Motorsport:Chaos-Tag: Deutsche verpatzen Sachsenring-Generalprobe

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Assen (dpa) - Das Chaos in der Kathedrale des Motorrad-Rennsports hat den deutschen WM-Piloten Selbstvertrauen für den Heim-Grand-Prix gekostet.

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Assen (dpa) - Das Chaos in der Kathedrale des Motorrad-Rennsports hat den deutschen WM-Piloten Selbstvertrauen für den Heim-Grand-Prix gekostet.

Zwei Wochen vor dem deutschen WM-Lauf auf dem Sachsenring gingen Stefan Bradl und Co bei der traditionsreichen Dutch TT in Assen buchstäblich baden. Im gefürchteten niederländischen Regen und dem damit verbundenen Reifenpoker zog das deutsche Sextett ausschließlich Nieten.

Während die Deutschen mit sich und den wechselnden Bedingungen haderten, machten andere einfach nur ihren Job und wurden mit Siegen belohnt: Alex Marquez (Spanien) in der Moto3, „Regengott“ Anthony West (Australien) in der Moto2 und natürlich Marc Marquez (Spanien) in der MotoGP. Vor allem der Titelverteidiger in der „Königsklasse“ zeigte auch unter diesen Voraussetzungen sein fast perfektes Können und fuhr auch im achten Saisonrennen zum Sieg.

Da konnte Stefan Bradl nur neidisch zuschauen. Der Zahlinger warf bereits in der Einführungsrunde seine Honda in den Kies, und damit begann ein hektischer Arbeitstag. Die Unruhe, die aufkam, kosteten ihn Konzentration und Selbstvertrauen. Im Rennen fuhr er mehr auf Sicherheit und musste sich mit Platz zehn begnügen.

Völlig daneben lagen Jonas Folger und Sandro Cortese bei der Reifenwahl für das Moto2-Rennen. Nach einem Gewitterguss mit Hagel und Starkregen entschieden sie sich für Trockenreifen. Pech nur, dass es bereits in der ersten Runde wieder zu regnen begann. Während Folger in die Box fuhr und Regenpneus aufziehen ließ, beließ es Cortese bei Slicks. Ein Sturz beendete kurz vor dem Ende den gebrauchten Tag, der nach zwei Überrundungen ohnehin schon feststand. „Es war ein Pokerspiel. Wenn dieser eine Regenguss nicht gekommen wäre, wäre es aufgegangen. Es ist sehr schade. Aber wir haben uns gemeinsam mit dem Team dafür entschieden und müssen das Ergebnis nun so akzeptieren“, meinte der Moto3-Weltmeister von 2012.

So war der zwölfte Rang von Marcel Schrötter der einzige Lichtblick aus deutscher Sicht, auch wenn man dem Pflugdorfer unter nassen Bedingungen sogar mehr zugetraut hatte.

Auch in der Moto3 gab es nichts Erfreuliches. Zwar holte Philipp Öttl als 15. einen WM-Punkt, doch zufrieden war er damit nicht. Tränen der Enttäuschung gab es sogar bei Luca Grünwald. Er lag bis zur letzten Kurve auf Punktekurs, hatte seine ersten WM-Zähler in dieser Saison sogar schon in den Händen. Ein Fahrfehler verbunden mit einem Sturz beendeten dann jedoch alle Träume.

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