Motorsport:Cortese auf dem Sachsenring gefordert

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Hohenstein-Ernstthal (dpa) - Sandro Cortese läuft die Zeit davon. Eigentlich wollte der Motorrad-WM-Pilot schon an die Tür zur Königsklasse MotoGP angeklopft haben.

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Hohenstein-Ernstthal (dpa) - Sandro Cortese läuft die Zeit davon. Eigentlich wollte der Motorrad-WM-Pilot schon an die Tür zur Königsklasse MotoGP angeklopft haben.

Doch auch im vierten Jahr Moto2-Zugehörigkeit wartet der 26-Jährige noch immer auf einen Sieg. Und den wird es nach Lage der Dinge auch am Wochenende auf dem Sachsenring beim Deutschland-Grand-Prix nicht geben. Zu weit ist bei Cortese der Wunsch von der Realität entfernt. Und seine Zukunft steht in den Sternen.

Dabei scheint doch alles zu passen. Nach seinem WM-Titel 2012 in der Moto3 wurde für und um ihn ein deutsches Grand-Prix-Team aufgebaut. Die heutige Dynavolt-IntactGP-Mannschaft, in Memmingen direkt vor der Haustür des Italo-Schwaben angesiedelt, versucht seitdem alles, um Cortese wieder zu einem Spitzenmann zu machen. Der Plan sah vor, im ersten Jahr sich in der neuen Klasse einzugewöhnen und langsam an die Podestplätze heranzutasten, im zweiten Jahr Siege einzufahren und 2015 im Kampf um den Titel dabei zu sein.

Doch es kam alles anders. Cortese wurde seinem 125 Kubikzentimer/Moto3-Ruf als Spätzünder wieder gerecht. In der kleinsten Klasse dauerte es zwischen seinem Einstieg 2005 und dem ersten Sieg 2011 in Brünn sechseinhalb Jahre. Er wurde schon als „ewiges Talent“ betitelt, bevor der Knoten platzte.

Ähnliches scheint sich zu nun wiederholen. Mit dem Unterschied, dass Cortese selbst bescheidener geworden ist. „Ich bin schon froh, dass ich das Rennen beendet und Punkte mitgenommen habe“, meinte er nach seinem 12. Platz in Assen.

Davor war er mehrfach ausgefallen - sei es durch unverschuldete Stürze oder technische Probleme. „Er macht auch zu viele kleine Fehler“, meint Teamchef Jürgen Lingg. Dabei sollte es doch eigentlich in jeder Hinsicht besser werden, nachdem das Team in Jonas Folger einen zweiten Moto2-Spitzenfahrer verpflichtet hatte.

„Aus technischer Sicht ist es jetzt besser, es gibt Vergleichsmöglichkeiten. Und ich muss für die Weiterentwicklung des Motorrades nicht mehr alles allein machen“, hatte Cortese noch zu Saisonbeginn gesagt. Doch es wurde eher schlimmer. Und so fordert Lingg nun für das Selbstvertrauen Erfolge, Erfolge, Erfolge.

Vielleicht helfen Cortese ja die Erinnerungen an 2012. Damals raste er auf dem Sachsenring zum Sieg - dem ersten Heimerfolg eines Deutschen nach 41 Jahren. „Der Heim-Grand-Prix ist in jedem Fall etwas Besonderes. Die Fans sind schon klasse. Aber man macht sich natürlich auch mehr Druck. Schließlich will man sie und sich selbst nicht enttäuschen“, sagt der Berkheimer.

Für seine Zukunft in der Motorrad-WM wären jetzt Erfolge wichtig. Sein Team hat noch nicht mit ihm verlängert. Und wie seine Chancen in anderen Mannschaften aussieht, ist schwer einzuschätzen.

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