Lob für Louis van Gaal:"Er hat immer den schwierigsten Weg gewählt"

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Im WM-Modus: Louis van Gaal. (Foto: REUTERS)

Guus Hiddink und Dick Advokaat sind voll des Lobes für den aktuellen Bondscoach. Brasiliens Abwehrchef Thiago Silva bleibt gegen Deutschland gesperrt, Kolumbiens Zúñiga kommt nach seinem Foul an Neymar ohne Strafe davon.

Niederlande, van Gaal: Für den ehemaligen Bondscoach Dick Advocaat ist Louis van Gaal der beste niederländische Fußball-Trainer aller Zeiten. "Das habe ich schon vor WM-Beginn gesagt. Louis war bei allen Klubs, bei denen er gearbeitet hat, erfolgreich. Außerdem hat er immer den schwierigsten Weg gewählt. Wenn ein Trainer mit dieser Gruppe etwas anfangen kann, dann ist das sicher Louis", sagte der frühere Trainer des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach dem "Telegraaf". Als Oranje 2002 unter van Gaal die WM-Qualifikation verpasst hatte, war Advocaat für zwei Jahre sein Nachfolger und zum zweiten Mal (1992 bis 1995) Bondscoach gewesen. Auch der zukünftige niederländische Nationaltrainer Guus Hiddink, der dieses Amt ebenfalls schon einmal bekleidet hatte (1995 bis 1998), lobte seinen Vorgänger: "Hervorragend der Torwartwechsel. Das Betreuerteam hat sich fantastisch vorbereitet und leistet eine tolle Teamarbeit. Aber ich will auch noch die Rettung Cillessens, kurz vor dem Ende, erwähnen. Auch die war wichtig." Im WM-Halbfinale sieht Hiddink gegen Argentinien Chancen für die Niederländer. "Wenn man die Qualität der Argentinier betrachtet, müssen wir zuversichtlich sein. Sie haben Messi, der etwas Verrücktes tun kann, aber wir haben Robben, der kann das auch", sagte der erfahrene Trainer.

Fifa, Sperre: Im Halbfinale gegen Deutschland bleibt es bei der Sperre für Kapitän Thiago Silva. Der Weltverband Fifa lehnte den Antrag der WM-Gastgeber auf die Aufhebung der Gelbsperre gegen den Innenverteidiger erwartungsgemäß ab. Es gebe keine rechtliche Grundlage, sich damit zu befassen, teilte die Disziplinarkommission der Fifa am Montag mit. Silva hatte im Viertelfinale gegen Kolumbien (2:1) von Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo Gelb für eine Attacke gegen Torhüter David Ospina gesehen. Dem Kolumbianer Juan Zúñiga droht für sein Foul an Neymar keine Strafe. Die Disziplinarkommission berief sich auf die Tatsachenentscheidung. Auch durch Artikel 77 des Fifa-Reglements, der eine nachträgliche Bestrafung in besonderen Fällen ermöglicht, sei keine Grundlage für eine Sanktionierung gegeben, hieß es dazu in einem Fifa-Statement am Montag. Der Schiedsrichter habe das Foul von Zúñiga gesehen und bewertet, er habe es aber nicht mit einer Gelben oder Roten Karte bestraft. Beides schließe eine nachträgliche Untersuchung aus.

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Fifa, Doping: Der Weltverband hat sein Anti-Doping-Programm in den höchsten Tönen gelobt - und natürlich gab es auch während der laufenden Endrunde keinen einzigen Dopingfall. Chefmediziner Jiri Dvorak und Michel D'Hooghe, der Vorsitzende der medizinischen Kommission der Fifa, platzten bei der Präsentation der Zahlen am Montag fast vor Stolz: Sämtliche 777 Trainingskontrollen, die seit März im Vorfeld der WM entnommen wurden, sowie die 232 Wettkampfkontrollen während der Endrunde seien negativ ausgefallen. Sollte in den Halbfinals und Finals kein positiver Test mehr auftauchen, wäre es die fünfte WM in Serie ohne eine Dopingfall. Für den letzten hatte Diego Maradona 1994 in den USA gesorgt.

Erst auf Nachfrage offenbarten die Bosse die erste große Schwachstelle des Systems: Es gab während der WM-Endrunde in Brasilien keine einzige unangekündigte Kontrolle abseits der Spiele. "Dabei ist das natürlich das Entscheidende", sagte Dopingexperte Fritz Sörgel: "Natürlich funktioniert Doping auch zwischen den Spieltagen. EPO in Niedrigdosierung oder geschickt gemischt, ist nur ein paar Stunden nachweisbar und damit ein gewaltiges, ungelöstes Problem." Das Gesamtprogramm der Fifa kann der Nürnberger Pharmakologe nicht ernst nehmen. "Es gibt kein unabhängiges Beobachterprogramm, das ist das Entscheidende. Wenn sie alles in Eigenregie machen und keine externe Kontrolle zulassen, ist das alles hinfällig", sagte Sörgel am Montag: "Dass ausgerechnet in diesem Verband in diesem sensiblen Bereich alles mit rechten Dingen zugeht, kann mir niemand erzählen."

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Wie könnte die WM in Brasilien noch unterhaltsamer, noch aufregender, noch spektakulärer werden? Wir hätten da ein paar Vorschläge. Elf Akteure, die die SZ.de-Sportredaktion umgehend einfliegen lassen würde - mit Abstimmung.

Schiedsrichter, Felix Brych: Für den deutschen Schiedsrichter Felix Brych ist die Fußball-WM beendet. Wie die Fifa mitteilte, wird der deutsche Referee bei dem Turnier in Brasilien nicht mehr zum Einsatz kommen. Der Grund für das WM-Aus sind nicht die Leistungen des 38-Jährigen bei seinen zwei Vorrunden-Einsätzen, sondern der Halbfinal-Einzug der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Wie für Brych ist das Turnier auch für den Niederländer Björn Kuipers und Nestor Pitana aus Argentinien vorzeitig vorbei, da deren Heimatländer auch im Halbfinale stehen. Der Brasilianer Sandro Ricci darf hingegen noch bleiben - offenbar ein Tribut an den WM-Gastgeber, er fällt unter die Ausnahmeregelung, die es gibt. Brych hatte mit seinen Assistenten Mark Borsch und Stefan Lupp die Gruppenspiele Costa Rica gegen Uruguay (3:1) in Fortaleza sowie Belgien gegen Russland (1:0) im Maracanã von Rio de Janeiro geleitet und dafür gute Beurteilungen bekommen. Auf einen dritten Einsatz hatte er hingegen in der K.o.-Runde vergeblich gewartet. Insgesamt schickte die Fifa-Schiedsrichterkommission um Obmann Massimo Busacca 17 der 32 WM-Referees in den Sommerurlaub. Der Brasilianer Ricci ist durch seinen Verbleib ein heißer Kandidat für das Finale oder das Spiel um Platz 3 - je nachdem, welches Spiel die Seleçao nicht erreicht.

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