Motorsport:Bilanz durchwachsen: Jubel um Folger, Angst um Bradl

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Mugello (dpa) - Erst jubelten die deutschen Motorrad-Fans, dann stockte ihnen der Atem. Nicht einmal 45 Minuten lagen im italienischen Mugello zwischen dem erfreulichen dritten Platz von Jonas Folger im Moto2-WM-Rennen und dem spektakulären Abflug von Stefan Bradl in der Moto-GP.

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Mugello (dpa) - Erst jubelten die deutschen Motorrad-Fans, dann stockte ihnen der Atem. Nicht einmal 45 Minuten lagen im italienischen Mugello zwischen dem erfreulichen dritten Platz von Jonas Folger im Moto2-WM-Rennen und dem spektakulären Abflug von Stefan Bradl in der Moto-GP.

Der Zahlinger wurde vom stürzenden Cal Crutchlow abgeräumt, flog spektakulär von seiner Honda, konnte aber schließlich ohne fremde Hilfe die Strecke verlassen. Es war bereits Bradls zweiter heftiger Abflug, nachdem er schon im Warm Up per Highsider im Kiesbett gelandet war. Auch dabei hatte der Honda-Pilot viel Glück. „Mir tut alles weh, der Kopf ist aber okay“, so Bradl vor dem Start.

Das erhoffte Happy End blieb aus. Seinen sechsten Sieg im sechsten Rennen feierte dafür Titelverteidiger Marc Marquez, der sich bis zur Ziellinie ein packendes Duell mit seinem spanischen Landsmann Jorge Lorenzo lieferte. Der neunmalige Champion Valentino Rossi (Italien) beendete seinen 300. Grand Prix als Dritter.

Auch Jonas Folger zeigte in Italien einmal mehr sein Potenzial und fuhr zum zweiten Mal in dieser Saison unter die Top 3. Nach einem Traumstart von Platz vier aus setzte der 20-Jährige zu einem Fluchtversuch an, der schon nach wenigen Kurven das Feld sprengte. Folger fuhr gleichmäßig und zunächst konnten nur Luis Salom und der spätere Sieger Esteve Rabat mithalten. Doch bei Rennhalbzeit war es mit der Dominanz des in Spanien lebenden Bayern vorbei.

„Ich bekam ein Problem mit Chattering. Der Reifen hatte abgebaut und vornehmlich in den Kurveneingängen bekam ich einfach keine Ruhe ins Bike“, erklärte Folger. Die Konkurrenten gingen vorbei und machten Druck. „Ich habe noch versucht, ein paar Runen mitzugehen, aber dann habe ich mich nur noch darauf konzentriert, meinen Vorsprung nach hinten zu halten. Der dritte Platz ist schon ganz in Ordnung“, meinte der Moto2-Neuling.

Weniger rund lief es für seine beiden deutschen Konkurrenten Marcel Schrötter und Sandro Cortese. „Nach vier Runden war alles vorbei, weil ich im hinteren Feld stecken blieb und nicht auf Rundenzeiten kam. Als ich allein fahren konnte, ging es dann, aber da waren die vorn weg“, grantelte Schrötter, der von Rang zehn aus ins Rennen ging und Zwölfter wurde.

Noch bitterer verlief der Renntag für Cortese. Der frühere Moto3-Champion wollte von Startplatz drei aus erstmals in dieser Saison unter die ersten Drei. Ausgangs der ersten Runde war für ihn als Fünfter auch noch alles drin. Dann wurde er fast durchgereiht. Am Ende reichte es nur zu Platz 13. „Ich habe in Kurve sechs einen Schlag abbekommen, war schon fast gestürzt. Irgendwas hat das Motorrad dann gehabt. Ich bin über dem Limit gefahren und trotzdem ging nichts“, meinte der Italo-Schwabe zerknirscht.

Philipp Öttl durfte sich in der Moto3 als 13. über drei WM-Punkte freuen. Auf der Piste, auf der 1996 sein Vater Peter den bislang letzten deutschen Sieg eingefahren hatte, machte er immerhin zwölf Plätze gut, während Luca Grünwald als 16. seinen ersten WM-Zähler knapp verpasste. Sieger wurde der Italiener Romano Fenati.

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