Leichtathletik:Läufer schickt Doppelgänger zum Dopingtest

Der echte Michael Saruni (links) bei einem Rennen in New York City. (Foto: Michael Cohen/AFP)

Der Kenianer Michael Saruni habe versucht, sich mit einem "Trick" der Dopingkontrolle zu entziehen. Nun wird der 800-Meter-Läufer lange gesperrt.

Weil er einen Doppelgänger zum Dopingtest schicken wollte, ist der kenianische Leichtathlet Michael Saruni, 28, für vier Jahre gesperrt worden. Der 800-Meter-Läufer habe sich bei den nationalen Trials für die WM 2022 der Probe durch "Tricksereien" entziehen wollen und sei regelrecht "weggelaufen", wie die kenianische Anti-Doping-Agentur (ADAK) mitteilte.

Saruni, der bei den Olympischen Spielen in Tokio im Halbfinale stand, habe anschließend "einen Doppelgänger gebeten, sich für ihn auszugeben und in seinem Namen eine Probe abzugeben", wie es weiter hieß. Saruni behauptete während einer Anhörung, er sei nie um eine Probe gebeten worden. Seine Sperre läuft bis Ende August 2027.

Kenia bekommt sein Dopingproblem trotz aller Bemühungen nicht in den Griff. In den vergangenen fünf Jahren wurden allein fast 100 Leichtathleten, vor allem Langstreckenläufer, mit einer Sperre belegt. Am Dienstag gab ADAK Sperren gegen 44 kenianische Sportlerinnen und Sportler bekannt.

© SZ/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusNada-Chefin Andrea Gotzmann im Interview
:"Jeder Dopingfall ist eine menschliche Katastrophe"

40 Jahre lang war Andrea Gotzmann im Anti-Doping-Kampf aktiv. Ein Gespräch über den Sündenfall Ben Johnson in Seoul, die Dunkelziffer und die Frage, warum man durch Doping-Tests so wenige Betrüger erwischt.

Interview von Johannes Aumüller und Thomas Kistner

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: