WM-Teilnahme träumen. Die Überraschungsmannschaft des schwedischen Trainers Lars Lagerbäck sicherte sich in der Qualifikationsgruppe E durch ein 1:1 (1:1) in Norwegen den zweiten Platz. In den Play-offs am 15. und 19. November geht es um das Ticket nach Brasilien. Bei der Quali für die WM 2010 hatten die Isländer noch den letzten Platz in ihrer Gruppe belegt. Für den Tabellendritten Slowenien bedeutete die 0:1 (0:0)-Niederlage in der Schweiz das WM-Aus. Das Team von Trainer Ottmar Hitzfeld hatte sich bereits am vergangenen Freitag als Gruppensieger für die WM 2014 qualifiziert. Kolbeinn Sigthorsson vom niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam brachte Island in Oslo bereits in der zwölften Minute in Führung. Daniel Braaten glich noch vor der Pause aus (30.). Der Gladbacher Granit Xhaka zerstörte in Bern mit seinem Tor (74.) die WM-Hoffnungen der Slowenen.

DFB-Elf in der Einzelkritik
:Mit der Harley Davidson zum Zuckerhut

André Schürrle rattert los, als sei er motorisiert. Mario Götze erinnert die Zuschauer daran, was für ein guter Fußballer Mario Götze ist. Philipp Lahm wähnt sich bei einem A-Jugend-Freundschaftskick in Dießen am Ammersee. Die deutsche Nationalmannschaft beim 5:3 gegen Schweden in der Einzelkritik.

Von Thomas Hummel, Stockholm
  • Dänemark schlechtester Gruppenzweiter

Die acht Teams aus Frankreich, Portugal, Schweden, Rumänien, Island, Ukraine, Griechenland und Kroatien spielen nun in den Playoff-Spielen am 15. und 19. November die vier letzten europäischen Teilnehmer für die Fußball-WM 2014 aus. Dänemark verpasste als schlechtestes zweitplatziertes Team die Ausscheidungsspiele, die am kommenden Montag um 14 Uhr in Zürich ausgelost werden. Die Dänen gewannen am Abend gegen Malta mit 6:0 - und erreichten noch Platz zwei in Gruppe B hinter Italien. Doch die 16 erspielten Punkte genügten nicht.

  • Chile und Ecuador sind dabei

Nach Argentinien und Kolumbien haben sich am letzten Spieltag der Südamerika-Qualifikation auch Chile und Ecuador ihre Tickets für die WM 2014 gesichert. Chile gewann am Dienstagabend die Partie gegen Ecuador im heimischen Estadio Nacional in Santiago de Chile mit 2:1 (2:0). Das Ergebnis reichte aber beiden Teams, um sich regulär für die WM zu qualifizieren.

Uruguay bezwang zwar Argentinien in Montevideo mit 3:2 (2:2), doch letztlich entschied zum punktgleichen Ecuador (beide 25 Punkte) das bessere Torverhältnis der Ecuadorianer. Uruguay trifft nun im Playoff auf Jordanien und könnte durch einen Sieg doch noch in Brasilien dabei sein. Das bereits qualifizierte Kolumbien setzte sich gegen Paraguay in Asunción mit 1:2 (1:1) durch.

  • Mexiko muss in die Playoffs, Honduras qualifiziert

Die mexikanische Fußball-Nationalmannschaft hat die direkte Qualifikation verpasst und nur dank der Mithilfe der USA die Relegation erreicht. Das Team von Trainer Victor Manuel Vucetich verlor das zehnte und letzte Qualifikationsspiel der Concacaf-Gruppe in Costa Rica mit 1:2. Aufgrund eines 3:2-Sieges in der Nachspielzeit der von Jürgen Klinsmann trainierten Amerikaner in Panama beendete Mexiko die Qualifikation auf Platz vier und kann sich somit in zwei Relegationsspielen gegen Neuseeland nachträglich noch das WM-Ticket sichern. Für Amerika trafen Graham Zusi und Aron Johannsson in der 92. und 93. Minute und zerstörten somit Panamas Träume von der Relegation.

Neben den bereits für Brasilien qualifizierten USA und Costa Rica sicherte sich Honduras das dritte Direkt-Ticket der Concacaf-Zone. Bei den von Winfried Schäfer trainierten Jamaikanern kam Honduras zu einem 2:2 und ist zum dritten Mal nach 1982 und 2010 beim Weltturnier dabei.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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