Champions League:Liverpool muss auf Salah verzichten

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Liverpools Mohamed Salah erlitt im Ligaspiel gegen Newcastle eine Gehirnerschütterung. (Foto: REUTERS)

Der Angreifer fällt gegen Barcelona mit einer Gehirnerschütterung aus - auch Firmino fehlt. DFB ermittelt gegen Reus. Hoffenheims Kramaric kritisiert Nagelsmann.

Meldungen in der Übersicht

Champions League, FC Liverpool: Der FC Liverpool muss im Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Barcelona am Dienstag (21 Uhr) auf Mohamed Salah verzichten. "Er hat eine Gehirnerschütterung und darf nicht spielen", sagte Teammanager Jürgen Klopp am Montag während der Pressekonferenz an der Anfield Road. Auch Roberto Firmino (Muskelverletzung) wird fehlen. Das Hinspiel hatten die Reds 0:3 verloren.

Der Ägypter Salah, mit Firmino und Sadio Mané Teil der starken Liverpooler Offensive, war am Samstag im Premier-League-Spiel bei Newcastle United (3:2) mit United-Torwart Martin Dubravka zusammengeprallt. Klopp hat die Hoffnung auf den Finaleinzug dennoch nicht aufgegeben. "Wir werden es versuchen, mit allem, was wir haben", sagte er. "Es ist Fußball. Wir sind weit davon entfernt, aufgegeben zu haben. Aber wir stehen natürlich mit dem Rücken zur Wand."

Marco Reus, Sperre: Der DFB ermittelt gegen Borussia Dortmunds Nationalspieler Marco Reus, weil er trotz seiner Sperre am Samstag beim 2:2 in Bremen am Spielfeldrand saß. Entsprechende Medienberichte bestätigte ein DFB-Sprecher am Montag in Frankfurt/Main. BVB-Kapitän Reus war für seine Rote Karte im Derby gegen Schalke 04 für zwei Spiele gesperrt worden. In den Durchführungsbestimmungen des DFB heißt es in Paragraf 23: "Auf der Ersatzspielerbank an der Seitenlinie dürfen nur das technische und medizinische Personal sowie alle Auswechselspieler Platz nehmen (...) Nicht auf der Ersatzspielerbank Platz nehmen dürfen Personen, denen (...) als Spieler eine Sperre auferlegt worden ist." Der DFB hat Borussia Dortmund und Reus zu einer Stellungnahme aufgefordert.

Bundesliga, Hoffenheim: Vize-Weltmeister Andrej Kramaric (27) vom Bundesligisten TSG Hoffenheim kritisiert die angeblich verwirrenden Taktikmanöver seines Trainers Julian Nagelsmann. "Wir wechseln zu oft das System während des Spiels. Wir sind keine Roboter, sondern Menschen", sagte der kroatische Stürmer der Bild-Zeitung: "Das sind viele Fehler von draußen." Manchmal werde eine Systemänderung angesagt, "und dann brauchen wir drei Minuten, weil es nicht jeder Spieler versteht oder es wegen der 50.000 Zuschauer nicht hören kann", klagte Kramaric: "In diesem Moment verlieren wir unseren Vorteil."

Er selbst wisse "in so vielen Spielen in diesem Moment nicht, auf welcher Position ich überhaupt bin". Er sei enttäuscht, sagte der mit 16 Treffern beste Hoffenheimer Torschütze. Hoffenheim kämpft um den Einzug in den Europapokal, auch die Champions-League-Qualifikation ist noch möglich. Beim 2:2 bei Borussia Mönchengladbach am vergangenen Samstag hatte die TSG abermals zweimal einen Vorsprung aus der Hand gegeben. Nagelsmann wird den Klub zum Saisonende verlassen und zum Liga-Konkurrenten RB Leipzig wechseln.

Bundesliga, Handspiel-Debatte: In der anhaltenden Handspiel-Debatte hat Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich die Bundesliga-Referees erstmals öffentlich kritisiert und akuten Handlungsbedarf eingeräumt. "Bei den letzten beiden Schiedsrichter-Seminaren haben wir das Handspiel intensiv besprochen - und zwar ohne Graubereiche. Es wurde ganz klar gesagt, was strafbar ist und was nicht. Deshalb sind wir nun irritiert und auch etwas enttäuscht über die unterschiedlichen Entscheidungen in vergleichbaren Situationen", sagte Fröhlich in einem Interview der Welt (Montagausgabe).

Nach zuletzt teilweise erschreckenden Fehlern der Unparteiischen bei der Bewertung von Handspielen im Strafraum fordert Fröhlich eine schnelle Besserung. "Klar ist, wir müssen mit den Schiedsrichtern noch einmal reden. Sie müssen das, was wir mit ihnen besprechen, auch auf den Platz bringen. Nicht jeder Schiedsrichter setzt es gerade konsequent um", sagte er. Man müsse zielgerichtet vor allem mit den Referees sprechen, "die das Handspiel falsch auslegen und somit negative Referenzfälle liefern, so dass das ganze System in der Öffentlichkeit immer wieder infrage gestellt wird".

Am vergangenen Wochenende hatten gleich mehrere Entscheidungen für hitzige Debatten unter Trainern, Spielern und Experten gesorgt. Fröhlich redete auch da Klartext. So sei der Elfmeter gegen Bayern München beim 3:1 gegen Hannover 96 unberechtigt gewesen, weil kein "strafbares Handspiel" von Jérome Boateng vorgelegen habe.

Dagegen hätte es im Spiel Hertha BSC gegen VfB Stuttgart nach einem Handspiel des Berliners Karim Rekik zwingend einen Strafstoß für die Gäste geben müssen. Video-Assistent Günter Perl habe die Szene "schlichtweg nicht wahrgenommen", monierte Fröhlich. "Es war fahrlässig von mir", entschuldigte sich Perl in der Bild-Zeitung.

NBA, Playoffs: Die Toronto Raptors und die Denver Nuggets haben im Play-off-Viertelfinale jeweils den Ausgleich geschafft. Toronto setzte sich im vierten Spiel der Best-of-Seven-Serie bei den Philadelphia 76ers 101:96 durch, Denver gewann 116:112 bei den Portland Trail Blazers. In beiden Serien steht es 2:2. Matchwinner für Toronto war Kawhi Leonard mit einem Double-Double aus 39 Punkten und 14 Rebounds. Philadelphias Joel Embiid zeigte dagegen mit nur elf Punkten eine schwache Leistung. Allerdings war der Kameruner laut Coach Brett Brown von einem Virus geschwächt ins Spiel gegangen. Bester 76er war Jimmy Butler mit 29 Punkten und elf Rebounds. Bei Denver ragte Jamal Murray mit 34 Zählern heraus. Sein Kollege Nikola Jokic schaffte mit 21 Punkten, zwölf Rebounds und elf Assists ein Triple-Double - schon sein viertes in der Post-Season. Topscorer der Trail Blazers war C. J. McCollum mit 29 Punkten. Spiel fünf in beiden Serien findet in der Nacht auf Mittwoch statt.

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