Olympia:Hockey-Frauen kehren mit Bronze in Weltspitze zurück

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Die deutschen Hockey-Frauen freuen sich über Bronze. (Foto: Dario Lopez-Mills/AP)
  • Die deutschen Hockey-Frauen gewinnen Bronze bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.
  • Gegen Neuseeland setzen sie sich 2:1 (0:0) durch.
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Es war ein Zittersieg, aber der große Kampf wurde dank Torhüterin Kristina Reynolds mit Bronze belohnt: Die deutschen Hockey-Frauen haben ihre Rückkehr in die Weltspitze gleich mit einer Olympia-Medaille gekrönt. Das Team von Bundestrainer Jamilon Mülders setzte sich im Spiel um Platz drei dank einer starken zweiten Halbzeit mit 2:1 (0:0) gegen Neuseeland durch. Nach dem Triumph von Athen 2004 war es die erste Medaille für eine deutsche Frauen-Mannschaft.

Nach einer schwachen ersten Halbzeit, in der die überragende Reynolds die DHB-Frauen im Spiel hielt, kam die deutsche Mannschaft wie verwandelt aus der Kabine. Charlotte Stapenhorst vollendete einen wunderbaren Spielzug zur Führung (34.), Lisa Schütze legte mit einem eleganten Lupfer kurz darauf nach (38.). Mit dem Abpfiff des dritten Viertels verkürzte Olivia Merry (45.) - allerdings war der Treffer umstritten, da die Neuseeländerin bei der Strafecke zu früh in den Schusskreis lief. Das Schiedsrichterteam änderte die Entscheidung auf Tor aber auch nach dem Videobeweis nicht. Für Deutschland begann danach das große Zittern. Die Angriffe der Neuseeländerinnen brachten aber keinen Erfolg mehr.

Mit zwei dritten Plätzen erwiesen sich die Mannschaften des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) erneut als Medaillenlieferanten. Erstmals seit 2004, als die Frauen in Athen Gold und die Männer Bronze gewannen, gab es in Rio de Janeiro wieder zwei Medaillen für die DHB-Mannschaften, nachdem sich die Männer am Vortag die Niederlande nach Penaltyschießen (4:3) besiegt hatten.

Schlechte Abspiele im Spielaufbau

Die deutschen Frauen hatten allerdings zunächst erhebliche Schwierigkeiten mit dem aggressiven Pressing der "Blacksticks". Aus der Umklammerung konnten sich die "Danas" selten befreien, es fehlten die langen, geschlenzten Pässe in die Spitze hinzu kamen schlechte Abspiele beim Spielaufbau. Doch immerhin hatte Torhüterin Reynolds wieder mal einen exzellenten Tag erwischt.

Zwei Tage nach der dramatischen Halbfinal-Niederlagen gegen die Niederlande (3:4 im Penalty-Schießen) wollten sich die deutschen Frauen unbedingt für ein starkes Turnier belohnen. "Wir hören jetzt nicht auf! Wir holen uns Bronze!", hatte Mülders sein Team eingeschworen und auf die Bestätigung der Topleistung aus dem Spiel gegen die Niederlande gepocht.

Neuseeland dreht nach Anschlusstreffer auf

Doch davon war zunächst nichts zu sehen. Mülders griff immer wieder korrigierend ein, schnappte sich einzelne Spielerinnen für neue Instruktionen. Doch seine Mannschaft, in der Katharina Otte kurzfristig die schwer am Kreuzband verletzte Verteidigerin Annika Sprink ersetzte, blieb zu passiv. Das 0:0 zum Pausenpfiff war schmeichelhaft, vor allem dank Reynolds.

Mit ihrem Glanzparaden legte Reynolds vor den Augen von Männer-Bundestrainer Valentin Altenburg, der mit Töchterchen Sophie auf den Schultern seiner Frau Lisa zusah, auch die Basis für den Aufschwung in der zweiten Halbzeit. Allerdings: Nach dem Anschlusstreffer drehte Neuseeland, das schon in der Vorrunde 1:2 gegen Deutschland verloren hatte, noch einmal auf, es wurde mehrfach brenzlig. Mehr aber auch nicht.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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