Motorsport:Viele offene Fragen vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi

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Berlin (dpa) - Auf der Zielgeraden der Saison ist der Titel-Zweikampf zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton längst nicht die einzige offene Frage in der Formel 1.

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Berlin (dpa) - Auf der Zielgeraden der Saison ist der Titel-Zweikampf zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton längst nicht die einzige offene Frage in der Formel 1.

Vor den letzten 305 Renn-Kilometern des Jahres geht es für einige Teams noch um viel Geld, für manchen Fahrer um seinen künftigen Arbeitsplatz. Die wichtigsten Baustellen der Königsklasse vor dem Finale in Abu Dhabi an diesem Wochenende.

Für wen steht sportlich in Abu Dhabi noch etwas auf dem Spiel?

Die Mercedes-Fahrer Hamilton und Rosberg machen den Weltmeister unter sich aus. Ihr Team ist schon Konstrukteurs-Weltmeister, Red Bull Zweiter. Aber zwischen Williams und Ferrari geht es noch um Rang drei der Mannschaftswertung, die über die Verteilung der Einnahmen entscheidet. Mehrere Millionen stehen auf dem Spiel. Dahinter will Nico Hülkenbergs Team Force India noch McLaren von Rang fünf verdrängen. Für zusätzliche Spannung sorgt dabei, dass erstmals die doppelte Punktzahl vergeben wird.

Wann beenden Sebastian Vettel und Fernando Alonso endlich die Geheimniskrämerei um ihren künftigen Arbeitgeber?

Seit Wochen scheint eigentlich klar, dass der viermalige Weltmeister Vettel künftig für Ferrari fährt und den Spuren seines Kindheitsidols Michael Schumacher folgt. Doch weil Alonso bei der Scuderia noch einen Vertrag bis 2016 hat, fehlt noch immer die letzte Gewissheit für die spektakuläre Rochade. Inzwischen soll sich Alonso mit Ferrari und seinem angeblichen neuen Team McLaren über die Wechselmodalitäten geeinigt haben. Es wird erwartet, dass noch vor dem Rennen in Abu Dhabi das schlecht gehütete Geheimnis endlich gelüftet wird.

Was wird aus dem früheren Weltmeister Jenson Button?

Der Brite hatte sich zuletzt bitter über die Behandlung bei McLaren beklagt, weil das Team sich um eine klare Aussage zu seiner Zukunft drückte. „Das ist, als wenn deine Eltern dich nicht zu Weihnachten einladen“, sagte der Champion von 2009. Alonso aber ließ erkennen, dass er wohl lieber mit dem Routinier Button als mit dessen jungem Stallkollegen Kevin Magnussen arbeiten würde. McLaren indes könnte mit seinem neuen Motorenpartner Honda den Youngster bevorzugen, weil dieser wohl deutlich günstiger als Button ist.

Gibt es noch einen offenen Arbeitsplatz für Adrian Sutil?

Fast alle Teams haben personell schon die Weichen gestellt. Nur bei Lotus und bei Toro Rosso ist offiziell noch ein Platz frei. Aber dort dürfte der bei Sauber ausgemusterte Sutil keine Chance haben. Lotus wird wohl Romain Grosjean weiter beschäftigen. Toro Rosso hat die Wahl zwischen Jean-Eric Vergne und einer Nachwuchskraft aus der Red-Bull-Akademie. Einzige Hoffnung wäre Hinterbänkler Caterham, der bislang aber nicht einmal weiß, ob er 2015 überhaupt noch dabei ist.

Welche Zukunft hat das insolvente Caterham-Team noch?

Nur mit Hilfe von Spendengeldern von Fans und Sponsoren konnte der bislang punktlose Rennstall überhaupt die Reise nach Abu Dhabi finanzieren. Noch ist offen, wer in der Wüste das zweite Auto des Teams steuert, nachdem Stammpilot Marcus Ericsson gekündigt hat. Einem Großteil der Angestellten wurde vom Insolvenzverwalter gekündigt. Findet sich nicht doch noch ein Käufer, verschwindet nach Marussia ein weiteres Team aus der Starterliste - dann wären es nur noch neun. Die anderen Rennställe und Formel-1-Chef Bernie Ecclestone haben bislang keinen Willen gezeigt, Caterham aus der Klemme zu helfen.

Droht noch mehr Teams das Aus nach dem Saisonfinale?

Sauber, Force India und Lotus warnen schon seit Wochen davor, dass auch für sie die Luft dünn wird. Sie fühlen sich von den großen Teams übervorteilt, weil sie nur einen geringen Anteil an den immensen Vermarktungseinnahmen bekommen. Die Krisengespräche bei den vergangenen Rennen aber blieben ergebnislos. Angeblich nimmt hinter den Kulissen schon der Plan Formen an, dass Ferrari und Red Bull in der kommenden Saison mit jeweils drei Autos an den Start gehen.

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