Leichtathletik:Männer-Auftritt motiviert Siebenkämpferinnen

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Zürich (dpa) - Zwei Jahre nach der medaillenlosen Vorstellung in Helsinki wollen die deutschen Siebenkämpferinnen bei der Leichtathletik-EM in Zürich wieder an glänzende Zeiten anknüpfen.

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Zürich (dpa) - Zwei Jahre nach der medaillenlosen Vorstellung in Helsinki wollen die deutschen Siebenkämpferinnen bei der Leichtathletik-EM in Zürich wieder an glänzende Zeiten anknüpfen.

Für das deutsche Trio mit der Olympia-Zweiten Lilli Schwarzkopf sowie Claudia Rath und Carolin Schäfer wird es am Donnerstag ernst. Ob es dann am Freitagabend für eine Medaille reicht, ist offen. Jennifer Oeser, 2010 in Barcelona EM-Dritte, kann dem Trio diesmal nur die Daumen drücken: Die Olympia-Zweite von 2008 ist schwanger und erwartet im Oktober ihr Baby.

„Ich versuche, meinen Wettkampf durchzuziehen und nicht nach rechts und links zu schauen. Wir sind bereit, wir sind fit, morgen kann es losgehen“, sagte Claudia Rath am Mittwoch. Auch die 28-jährige Frankfurterin ist vom starken Auftritt der deutschen Zehnkämpfer begeistert - das motiviert. „Man kennt sich, man drückt sich“, sagt die WM-Vierte von Moskau. Carolin Schäfer, mit 22 die Jüngste im Bunde, saß mit Zehnkampf-Ass Kai Kazmirek in der Polizeischule sogar in einer Klasse. Der Teamgeist bei den Männern stimmt, findet die U20-Welt- und -Europameisterin: „Eine sehr familiäre Truppe.“

Ausgerechnet der Ältesten trauen Experten etwas zu - für Lilli Schwarzkopf wäre eine Medaille in Zürich nach ihrem Sieg in Ratingen der Coup schlechthin. Denn die 30-Jährige hat harte Zeiten hinter sich, nach ihrem Olympia-Silber von London stoppte sie ein Achillessehnenriss. Bei der WM 2013 in Moskau schaute die Hannoveranerin nur zu, jetzt ist sie wieder da. „Ich freue mich, dass ich wieder dabei bin, das war nicht selbstverständlich“, meinte sie.

Eine EM-Medaille hat Schwarzkopf schon: 2006 gewann sie in Göteborg Bronze. Eine Wiederholung acht Jahre später im Letzigrund-Stadion wäre ein echtes Ding. „Dass ich wieder auf der Bahn stehe, war nicht absehbar. Ich habe eigentlich ganz gut trainiert. Ich hoffe, dass ich an meine Stärken irgendwann wieder herankomme“, sagte die gebürtige Kirgisin, die erst als 14-Jährige mit der Leichtathletik angefangen hat. Das Fachmagazin „Leichtathletik“ traut ihr sogar Silber zu. „Sie hat eine Menge Erfahrung und mentale Stärken. Das ist ihr Plus“, meinte Thomas Kurschilgen, der Sportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.

Als Top-Favoritin wird die Hallen-Weltmeisterin im Fünfkampf, Nadine Broersen aus den Niederlanden, gehandelt. Denn Titelverteidigerin Antoinette Nana Djimou aus Frankreich hat in dieser Saison noch nicht überzeugt. Und Europas Jahresbeste, die Britin Katarina Johnson-Thompson, startet nicht.

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