Pressestimmen zur Champions League:Buffon unerkennbar, Pirlo wie ein Schlafwandler

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Italiens ist bestürzt über die Chancenlosigkeit von Juventus Turin im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League. Dagegen gilt der FC Bayern als "Gruppe von Giganten." Der FC Barcelona beklagt die Verletzung von Lionel Messi, Paris glaubt noch an "ein Wunder".

Internationale Pressestimmen

Mit harscher Kritik an Juventus Turin und überschwänglichem Lob für Bayern München haben die italienischen Medien auf das 0:2 von Juve im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim deutschen Fußball-Rekordmeister reagiert. Die Gazzetta dello Sport schrieb über Juve-Torwart Gianluigi Buffon und Regisseur Andrea Pirlo, die "heiligen Schutzpatrone" hätten "versagt", und fügte die bange Frage an: "Ist das Weltende nahe?" Der Corriere dello Sport bezeichnete Juventus als "unterwürfige Mannschaft", Buffon und Pirlo hätten Turin "verraten". Tuttosport dagegen schwärmte von den "Super-Bayern" als einer "Gruppe von Giganten, vor denen die Juve-Spieler zitterten".

Hier einige Ausschnitte aus den italienischen Medien:

Gazzetta dello Sport: "Juve, wach auf! Buffon und Pirlo enttäuschen. Schade, es geschieht nicht oft, dass die heiligen Schutzpatrone Pirlo und Buffon so versagen. Ein Pirlo, zu schäbig, um wahr zu sein. Ist das Weltende nahe? Jetzt ist ein Wunder nötig. Bayern hat die Reife nach zwei Niederlagen in den Finals der letzten drei Jahre erreicht. Juve war vor ein paar Jahren noch die siebtbeste italienische Mannschaft und hat Recht auf einen internationalen Wachstumsprozess. Will Juve weiterhin in Europa wie Italien wettbewerbsfähig bleiben, muss die Mannschaft auf stärkere Spieler als auf Peluso, Matri und Quagliarella setzen."

Corriere dello Sport: "Zwei schmerzhafte Hiebe in München. Jetzt ist es hart, sich wieder aufzuraffen. Die 'alte Dame' wurde von Bayern München beherrscht. Juve muss die erste Niederlage hinnehmen, der Traum bricht langsam zusammen, obwohl noch nicht alles verloren ist. Das Schicksal lächelt den Bayern zu. Juve ist eine unterwürfige Mannschaft, stand unter dem Druck der Organisation, der Qualität und des Tempos der Deutschen. Juve wird auch von seinen Spitzenspielern Buffon und Pirlo verraten."

Tuttosport: "Juve, nie aufgeben! In München spielt Super-Bayern. In Turin wird eine tolle Leistung der Weißschwarzen notwendig sein. Vor allem muss Trainer Conte eine andere Mannschaft als diejenige einsetzen, die sich in München Bayerns Willen gebeugt hat, einer Gruppe von Giganten, vor denen die Juve-Spieler zitterten. Buffon unerkennbar - bitte sagt uns, dass es nicht wahr ist! Pirlo wie ein Schlafwandler. Die Bayern haben in den letzten drei Jahren zwei Mal das Finale erreicht - das zeigt, dass sie das Talent haben, sich in internationalen Spielen zu behaupten. Dasselbe kann man offenkundig von Juve nicht sagen."

Corriere della Sera: "Juve versinkt im Dunklen. Alle Spieler kehren mit gesenktem Kopf nach Hause zurück. Juve ist seit zwei Jahren das Aushängeschild des italienischen Fußballs, doch die Mannschaft genügt nicht, um Bayern ernsthaft unter Druck zu setzen. Dabei haben Bayern und Juventus vieles gemeinsam, sie verfügen über Spieler von Spitzenniveau. Der Unterschied ist, dass Bayern seit vielen Jahren auf diesem Niveau spielt, die Mannschaft hat viel Erfahrung und Selbstvertrauen. Juve hat ihre internationale Schwäche und geringe europäische Persönlichkeit bewiesen."

La Repubblica: "Juventus ist in München unerkennbar. Zwischen Bayern und Juve besteht ein viel drastischerer Niveau-Unterschied als das 2:0 es ausdrückt. Nach der ersten Halbzeit schien Juve wie ein taumelnder Boxer. Juventus wird von seinen Meistern, seinen matten Sternen verraten. Der Unterschied zu den Spitzenmannschaften ist sehr groß."

Stimmen zur Champions League
:"Wir sind noch nicht tot"

Bastian Schweinsteiger hadert mit den ungenutzten Torchancen gegen Juventus Turin, Thomas Müller sieht darin aber auch einen Vorteil. Juve-Verteidiger Giorgio Chiellini hat den Einzug ins Halbfinale noch nicht abgeschrieben. Die Stimmen zur Champions League.

Frankreichs und Spaniens Medien kommentieren derzeit das Spiel Paris Saint-Germain gegen den FC Barcelona (2:2):

L'Equipe (Frankreich): "Mehr als nur ein Spiel. Die Hoffnung für PSG auf den Einzug ins Halbfinale bleibt. Paris schafft ein Unentschieden, aber kann noch an das Wunder glauben. Die Chancen sind zwar gering, aber vielleicht kann es ohne den verletzten Messi zu einer großen Überraschung kommen."

Le Parisien (Frankreich) : "Die Spieler von Carlo Ancelotti haben gezeigt, dass sie sich den Platz in der Phase des Wettbewerbs verdient haben. Der Ausgleich von Matuidi erhält die Hoffnung auf die Qualifikation. Dafür muss Paris aber im Camp Nou gewinnen. Jetzt braucht es ein Wunder, aber sie haben das Recht, an das Wunder zu glauben."

Le Figaro (Frankreich) : "Paris kann von einem Wunder träumen. Die Pariser, die zu einem der großen Vereine in Europa aufsteigen wollen, haben Dienstagabend eine gute Leistung gezeigt. Durch das Tor von Matuidi bleibt PSG auf europäischer Ebene 24 Spiele ungeschlagen und darf weiter hoffen."

AS (Spanien): "Barcelona hat sich ein gutes Resultat teuer erkauft. Es gab wenige Spiele in den letzten Jahren, die verrückter waren als das im Prinzenpark. Das Rückspiel wird ohne Messi und Mascherano stattfinden, weil beide verletzt sind. Barca muss die ganze Zeit auf der Hut bleiben. Auf europäischer Ebene wird es immer schwieriger, aber Barca bleibt auf Kurs.

Marca (Spanien): "Ein schmerzhaftes Unentschieden für Barcelona. Das Spiel wurde überschattet von Messis Verletzung. Nach dem Schock konnte Tito Vilanova mit dem Ergebnis zufrieden sein, aber durch die Verletzungen von Messi und Mascherano wurde es zu teuer. Das Barca-Unglück wurde durch den Ausgleich in letzter Minute perfekt. Aufregung um das Rückspiel ist garantiert. Schiedsrichter Stark zeigte eine schwache Leistung. Er irrte sich vor dem Tor von Ibrahimovic und entschied nicht auf Abseits."

El Mundo Deportivo (Spanien): "Barcas Unentschieden und die Rückkehr von Tito Vilanova werden durch die Verletzungen von Messi und Mascherano getrübt. Es war ein außergewöhnliches Spiel. PSG hatte beim 1:1 alles Glück der Welt. Die TV-Bilder lassen keinen Zweifel.

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