Olympia:Vesper und Hörmann mit DOSB-Auftritt «sehr zufrieden»

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Sotschi (dpa) - DOSB-Präsident Alfons Hörmann fühlt sich nach der ersten Olympia-Woche von Sotschi pudelwohl. "Ich bin rundherum zufrieden", sagte der 53-Jährige der Nachrichtenagentur dpa im Deutschen Haus von Krasnaja Poljana. "Die Spiele machen mir richtig Spaß."

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Sotschi (dpa) - DOSB-Präsident Alfons Hörmann fühlt sich nach der ersten Olympia-Woche von Sotschi pudelwohl. „Ich bin rundherum zufrieden“, sagte der 53-Jährige der Nachrichtenagentur dpa im Deutschen Haus von Krasnaja Poljana. „Die Spiele machen mir richtig Spaß.“

Zehn Medaillen, davon sieben aus Gold, standen nach 40 der 98 Entscheidungen auf der Habenseite. Bei den Winterspielen 2010 in Vancouver konnte das deutsche Team zur Halbzeit 16 Medaillen (5 Gold/6 Silber/5 Bronze) vorweisen. Wunschziel des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) sind wie in Kanada 30 Plaketten.

„Es haben sich nicht alle Medaillenhoffnungen erfüllt, aber wir haben ja noch einiges auf dem Zettel“, sagte Chef de Mission Michael Vesper. Gold-Produzenten wie die Rodler, die im neuen Team-Wettbewerb den vierten Olympiasieg einfuhren, wird es in der zweiten Hälfte der Sotschi-Spiele nicht mehr geben. „Wir haben alles abgeräumt, was es gibt“, freute sich Doppel-Olympiasieger Felix Loch. Nach einem Auftritt im ZDF-Sportstudio am Samstag wollen die Rodel-Asse wieder zu den Spielen zurückkehren, um ihre Teamkollegen anzufeuern.

Besonders werden sie erstmal Maria Höfl-Riesch die Daumen drücken, die nach dem Kombinations-Olympiasieg am Samstag im Super-G nach der nächsten Medaille greift. „Ich werde alles geben und ich habe nichts zu verlieren“, sagte die 29-Jährige. Auch Eric Frenzel ist nach seinem Gold in der Nordischen Kombination noch nicht satt und will auf der Großschanze noch mal angreifen: „Jetzt bin ich Olympiasieger, aber trotzdem weiter hungrig.“ Ausgeträumt ist der Traum vom Gold für Deutschlands Eiskunstlauf-Paar Aljona Savchenko/Robin Szolkowy, nach vier WM-Titeln die olympische Vollendung zu schaffen. Nach nur Bronze peilen sie aber noch mal WM-Gold im März an.

Etwas gutzumachen haben die deutschen Skispringer, die auf der Normalschanze in Andreas Wellinger (6. Platz) den Besten und in dem gestürzten Severin Freund den großen Pechvogel hatten. „Wir wollen noch etwas reißen“, meinte Wellinger vor dem Auftritt auf der Großschanze. Zu den Medaillenhoffnungen zählen auch die Bobfahrer, die jedoch wegen Materialproblemen nicht so souverän wie sonst talwärts rasten.

Ein Triumph für die Olympia-Geschichtsbücher gelang Carina Vogt bei der Premiere des Frauen-Skispringens. Für Hörmann war das „ein sportstrategischer Schritt nach vorne“ für das Skispringen der Frauen in Deutschland. „Wir wünschen uns noch mehr solcher Überraschungen“, sagte Vesper - und nicht noch mehr Unruhe.

Nach öffentlichen Streitereien unter den Eisschnellläuferinnen und im Rodeln hatte er als Schlichter einen Burgfrieden erreicht. Ein möglicher weiterer Einsatz als Krisenmanager blieb ihm erspart, weil Erik Lesser mit seinem Silber-Coup weiteres Ungemach nach dem zuvor enttäuschenden Olympia-Start der Biathleten abwendete. „Die Medaille war bitter nötig“, sagte Vesper erleichtert. „Die Biathleten haben den Finger gehoben und gezeigt: Wir sind da!“

Kräftig zu Wort gemeldet haben sich die Eisschnellläuferinnen - abseits des Eisovals. Stephanie Beckert und die dreimalige Olympiasiegerin im Ruhestand, Anni Friesinger-Postma, aus der Heimat attackierten das Lager von Claudia Pechstein. Die 41-jährige Rekord-Winterolympionikin zeigte sich von den Angriffen unbeeindruckt und will über 5000 Meter alles dransetzen, um eine Medaille zu holen.

Bisher waren die vierten Plätze von ihr über 3000 Meter und der von Nico Ihle über 1000 Meter - er verfehlte Bronze um nur zwölf Hundertstelsekunden - neben Rang fünf für Samuel Schwarz die beste Ausbeute. „Dass nicht alles so funktioniert hat, wie man es sich wünscht, gehört zu Olympia“, meinte DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank. Dennoch würdigte sein Chef Hörmann das beste Abschneiden von deutschen Kufenflitzern auf dieser Distanz seit 1992 in Albertville: „Das sind zwei tolle Sportler.“

Begeistert ist er auch von den vor der Eröffnung so gescholtenen Winterspielen. „Mit dem Sport sind wir zum Kern der Spiele zurückgekehrt“, sagte Hörmann. „Ich denke, die Athleten haben noch nie so gute Voraussetzungen erlebt wie in Sotschi. Da kann man den Gastgebern nur ein großartiges Kompliment machen.“

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