Motorsport:Motorrad-WM: Bradl und Co. in Assen außer Rand und Band

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Assen (dpa) - Stefan Bradl konnte schon wieder lachen. Über Nacht war er symbolträchtig von Assen zum Sachsenring gekommen, um einen Sponsorentermin wahrzunehmen.

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Assen (dpa) - Stefan Bradl konnte schon wieder lachen. Über Nacht war er symbolträchtig von Assen zum Sachsenring gekommen, um einen Sponsorentermin wahrzunehmen.

Das persönliche Dilemma beim Motorrad-WM-Lauf der Niederlande am Vortag war nahezu abgehakt, der Blick ging voraus auf das Heimrennen in zwei Wochen. Und doch: Ein Sturz schon in der Besichtigungsrunde, der Sprint zurück in die Box zum Ersatzmotorrad und das einsame Rennen jenseits von Gut und Böse mit Platz zehn haben sich vorerst im Gedächtnis eingegraben.

Aber nicht nur bei ihm. Denn Assen 2014 war das Chaos schlechthin. Die Kathedrale des Motorrad-Rennsports, wie sich Assen selbst sieht, verlangte allen alles ab. Die deutschen Piloten wurden mitgewogen, aber für zu leicht befunden. Bradls zehnter Platz, dazu Rang zwölf für Marcel Schrötter in der Moto2 und schließlich Platz 15 und ein WM-Zähler für Philipp Öttl in der Moto3 waren die magere Ausbeute.

Regen und Assen gehören zusammen, aber diesmal meinte es der Wettergott gar nicht gut. Vor dem Moto2-Rennen ging ein Wolkenbruch mit Hagelschlag über der Rennstrecke nieder und damit begann das Drama aus deutscher Sicht. Denn die hochgehandelten Jonas Folger und Sandro Cortese verzockten sich bei der Reifenwahl. Statt wie die meisten anderen auf Regenpneus zu setzen, entschieden sie sich eingedenk der Tatsache, dass der Assen-Belag schnell abtrocknet, für Slicks.

„Das hätte wahrscheinlich auch funktioniert, aber dann kam in der ersten Runde ein weiterer Schauer. Damit war unsere Strategie dahin“, erzählte Cortese später und ergänzte: „Es ist sehr schade. Aber wir haben uns gemeinsam mit dem Team dafür entschieden und müssen das Ergebnis nun so akzeptieren“, meinte der Moto3-Weltmeister von 2012.

Für ihn war das Rennen später vorzeitig beendet. Beim Versuch, die zwei Runden Rückstand wenigstens mit der schnellsten Rennrunde etwas aufzubessern, rutschte er auf einer feuchten Stelle aus. „Es ist wie verhext. So viel Pech kann man doch gar nicht haben. Wir sind nah dran, doch irgendwas geht immer schief“, meinte der Berkheimer. Folger schließlich kam auf Platz 23.

Bradl schüttelte sogar am Sonntag ab und an noch den Kopf. „Ich habe ja das Theater in der Moto2 mitbekommen. Und dann erwischt es mich gleich auf der Fahrt zur Startaufstellung. Später hatte ich kein gutes Gefühl aufgebaut. Die Rennstrategie stimmte nicht, das ganze Wochenende war nicht der Bringer“, meinte der Zahlinger. Pech für ihn, dass gerade jetzt die Vertragsverhandlungen für die nächste Saison anstehen. Und da zählen in erster Linie gute Resultate. „Ich muss nun am Sachsenring nachlegen, wenngleich das nicht meine Lieblingsstrecke ist“, sagte der 24-Jährige.

Während die Deutschen mit sich und den wechselnden Bedingungen haderten, machten andere einfach nur ihren Job und wurden mit Siegen belohnt: Alex Marquez (Spanien) in der Moto3, „Regengott“ Anthony West (Australien) in der Moto2 und natürlich Marc Marquez (Spanien) in der MotoGP. Vor allem der Titelverteidiger in der „Königsklasse“ zeigte auch unter diesen Voraussetzungen sein fast perfektes Können und fuhr auch im achten Saisonrennen zum Sieg.

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