Motorsport:Lauda: Ohne Ecclestone würde die F1 in ein Loch fallen

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Melbourne (dpa) - Ein abruptes Ende der Ära von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone würde die Königsklasse des Motorsports nach Ansicht von Niki Lauda vor Riesenprobleme stellen.

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Melbourne (dpa) - Ein abruptes Ende der Ära von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone würde die Königsklasse des Motorsports nach Ansicht von Niki Lauda vor Riesenprobleme stellen.

Sollte der Korruptionsprozess in München, der in rund sechs Wochen beginnt, mit einer Verurteilung des britischen Milliardärs enden, wäre Ecclestone als Geschäftsführer der Formel 1 nicht mehr haltbar. Eine Nachfolgeregelung für den Fall der Fälle ist nicht bekannt. Lauda macht sich deshalb Sorgen.

„Ohne ihn und sein Wissen würde die Formel 1 erst einmal in ein Riesenloch fallen“, prophezeite Lauda in einem Interview der „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“. Aus seiner Sicht „wäre es wahnsinnig schwierig, wenn der Bernie von einem Tag auf den anderen nicht mehr verantwortlich ist für die Formel 1“, sagte Lauda.

Der Dreifach-Weltmeister begleitet die Formel 1 seit längerer Zeit als TV-Experte und seit rund anderthalb Jahren als Aufsichtsratsvorsitzender des deutschen Werksrennstalls MercedesAMG. Ecclestone stehe „noch immer für den Erfolg der Formel 1, er hat die Teams im Griff, er sorgt dafür, dass hier noch immer eine gute Show abgeliefert wird“, meinte Lauda.

Ende der 70er Jahre hatte Ecclestone die TV- und Vermarktungsrechte der Formel 1 gekauft. Er führte die milliardenschweren Serie immer wieder in neue Länder. In diesem Jahr feiert Russland am 12. Oktober mit dem Olympia-Ort Sotschi seine Formel-1-Premiere. Im Monat vorher wird die Entscheidung der Münchner Richter im Schmiergeld-Fall um Ecclestone nach insgesamt 26 Verhandlungstagen erwartet.

Ecclestone muss sich vom 24. April an wegen Bestechung und Anstiftung zur Untreue verantworten. Ihm wird vorgeworfen, im Jahr 2006 rund 45 Millionen Dollar Bestechungsgeld an den damaligen BayernLB-Banker Gerhard Gribkowsky gezahlt zu haben. Dieser sollte wiederum beim Verkauf der Landesbank-Anteile an der Formel 1 Ecclestones Wunschkandidaten, dem Investmentunternehmen CVC, als Käufer den Vorzug geben. Gribkowsky hat vor Gericht zugegeben, das Geld erhalten zu haben und war dafür im Sommer 2012 zu  achteinhalb Jahren Haft wegen Bestechung verurteilt worden. Ecclestone, dem schlimmstenfalls auch eine Gefängnisstrafe droht, bestreitet die Bestechung.

„Dieser Prozess ist eine weitere Hürde in meinem Leben, die ich nehmen muss. Dinge passieren dir, ob du sie magst oder nicht. Und du musst damit klarkommen“, hatte Ecclestone zu Beginn des Monats in einem „Bild“-Interview gesagt. Für Lauda geht es in München aber auch um die Zukunft der Formel 1. „Die Weltwirtschaftskrise der vergangenen Jahre hat alle getroffen und natürlich auch die Formel 1, wir haben ein schwieriges Umfeld. Ich weiß nicht, ob Bernie deshalb so schnell ersetzt werden kann“, sagte der Österreicher. Ecclestone, der den Auftakt in Australien wie schon häufiger ausließ, habe alles perfekt gemacht bis heute. „Mit kleinen Fehlern, aber die macht jeder von uns“, befand Lauda.

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