Olympia:Bach: «Große Dynamik» bei Olympia-Vorbereitung in Rio

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Lausanne (dpa) - Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wähnt die Vorbereitungen für die XXXI. Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro endlich auf einem guten Weg. "Wir können sehen, dass es eine große Dynamik bei den Vorbereitungen gibt", erklärte IOC-Präsident Thomas Bach am Mittwoch am Ende der dreitägigen Sitzung des Exekutivkomitees in Lausanne. "Wir sind zuversichtlich, ermutigt durch die Fußball-WM in Brasilien, dass es großartige Spiele in Rio geben wird."

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Lausanne (dpa) - Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wähnt die Vorbereitungen für die XXXI. Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro endlich auf einem guten Weg. „Wir können sehen, dass es eine große Dynamik bei den Vorbereitungen gibt“, erklärte IOC-Präsident Thomas Bach am Mittwoch am Ende der dreitägigen Sitzung des Exekutivkomitees in Lausanne. „Wir sind zuversichtlich, ermutigt durch die Fußball-WM in Brasilien, dass es großartige Spiele in Rio geben wird.“

Die gute Organisation und Atmosphäre bei der WM unterstützte das Vorangehen des Rio-Großprojekts. „Wir sind sehr glücklich mit dem Ergebnis und dass viele der Zweifel, die vor der WM geäußert wurden, nicht Realität geworden sind“, urteilte Bach. Beim Treffen der Exekutive im April in Belek/Türkei hatte sein geschäftsführender IOC-Direktor Gilbert Felli noch Alarm geschlagen und von einem Verzug der Vorbereitung von bis zu zwei Jahren gesprochen.

Wie der brasilianische Organisationschef Carlos Nuzman dem IOC berichtete, hätten unter anderen der Bau der Sportstätten, des Dopinglabors und des internationalen Fernsehzentrums Fortschritte gemacht. Das Doping-Analyselabor soll laut IOC bis zu den Olympischen Spielen 2016 wieder einsatzbereit sein. „Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA ist zuversichtlich, dass der Bau fertig sein wird und die Akkreditierung bis zu den Spielen wieder erteilt ist. Das war ein ermutigender Bericht. Wir dürfen aber nicht ausruhen und Zeit verlieren“, warnte Bach, der am Mittwoch nach Brasilien reiste. Dort sind Treffen mit dem Organisationskomitee und am Freitag mit Staatspräsidentin Dilma Rousseff geplant. „Ich werde mit ihr über die Fortschritte sprechen und über die, die noch erreicht werden müssen“, sagte Bach, der am Sonntag auch das WM-Endspiel besuchen wird.

Nach der spektakulären 1:7-Pleite im WM-Halbfinale gegen Deutschland zeigte der deutsche IOC-Chef Mitgefühl mit dem Gastgeber und spendete Trost. „Deutschland war die bessere Mannschaft, doch ich habe eine Menge Respekt und Bewunderung für das brasilianische Team und seine Fans“, sagte Bach. Auch die deutsche Nationalmannschaft sei bei der Heim-WM 2006 im Halbfinale ausgeschieden. „Nach jeder Niederlage wartet ein neuer Sieg.“

Einen negativen Effekt auf das nächste Sportgroßereignis am Zuckerhut erwartet Bach trotz der unfassbaren Pleite nicht. „Die Welt hat überrascht gesehen, dass die Fußball-WM in Brasilien gut organisiert wurde und es eine sportliebende Nation ist“, erklärte der frühere Weltklassefechter. „Beides ist eine gute Botschaft für die Spiele.“

Auf einem guten Weg sei auch das Reformprogramm „Agenda 2020“, mit dem Bach die Spiele wieder attraktiver, Olympia-Bewerbungen transparenter und das IOC glaubwürdiger machen will. „Wir sind sehr glücklich mit dem Prozess. Es gibt viele Vorschläge, viel Enthusiasmus, und es geht sehr konstruktiv weiter“, berichtete Agenda-Initiator Bach. „Das kreiert eine sehr gute Atmosphäre für Veränderung. Ich hoffe, dass wir dieses Momentum bis Dezember erhalten können.“

Im Oktober wird die IOC-Exekutive auf einer Klausur in der Nähe von Lausanne die Agenda beraten und sie auf der außerordentlichen IOC-Session im Dezember in Monte Carlo zur Verabschiedung vorlegen.

Allerdings hat das IOC in den ersten zehn Monaten nach dem Amtsantritt von Bach neue Töne angeschlagen, die bereits Agenda-like sind. „Wir müssen besser und mehr erklären“, meinte der IOC-Chef mit Blick auf die Winterspiele-Bewerbung 2022. Von einst acht Bewerbern sind nur Almaty, Oslo und Peking übriggeblieben, weil die Bevölkerung in den anderen fünf Ländern gegen Olympia votierte. „Wir haben gute Städte wegen der schlechten Wahrnehmung des IOC, wegen der schlechten Vermittlung der möglichen Konzepte verloren“, sagte IOC-Direktor Felli selbstkritisch. „Wir sind selbst schuld.“

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