Machtkampf im Weltverband:Fifa verliert Sponsoren

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Fifa-Präsident Sepp Blatter hat eventuell einige Mitbewerber, fast alle allerdings chancenlos. (Foto: AP)
  • Die Fifa verliert weitere Sponsoren. Drei Unternhemen bestätigten, ihre auslaufenden Verträge nicht zu verlängern.
  • Für den Verband dürften die Entscheidungen der drei Unternehmen Einnahmeverluste in Millionenhöhe bedeuten.
  • Zudem will der Spielerberater Mino Raiola bei der Präsidentschaftswahl gegen Sepp Blatter antreten.

Der Fußball-Weltverband Fifa hat wichtige Sponsoren verloren. Die drei Weltkonzerne Castrol (Mineralöl), Continental (Reifen) und Johnson und Johnson (Pharmazie und Hygiene) bestätigten auf Anfrage der englischen Zeitung Daily Telegraph ihren Verzicht auf eine Fortsetzung der 2014 ausgeklungenen Partnerschaft mit der Fifa.

Für den Verband dürften die Entscheidungen der drei Unternehmen bis zur Einigung mit neuen Partnern Einnahmeverluste in Millionenhöhe bedeuten. Schon Ende vergangenen Jahres hatten zwei Fifa-Sponsoren (Emirates/Luftfahrt und Sony/Unterhaltungselektronik) ihre auslaufenden Verträge mit der Fifa nicht mehr verlängert.

In allen Fällen begründeten die Firmen ihre Entscheidungen mit neuen Werbestrategien und bestätigten einen Zusammenhang mit den Skandalen und Turbulenzen bei der Fifa nicht.

Weitere Kandidatur im Präsidentschafts-Wahlkampf

Zudem kündigte der niederländische Spielerberater Mino Raiola im Präsidentschafts-Wahlkampf sechs Tage vor Ablauf der Bewerbungsfrist am 29. Januar als Vierter eine Kandidatur gegen Blatter an. Raiola begründete seine Absichten wie schon Blatters drei zuvor bekannte Gegenkandidaten mit der Notwendigkeit eines Neuanfangs in der Fifa-Führung.

"Der Gedanke an eine weitere Amtszeit von Blatter macht mich krank", sagte der italienischstämmige Berater der Fußball-Profis Zlatan Ibrahimovic und Mario Balotelli in einem Interview mit der niederländischen Zeitung Het Volkskrant.

Raiolas möglicher Mitbewerber David Ginola kann bei seiner Kandidatur für das Präsidentenamt im Weltverband FIFA bisher nicht auf die Unterstützung eines Verbandes zählen. Das bestätigte der 47-Jährige am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sind auf Interesse gestoßen, aber es gibt noch keine 100-prozentigen Zusagen. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir das bis zum Stichtag hinbekommen", so der frühere französische Fußball-Nationalspieler.

Bis zum 29. Januar müssen die Herausforderer unter anderem nachweisen, dass sie von mindestens fünf Landesverbänden unterstützt werden. An diesem Tag endet die Bewerbungsfrist für Kandidaten. Vorwürfe, Ginolas Kandidatur sei ein bloßer PR-Gag, wies der Franzose zurück. "Das stimmt nicht. Wir arbeiten hart, um zu zeigen, dass es eine ernsthafte Kampagne ist". Beim Versuch, Blatter abzulösen, wird Ginola von einem irischen Wettanbieter unterstützt. Eine wirkliche Herausforderung für den 78 Jahre alten Schweizer Amtsinhaber stellt Ginola wohl nicht dar.

Bessere Chancen dürfte der jordanische Verbandschef Prinz Ali bin Al-Hussein haben, der seine Kandidatur kürzlich angekündigt hat. Auch der frühere FIFA-Funktionär Jérôme Champagne will antreten, gilt aber als chancenlos. Blatter sitzt seit 1998 auf dem FIFA-Thron und strebt eine fünfte Amtszeit an. Gewählt wird der FIFA-Präsident auf dem Kongress Ende Mai in Zürich.

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