Leipzig:Wenigstens pünktlich

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Leipzig kommt in einer intensiv geführten Partie in Frankfurt zu einem 1:1. Chancen zum Sieg boten sich dabei auf beiden Seiten zur Genüge.

Von Johannes Aumüller, Frankfurt

Es sind, das war schon mal eine gute Nachricht für die Verantwortlichen von RB Leipzig, am Sonntagabend alle Spieler ihres Team pünktlich auf den Rasen des Frankfurter Stadions gelaufen. Offenkundig hat rund um das Umziehen diesmal alles wie gewünscht geklappt, was in Leipzig bekanntlich nicht mehr als Selbstverständlichkeit gelten darf: Vor dem Europa-League-Spiel gegen den befreundeten Verein aus Salzburg (2:3) am Donnerstag sollen ja die Franzosen Nordi Mukiele und Jean-Kevin Augustin verspätet in der Kabine aufgetaucht sein, weil sie sich stattdessen mit ihren Handys beschäftigten.

Von Trainer Ralf Rangnick gab es hinterher jedenfalls eine heftige Wutrede ob des mangelhaften Verhaltens mancher Spieler ("pervers") und die klare Instruktion an die Mannschaft, die "richtigen Schlüsse" zu ziehen. Und die beiden Trödler mussten am Sonntagabend in Frankfurt aussetzen.

Die Nachricht, die am Ende dieses Arbeitstages stand, war aber nicht ganz so gut für die Leipziger. Nur zu einem 1:1 (0:1) kamen sie in einer durchaus intensiven Partie. "Nach dieser Nicht-Leistung war das ein Charakter-Test", sagte Leipzigs Kapitän Willi Orban. Aber beide Mannschaften konnten hinterher für sich beanspruchen, dass sie Chancen für das Siegtor gehabt hätten - insbesondere die Eintracht. Zwar ging die erste gefährliche Situation des Spiels an die Gäste, doch Timo Werners Tor zählte wegen Abseits nicht (11.). Dafür gelang den Frankfurtern nach 26 Minuten die Führung - just als sich RB-Abwehrspieler Orban draußen behandeln lassen musste. Einen Kopfball konnte Leipzigs Torwart Peter Gulacsi zwar noch parieren, aber den Abpraller nutzte Gelson Fernandes zum 1:0. Beinahe wäre kurz darauf noch das 2:0 gefallen, als die Leipziger auf Abseits spielten und Luka Jovic frei vor Gulacsi auftauchte - doch von dessen Oberschenkel prallte der Ball ab zur Ecke. Auch Fernandes verpasste das 2:0 (31.). Leipzig wiederum war in der ersten Hälfte schwach und kam erst kurz vor der Pause durch Werners Kopfball zu einer Gelegenheit. Doch dann stellte Rangnick taktisch um, und tatsächlich lief es nach dem Seitenwechsel besser. Nach 54 Minuten traf Emil Forsberg per Elfmeter (Handspiel von Filip Kostic) zum 1:1. Kurz darauf probierte es der Schwede mit einem artistischen Seitfallzieher, aber er vergab ebenso wie Werner mit einem Hackentrick. Nach 70 Minuten verzog Werner erneut, kurz darauf der Frankfurter Danny Da Costa. Und drei Minuten vor dem Abpfiff hatte Eintrachts Ante Rebic die letzte Gelegenheit, als er alleine vor Gulacsi stand, doch auch er vergab.

© SZ vom 24.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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