City gewinnt 1:0:Kompanys Schuss zischt ins Kreuzeck

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Vincent Kompany trifft zum 1:0. (Foto: Action Images via Reuters)
  • Manchester City gewinnt dank eines Traumtores von Vincent Kompany mit 1:0 gegen Leicester City.
  • Das Team von Pep Guardiola ist damit nur noch einen Sieg von der Meisterschaft entfernt.
  • Liverpool und Jürgen Klopp müssen weiter auf einen Ausrutscher von City hoffen.
  • Hier geht es zur Tabelle der Premier League.

Man weiß noch nicht, wo Jürgen Klopp war, als der Schuss von Vincent Kompany durch alle Hoffnungen und Träume des FC Liverpool hindurch zischte, sie in ihre Einzelteile zerlegte und im Kreuzeck des Tores von Leicester City einschlug. Vielleicht war er zu Hause, vielleicht war er allein, vielleicht war es ruhig, vielleicht hat er geflucht. Aber als der Ball auf dem Weg war, da hat er es vermutlich geahnt: Seine beste verbleibende Chance, mit dem FC Liverpool die erste Meisterschaft seit 1990 zu gewinnen, sie zerbarst unter diesem Traum-Hammer des ehemaligen Hamburger Verteidigers.

Eine Möglichkeit haben Liverpool und Klopp noch. Manchester City hat nun durch den 1:0-Sieg gegen Leicester vor dem finalen Spieltag der Premier League einen Punkt Vorsprung. Brighton and Hove Albion wird dann der Gegner des Teams von Pep Guardiola sein, Liverpool spielt gegen Wolverhampton, es ist Fußball, es ist noch alles möglich. Klar.

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Von Javier Cáceres

Aber wer das Spiel am Montagabend sah, der sah eine Mannschaft aus Leicester, trainert von Brendan Rodgers, dem Ex-Liverpool-Trainer, der die Meisterschaft mit den Reds 2014 dramatisch verpasste, die City etwas entgegenzusetzen hatte. Liverpool-Kapitän Jordan Henderson hatte angekündigt, einen Ausrutscher des Titelrivalen "herbeizubeten" - es half nichts. Ein 0:0 schien möglich - dann kam Kompany. "Was für ein Schuss. Wenn es einer verdient hat, dann er. Das bringt uns immens wichtige drei Punkte", sagte Citys Bernado Silva nach dem Spiel.

"Ich habe vor dem Schuss gehört, wie mir einige zuriefen 'Schieß nicht'", sagte Kompany selbst. "Aber ich spiele nicht schon so lange Fußball, um mir von jungen Spielern sagen zu lassen, wann ich so einen Versuch wagen kann", sagte der City-Kapitän mit einem Lächeln. "Ich mache solche Tore manchmal im Training. Und ich habe immer gesagt. Einmal probier ich es im Spiel und dann treff ich und dann werdet ihr sehr glücklich sein."

Zu Beginn des Spiels musste der Held des Tages noch als normaler Abwehrspieler glänzen. Kompany warf sich nach zehn Minuten in einen Schuss von Ricardo Pereira, es war seine erste Großtat des Abends. Fünf Minuten später versuchte es Youri Tielemans für Leicester aus größerer Distanz.

Guardiola ließ erneut Leroy Sané auf der Bank und gab Bernado Silva und Raheem Sterling den Vorzug, im Mittelfeld spielte Ilkay Gündogan, der Belgier Kevin De Bruyne fehlte weiter mit einer Muskelverletzung. Das Team von Guardiola agierte dominant, mit viel Ballbesitz, aber zunächst ohne größere Chancen.

Der Weckruf kam in Form eines Lattenknallers. Sergio Aguero hielt seinen Kopf in eine Ecke, der Ball rummste an die Querstange, prallte nach unten ab und nur die Torlinientechnologie sah zweifelsfrei, dass das Spielgerät nicht im Tor war. Torhüter Kasper Schmeichel war noch dran. Kurz darauf stoppte Leicesters Abwehr ein Dribbling von Sterling letzter Sekunde. City näherte sich an, aber erzielte keinen Treffer. Die Gäste verteidigten klug, konsequent und tief.

Weil sich das in zweiten Hälfte bedingt änderte, rief Guardiola nach Sané. Er kam nach 57 Minuten für David Silva. 16:4 Torversuche zählte die Statistik zum Zeitpunkt seiner Einwechslung für Manchester. Aber bis auf Agueros Lattenkopfball war keine Riesen-Torchance dabei.

Es sah nach langen Minuten aus - aber dann, in der 70. Minute, dribbelte Kompany nach vorne, wurde nicht attackiert, legte sich den Ball auf den rechten Fuß und knallte ihn in den rechten Winkel. Kelechi Iheanacho ließ in der 87. Minute die Chance zum Ausgleich liegen.

Liverpool hat noch 90 Minuten Hoffnung. Aber vorher müssen sie in der Champions League ein 0:3 gegen Barcelona aufholen. Jürgen Klopp hat gerade keine leichten Aufgaben.

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