Olympia:Martinis unermüdliche Jagd nach einer Olympia-Medaille

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Krasnaja Poljana (dpa) - Romy Logsch rutschte hilflos durch den Eiskanal, herumgeschleudert wie ein verlorenes Ersatzteil. Den Sturz ihrer Anschieberin im Finallauf der Vancouver-Spiele 2010 hat Pilotin Cathleen Martini bis heute nicht vergessen.

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Krasnaja Poljana (dpa) - Romy Logsch rutschte hilflos durch den Eiskanal, herumgeschleudert wie ein verlorenes Ersatzteil. Den Sturz ihrer Anschieberin im Finallauf der Vancouver-Spiele 2010 hat Pilotin Cathleen Martini bis heute nicht vergessen.

Logsch zog sich dabei Prellungen, Verbrennungen und eine Sprunggelenksfraktur zu. Noch unter Schock gab Martini damals entschlossen das neue Ziel aus: „Dann hole ich die Medaille eben in Sotschi.“ Wenn das so einfach wäre - Martini ist wie eine Wundertüte und nach den ersten beiden Läufen in den Bergen des Kaukasus nur Achte.

In diesem Olympia-Winter fuhr die 31-Jährige bisher so unkonstant, dass es fast schon wieder konstant ist. Außer dem zweiten Platz beim Weltcup in St. Moritz gelang ihr nicht viel. Der letzte Sieg liegt sogar noch weiter zurück. Am 4. Januar 2013 gewann die Sächsin auf ihrer Heim-Bahn in Altenberg mit Anschieberin Stephanie Schneider, die in Sotschi mit Anja Schneiderheinze fährt. Die Mission Olympia-Medaille geht Martini nun mit Anschieberin Christin Senkel aus Meiningen an. Die wurde 2010 in Vancouver Vierte mit Sandra Kiriasis.

Die entspannte Senkel passt vom Naturell her nahezu ideal zur unbeschwerten Martini. Der Wohlfühlfaktor ist für die routinierte Pilotin entscheidend, „dann funktioniert auch der Popometer in den Druckkurven“, sagte die Weltmeisterin von 2011. Martini will trotz des Medaillendrucks weiter gelassen bleiben: „Man versucht, nicht alles so ernst zu nehmen und sich auf die wichtige Dinge zu konzentrieren. Daher bin ich ringsherum etwas entspannter, auch in meiner Tagesplanung. Wenn ich locker bin, dann fahre ich auch relativ gut.“

Im Training hatte die ehemalige Rodlerin einige Anpassungsprobleme mit der leicht veränderten Bahn. Vor allem mit der ersten Streckenhälfte hatte sie Mühe. „Ich mache oben einfach noch zu viele Fehler“, gab die viermalige Europameisterin zu. „Die Bobfahrer sagen, die Bahn hat einen Rodelstyle, die Rodler meinten es genau andersrum. Sie haben zuletzt viel an den Ein- und Ausfahrten der Kurven gemacht, das war vorher eine richtige Badewanne. Da muss man den Anstellungswinkel etwas anders gestalten. Man darf nicht zu zeitig ranfahren.“ In der Theorie weiß sie genau, was zu tun ist. Bei der Entscheidung im Sliding Center Sanki will sie es an diesem Mittwoch so richtig krachen lassen.

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