Der Traum von fünf Goldmedaillen in fünf Wettbewerben lebt: Anna Schaffelhuber (21) hat nach ihrer zwischenzeitlichen Disqualifikation wegen eines angeblichen Startfehlers einen Tag nach dem Rennen Gold im Slalom bei den Winter-Paralympics zugesprochen bekommen. Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hob am Donnerstag den Ausschluss der Monoski-Fahrerin aus der Wertung auf.
Damit holte Schaffelhuber ihr drittes Gold in Sotschi am Grünen Tisch. Ausgerechnet ihre Teamkollegin Anna-Lena Forster (18) muss sich nun mit Silber zufrieden geben, Bronze geht an Kimberly Joines (Kanada). Laurie Stephens aus den USA fällt auf Rang vier zurück.
Deutscher Paralympics-Chef:Mittagessen mit Putin? Lieber nicht!
Zum wiederholten Mal hat Friedhelm Julius Beucher, der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, die Krim-Politik von Wladimir Putin kritisiert. Ein gemeinsames Mittagessen mit dem russischen Präsidenten lehnt er ab.
Die deutsche Teamleitung hatte nach einem Protest der Österreicher eine Anhörung beim IPC erstritten, nachdem Schaffelhuber in Führung liegend nach dem ersten Slalom-Durchgang am Mittwoch wegen eines angeblichen Startfehlers zunächst disqualifiziert wurde - sie soll sich regelwidrig mit ihren Krücken zwei Mal abgestoßen haben.
Schaffelhuber durfte im zweiten Durchgang nur unter Vorbehalt als Erste starten. In den ausstehenden Wettbewerben Super-Kombination und Riesenslalom gilt sie ebenfalls als Top-Favoritin.
Das Disqualifikations-Chaos hatte für erhebliche Irritationen zwischen der deutschen und österreichischen Mannschaftsleitung gesorgt. Maria Rauch-Kallat, Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Komitees, hat sich mittlerweile bei ihrem Amtskollegen Friedhelm Julius Beucher und Schaffelhuber für die aufgekommene Unruhe entschuldigt. Rauch-Kallat setzte sich bei der IPC-Anhörung sogar für die Wiederaufnahme Schaffelhubers in die Wertung ein.