Nach 27 Jahren:Finanzvorstand Peters verlässt Schalke 04

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Bei Schalke zurückgetreten: Finanizvorstand Peter Peters (Archivbild). (Foto: Guido Kirchner/dpa)

Peter Peters bittet überraschend um die Auflösung seines Vertrages. Zweitligist St. Pauli verliert in Bochum, Drittligist Münster legt Einspruch ein.

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Bundesliga, Schalke: Der FC Schalke 04 und Finanzvorstand Peter Peters gehen nach 27 Jahren überraschend getrennte Wege. Wie der Fußball-Bundesligist am Freitag mitteilte, habe der 57-Jährige darum gebeten, seinen Vertrag vorzeitig zum 30. Juni zu lösen. "Der Aufsichtsrat hat dieser Bitte heute entsprochen", schrieb der Revierklub. Seit 1993 prägte Peters die Königsblauen in verschiedenen Funktionen wesentlich mit. Vor allem in den ersten Jahren stand Peters als Geschäftsführer im Schatten des charismatischen Ex-Managers Rudi Assauer und von Finanzchef Josef Schnusenberg, deren Amtszeiten er dann als Vorstand Finanzen und Organisation bei weitem übertraf. Peters sah viele Verantwortliche auf Schalke kommen und gehen - er blieb.

Daher kommt sein Ausscheiden mitten in der Corona-Krise völlig überraschend, passt aber zu einigen Umstrukturierungen, die der sportlich momentan kriselnde Club derzeit forciert. Erst vor wenigen Wochen trennte sich Schalke von seinem langjährigen Medienchef Thomas Spiegel und installierte einen 27 Jahre alten Nachfolger zum 1. Juli. "Dass Schalke heute zu einem der fünfzehn wertvollsten Klubs Europas gehört, ist auch seiner Arbeit zu verdanken, der Bau der Veltins-Arena ist und bleibt mit seinem Namen verbunden. Zudem hat er den Verein durch wirtschaftlich angespannte Zeiten gesteuert", heißt es in der Vereinsmitteilung zur Arbeit von Peters.

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Der Blick geht steil nach unten: Der FC Schalke 04 reiht eine bedenkliche Leistung an die nächste. Was man Trainer David Wagner vorwerfen muss: Er macht den Klub kleiner, als es nötig ist.

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Der Schalker Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Clemens Tönnies habe dessen Entscheidung akzeptiert: "Peter Peters hat in den vergangenen fast drei Jahrzehnten unseren Verein entscheidend mitgeprägt. Dabei hat er mutige und weitsichtige Entscheidungen zum Wohle des Clubs mitgetragen. Ohne ihn wäre der FC Schalke nicht der Verein, der er heute ist", hieß es weiter. Zuletzt kam jedoch wieder vermehrt Kritik an Peters auf. Viele fragten sich, warum ein Großverein wie Schalke finanziell besonders unter der Corona-Krise litt und nach eigenen Angaben im "Existenzkampf" war. Zum 31. Dezember 2019 wies der Schalke-Konzern Verbindlichkeiten von 198 Millionen Euro aus. Im Geschäftsjahr 2019 betrug der Fehlbetrag mehr als 26 Millionen Euro.

2. Liga, St. Pauli: Fußball-Zweitligist FC St. Pauli findet nach dem Restart weiter nicht in die Spur und gerät noch in kaum mehr für mögliche gehaltene Abstiegsgefahr. Das Team von Trainer Jos Luhukay unterlag nach einer schwachen Vorstellung beim VfL Bochum am 30. Spieltag verdient mit 0:2 (0:0) und blieb nach der Coronapause zum vierten Mal in Serie ohne Sieg. Im Parallelspiel entledigte sich der SV Sandhausen durch ein 2:1 (2:0) bei der SpVgg Greuther Fürth mit dem dritten Sieg in Serie wohl seiner letzten Abstiegssorgen.

Davon kann bei St. Pauli noch keine Rede sein. Die Kiezkicker versuchten sich auch im 15. Anlauf vergeblich an ihrem zweiten Auswärtssieg in dieser Spielzeit. Robert Zulj (15.) gelang per Foulelfmeter die Führung, Maxim Leitsch (73.) besorgte nach der Pause den Endstand. Während auch Bochum sich damit der letzten Abstiegsängste entledigt haben dürfte, könnte das Polster der Hamburger auf den Relegationsplatz im Laufe des Wochenendes bis auf zwei Punkte zusammenschmelzen.

3. Liga, Einspruch: Wegen angeblicher Verstöße gegen das Fairplay und die Chancengleichheit hat Fußball-Drittligist Preußen Münster Einspruch gegen die 2:3-Niederlage am Mittwoch beim FC Bayern München II eingelegt. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund am Freitag mit. Das zuständige DFB-Sportgericht werde nun Stellungnahmen von den Verfahrensbeteiligten einholen und dann zu gegebener Zeit über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden, hieß es weiter.

Preußen Münster gehörte vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebes in der 3. Liga nach der Corona-Pause zu den Kritikern des DFB. Der Neustart sei aus Gründen des Gesundheitsschutzes, der unverhältnismäßig hohen wirtschaftlichen Kosten und der Wettbewerbsverzerrung falsch, hatte Präsident Christoph Strässer erklärt. Das Preußen-Team durfte aufgrund geltender Verordnungen bis kurz vor seinem Quarantäne-Trainingslager nur in Kleingruppen ohne Körperkontakt trainieren. Münster belegt vor dem 30. von 38 Spieltagen an diesem Wochenende als Tabellen-18. einen Abstiegsplatz, das Bayern-Team ist Vierter.

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