Motorsport:Die neue Jagd auf «Vet-IV» hat schon begonnen

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Abu Dhabi (dpa) - Sebastian Vettel atmet auf seinem ruhig gelegenen Bauernhof in der Schweiz noch ein bisschen durch, da rüsten sich die Rivalen weiter in den hochmodernen Formel-1-Fabriken für die neue Hatz auf den viermaligen Champion.

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Abu Dhabi (dpa) - Sebastian Vettel atmet auf seinem ruhig gelegenen Bauernhof in der Schweiz noch ein bisschen durch, da rüsten sich die Rivalen weiter in den hochmodernen Formel-1-Fabriken für die neue Hatz auf den viermaligen Champion.

Ob Ferrari mit seinem weltmeisterlichen Duo Fernando Alonso und Kimi Räikkönen, ob Mercedes mit Ex-Titelträger Lewis Hamilton und Vettel-Landsmann Nico Rosberg oder der Rest vom Rest hinter Red Bull - Zeit darf niemand verlieren. „Die Arbeit, die wir in Vorbereitung auf 2014 erledigen, ist wichtig, wenn wir das Team sein wollen, dass der Red-Bull-Dominanz ein Ende setzt“, betont Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali.

Wie der deutsche Autobauer Mercedes mit seinem Werksteam erhofft sich der italienischer Hersteller einen Vorteil davon, dass Chassis und Motor, also das gesamte Auto praktisch aus einer Hand gebaut werden. Nicht wie bei Red Bull - der Weltmeisterrennstall bekommt die Motoren von Renault geliefert. Ein Problem war das in den vergangenen Jahren allerdings nicht. Warum sollte es nun eines werden?

„2014 ist ein weißes Blatt Papier“, räumte Red-Bull-Teamchef Christian Horner zwar ein. Wie gut aber, dass er in Adrian Newey den Starentwickler der Formel 1 im Team hat, der genau das liebt. „Wann immer sich die Regeln groß geändert haben, war Adrian am besten. Das sollte ein gutes Zeichen sein“, meinte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko. Newey, einst schon Weltmeisterdesigner für Williams und McLaren, hat eine Vorliebe für Regeländerungen. „Sie erlauben Dir, Dich mit nichts anderem als einem leeren Blatt Papier zurückzulehnen und zu versuchen, die beste Lösung für diese Änderungen herauszuarbeiten“, erklärte der 54-Jährige einmal.

Nachdem Newey in den vergangenen Jahren praktisch immer auf dem Vormodell aufbauen konnte, darf er sich diesmal wie seine Kollegen richtig austoben; die Herausforderung ist riesig. Durch die Rückkehr der Turbotriebwerke verändern sich auch Aerodynamik und Gewicht. Nur noch auf etwa 50 Prozent beziffert Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz die Grundlage, auf der im kommenden Jahr aufgebaut wird.

Ob der emporgekommene Branchenführer, ob Mercedes oder das Traditionsteam schlechthin Ferrari - sie alle arbeiten seit Monaten mit Hochdruck schon parallel an den neuen Autos. Laut britischer Medien wird Mercedes dabei künftig auch mit einem neuen Teamchef antreten. Nachdem Niki Lauda vor Wochen einen entsprechenden Bericht zurückgewiesen hatte, hieß es nun in England einhellig, Ross Brawn werde den Rennstall nach dieser Saison verlassen. In Paddy Lowe hatte sich das Team längst einen potenziellen Nachfolger geangelt.

Am Dienstag wollte Mercedes die Spekulationen nicht kommentieren. Spätestens im Fahrerlager von Abu Dhabi werden sich Brawn und die Mercedes-Crew den neuerlichen Fragen aber stellen müssen. Denn letztlich geht es auch bei dem deutschen Team beim Wiedersehen mit dem WM-Heroen aus Heppenheim beim drittletzten Saisonrennen in Abu Dhabi nur darum: Wie kann man Vettel auf dem Weg zu seinem fünften Titel nacheinander im kommenden Jahr bloß stoppen?

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