Olympia:Speerwerferin Hussong scheidet enttäuscht aus

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Christine Hussong hat es nicht in das Speerwurf-Finale geschafft. (Foto: Cameron Spencer/Getty Images)

Die 27-Jährige bleibt unter 60 Metern. Die Jamaikanerinnen und die Italiener gewinnen die 4x100-Meter-Staffel. Die Leichtathletik-Meldungen des Tages.

Speerwerferin Christin Hussong hat bei den Olympischen Spielen eine Enttäuschung erlebt. Die 27-Jährige aus Zweibrücken verpasste im Finale den Endkampf der besten acht Athletinnen. Die Medaillen-Hoffnung schaffte nicht mehr als 59,94 Meter im ersten Versuch und wurde nur auf Platz neun geführt. Auf der Tribüne schüttelte Vater und Trainer Udo Hussong den Kopf, die Weltranglisten-Zweite vergoss Tränen. Die Europameisterin hat in diesem Jahr ihre Bestleistung zwar auf 69,19 Meter steigern können. Zuletzt konnte sie aber an ihre Top-Auftritte nicht mehr anknüpfen. Liu Shiying aus China wurde mit 66,34 Metern Olympiasiegern vor der Polin Maria Andrejczyk (64,61) und Weltmeisterin Kelsey-Lee Barber aus Australien (64,56).

Die deutschen Sprinterinnen haben die erste Medaille für eine deutsche Staffel über 4x100 Meter verpasst. Rebekka Haase (Wetzlar), Alexandra Burghardt (Burghausen), Tatjana Pinto (Paderborn) und Gina Lückenkemper (Berlin) kamen im Finale auf Platz fünf (42,12 Sekunden). Gold ging erstmals seit 2004 an Jamaika, das in der drittbesten je gelaufenen Zeit von 41,02 Sekunden den Weltrekord der USA (40,82) um zwei Zehntel verpasste. Silber ging an die US-Amerikanerinnen (41,45) vor Großbritannien (41,88). Jamaikas Topstar Elaine Thompson-Herah gewann ihre dritte Goldmedaille in Tokio. Mit nun fünf Olympiasiegen rückte sie auf Platz zwei unter den erfolgreichsten Leichtathletinnen vor, die Amerikanerin Allyson Felix hat sechs Goldmedaillen vorzuweisen.

Beim letzten Wechsel von Pinto auf Lückenkemper verschenkten die Deutschen eine bessere Position. 2016 in Rio war die deutsche Staffel in 42,10 Sekunden Vierte geworden. Seit der Wiedervereinigung gab es kein Edelmetall für eine deutsche Frauenstaffel, 1980 in Moskau hatten Romy Müller, Bärbel Wöckel, Ingrid Auerswald und Marlies Göhr Gold für die DDR geholt. 1988 in Seoul gab es Silber hinter den USA.

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Die Männer haben beim Olympiasieg der Italiener über 4 x 100 Meter den sechsten Platz belegt. Julian Reus (Erfurt), Joshua Hartmann (Köln), Deniz Almas (Wolfsburg) und Lucas Ansah-Peprah (Hamburg) kamen nach 38,12 Sekunden ins Ziel. Für die Italiener war es nach dem überraschenden 100-Meter-Sieg von Lamont Marcell Jacobs der nächste Triumph. In starken 37,50 Sekunden hielten sie Großbritannien (37,51) und Kanada (37,70) in Schach. Weltmeister USA hatte das Finale verpasst. Italien trat die Nachfolge von Jamaika mit Superstar Usain Bolt an.

Kipyegon läuft olympischen Rekord über 1500 Meter

Shaunae Miller-Uibo von den Bahamas hat zum zweiten Mal nach 2016 die olympische Goldmedaille über 400 Meter gewonnen. In 48,36 Sekunden verwies sie Marileidy Paulino aus der Dominikanischen Republik, die in 49,20 Sekunden ins Ziel kam, auf den zweiten Platz. Olympische Geschichte schrieb Allyson Felix mit dem Gewinn von Bronze in 49,46 Sekunden: Bei ihren fünften Sommerspielen war es der zehnte Medaillengewinn. Damit zog die 35-jährige US-Amerikanerin mit ihrem Landsmann Carl Lewis gleich. Der frühere Sprinter und Weitspringer holte ebenfalls zehn Medaillen. Felix ist jedoch nun die einzige Frau, die solch eine Anzahl an Gold, Silber und Bronze sammeln konnte.

Die Niederländerin Sifan Hassan ist bei ihrer dreifachen Gold-Mission in Tokio gescheitert. Über 1500 Meter musste sich die 28-Jährige beim beeindruckenden Triumph der Kenianerin Faith Kipyegon mit Bronze begnügen. Über 5000 Meter hatte die gebürtige Äthiopierin Hassan am Montag gesiegt, am Samstag startet sie über 10 000 Meter. Kipyegon, die schon 2016 in Rio Gold geholt hatte, lief nach einer Traum-Schlussrunde in 3:53,11 Minuten einen olympischen Rekord. Silber ging an die Britin Laura Muir (3:54,50). Hassan (3:55,86), die an der Spitze in die letzte Runde eingebogen war, gingen in einem brutal schnellen Rennen letztlich die Kräfte aus.

Weltrekordler Joshua Cheptegei ist Olympiasieger über 5000 Meter. Der 24 Jahre alte Läufer aus Uganda gewann am Freitag in 12:58,15 Minuten vor dem WM-Dritten Mohammed Ahmed aus Kanada (12:58,61). Auf den dritten Rang rannte der Olympia-Zweite von 2016, Paul Chelimo aus den USA. Der Brite Mo Farah, Olympiasieger von 2016, konnte sich nicht für die Tokio-Spiele qualifizieren. U23-Europameister Mohamed Mohumed aus Dortmund war im Vorlauf ausgeschieden.

Die Italienerin Antonella Palmisano hat die Goldmedaille im 20-Kilometer-Gehen gewonnen. Die 30-Jährige setzte sich am Freitag im Hitze-Rennen von Sapporo in 1:29,12 Stunden durch. Nicht ins Ziel kam Saskia Feige vom SC Potsdam als einzige deutsche Teilnehmerin: Die Medizinstudentin beendete den Wettkampf vorzeitig. Silber holte die Kolumbianerin Sandra Lorena Arenas in 1:29,37 Stunden vor der dreifachen Weltmeisterin und Rio-Olympiasiegerin Liu Hong aus China (1:29,57).

Zuvor hatte Jonathan Hilbert überraschend Silber über 50 Kilometer Gehen geholt und damit die erste deutsche Geher-Medaille seit 29 Jahren gewonnen. Der 26-Jährige von der LG Ohra musste sich in Sapporo in 3:50:44 Stunden nur dem Polen Dawid Tomala (3:50:08) geschlagen geben. Bronze ging an Evan Dunfee aus Kanada (3:50:59).

Die deutsche Männer-Staffel über 4 x 400 Meter hat bei den Olympischen Spielen den Einzug ins Finale klar verpasst. Marvin Schlegel (Chemnitz), Luke Campbell (Frankfurt), Jean Paul Bredau (Potsdam) und Manuel Sanders (Dortmund) belegten in mäßigen 3:03,62 Minuten den achten und letzten Platz im ersten Vorlauf. Das Rennen gewann das USA-Quartett, Goldmedaillengewinner von Rio 2016, in 2:57,77 Minuten. Zuvor hatte es bereits die Frauen-Staffel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes nicht in den Endlauf geschafft.

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