Motorsport:Vettel schnappt sich Pole: Grundlage für WM-Party

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Greater Noida (dpa) - Auf seinem indischen Wohlfühl-Kurs hat Sebastian Vettel endgültig den WM-Countdown eingeläutet. Mit einer beeindruckenden Vorstellung verschaffte sich der dreimalige Formel-1-Weltmeister die perfekte Ausgangsposition für eine Titel-Sause.

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Greater Noida (dpa) - Auf seinem indischen Wohlfühl-Kurs hat Sebastian Vettel endgültig den WM-Countdown eingeläutet. Mit einer beeindruckenden Vorstellung verschaffte sich der dreimalige Formel-1-Weltmeister die perfekte Ausgangsposition für eine Titel-Sause.

Der Red-Bull-Dauersieger schnappte sich am Samstag in überzeugender Manier seine siebte Pole Position in dieser Saison und startet damit von Rang eins in den Grand Prix, in dem er vorzeitig sein viertes Championat in Serie holen kann. „Das war ein brillantes Wochenende soweit“, meinte der 26-Jährige strahlend. „Der Wagen war super, die Strecke ist toll. Das ist ein großartiges Resultat.“

Vettel machte mit seiner 43. Karriere-Pole klar: Er will den vorzeitigen WM-Sieg schon am Sonntag perfekt machen und sich damit - zumindest nach Trophäen - auf eine Stufe mit Rekordchampion Michael Schumacher, Juan Manuel Fangio und Alain Prost stellen. Der Red-Bull-Pilot wiegelt aber weiter ab. „Ich denke, wir sind in der Vergangenheit gut damit gefahren, uns auf jeden einzelnen Schritt zu konzentrieren, und ich sehe keinen Grund darin, etwas für morgen oder die nächsten paar Rennen zu ändern“, sagte Vettel.

Mehr als sieben Zehntelsekunden fehlten Mercedes-Mann Nico Rosberg als Zweitem auf Vettel. Mehr als acht Zehntel lag Lewis Hamilton hinter Vettel. Dennoch konnten die beiden Silberpfeil-Fahrer mit ihren Ergebnissen überaus zufrieden sein. Auch wenn Vettel die imposanten Zeiten lieferte. Dennoch verspricht der viertletzte Lauf dieser Saison in Greater Noida vor den Toren Neu-Delhis allein wegen der Reifenstrategie Hochspannung.

Denn das Trio auf dem Qualifikations-Podium wählte für seine Bestzeiten die weichere Reifenmischung, Mark Webber als Vierter im zweiten Red Bull dagegen die härtere. Genauso wie Vettels einzig verbliebener WM-Kontrahent Fernando Alonso, der im Ferrari Achter wurde. Die Taktik wird wieder entscheiden.

Vettel ficht der Poker nicht an. „Wir haben ein schnelles Paket. Ich denke, wir sollten gut drauf sein können“, meinte er. Und in Indien waren Vettel und sein Red Bull stets gut drauf. Auch 2011 und 2012 holte sich der Hesse die Pole - und durfte danach auch als Sieger mit dem Champagner um sich spritzen.

Dennoch geben sich auch die Red-Bull-Oberen zurückhaltend, wenn es um die mögliche Titel-Feier geht. „Es gibt auch eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Entscheidung erst in Abu Dhabi fallen wird“, sagte Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz der „Welt am Sonntag“ und meldete leise Zweifel an, ob Vettels Krönungszeremonie nicht schon wie vor zwei Wochen beim Grand Prix von Japan erneut verschoben werden muss. „Also haben wir für Indien keine Siegerparty geplant.“

Vettel will ebenfalls nicht weiter vom Titel reden. Sein Teamchef Christian Horner tut es ihm gleich. „Es wird ein Rennen wie jedes andere, wir versuchen unser Bestes zu geben und das Rennen zu gewinnen“, sagte der Brite am Samstag. Dass Vettel hervorragend drauf, ist ihm natürlich nicht entgangen. „Das war eine großartige Leistung von Seb“, lobte Horner. „Sebs Strategie war, auf die Pole zu kommen und dann vorneweg zu fahren.“

Den ersten Teil der Mission hat Vettel schon mal erfüllt. Den weit größeren kann er am Sonntag vollenden. „Am Ende des Tages gibt es kein Geheimnis, keine geheime Vorbereitung. Man hat eine gewisse Routine“, meinte der 35-malige Grand-Prix-Sieger zu seinem WM-Warmup. An seinem nächsten Titel ist kaum noch zu rütteln. Selbst mit einem Sieg könnte Alonso den vorzeitigen Triumph Vettels nicht verhindern, sofern dieser zumindest Fünfter wird.

Vor den Ferrari-Star schob sich Nico Hülkenberg als Siebter in die Startreihe. Nach 32 Punkten aus den vergangenen vier Grand Prix hofft der Emmericher weiter auf beste Eigenwerbung für ein Formel-1-Cockpit in der kommenden Saison. „Ich glaube, da wo wir sind, ist schon ziemlich nah an unserem Optimum“, resümierte der Sauber-Pilot. Für Vettel lautet das Optimum hingegen: Grand-Prix-Erfolg und Champagner-Dusche.

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