Leichtathletik:David Storl: Ich habe auch ein paar Medaillen gewonnen

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Zürich (dpa) - Fragen an Kugelstoßer David Storl nach seiner Titelverteidigung bei den Leichtathletik-Europameisterschaften.

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Zürich (dpa) - Fragen an Kugelstoßer David Storl nach seiner Titelverteidigung bei den Leichtathletik-Europameisterschaften.

Wie haben Sie diesen langen Tag erlebt?

Storl:Aufgestanden bin ich um halb sechs. Hab' dann Quali gehabt um 10:07 Uhr. Ich war vorher noch frühstücken und habe mich fertiggemacht. Ja, dann hat's ewig gedauert, bis ich wieder im Hotel war. Und am Abend war dann noch das Finale. So spektakulär war der Tag eigentlich nicht.

Technisch lief da nicht alles so gut. Was war los?

Storl:Ich habe einfach nach dem ersten Versuch meine Linie verloren und meine Technik und konnte dann einfach nicht mehr so weitermachen, wie ich wollte. Es ist halt schwierig, wenn du dann nur noch auf Weite stoßen willst und komplett die Technik verlierst und es erzwingen willst, das geht einfach nicht.

Haben Sie sich nur auf ihren Wettkampf konzentriert oder die Konkurrenten beobachtet?

Storl:Ich wollte das schon in Griff kriegen und ein bisschen weiter stoßen als 21,41 Meter. Ich habe mich gefreut, dass es auf den zwei Plätzen hinter mir spannend war und freue mich schon auf die nächste Europameisterschaft.

Ihr Ziel waren die 22 Meter. Kann diese Marke noch dieses Jahr geknackt werden?

Storl:Im nächsten Jahr ist erstmal die WM der nächste Schritt Richtung Olympia. Ich will mich einfach weiter so konstant entwickeln, wie es bisher gelaufen ist. Ich habe dieses Jahr keinen Wettkampf unter 21 Meter gemacht und der heute war sicherlich nicht mein schlechtester. Ich denke mal, dass es die nächsten Jahren schon weiter hinaus gehen wird. Ob ich dieses Jahr noch 22 Meter stoßen kann? Wenn es irgendwann einen lockeren Wettkampf geben wird, vielleicht in Thum, im Erzgebirge, bei mir zu Hause. Das wäre ganz schön.

So richtig überschäumend war ihre Freude nicht. Oder hat der Eindruck getäuscht?

Storl:Über die Medaille freue ich mich sehr. Etwas enttäuscht war ich schon. In erster Linie bin ich ja Sportler, ich muss auch ein bisschen sehen, wie meine eigene Leistung war. Über das Ergebnis, so wie es abgelaufen war, ärgere ich mich schon ein bisschen.

Womit hat Sie ihr polnischer Konkurrent Tomasz Majewski auf dem Siegerpodest zum Lachen gebracht?

Storl:Keine Ahnung, der macht immer Späße. Er wollte, glaube ich, eine Medaille für seine sechs gültigen Versuche haben (lacht).

Diskus-Olympiasieger Robert Harting ist der Kapitän der deutschen Mannschaft, ein gefragter Mann. Wie sehen Sie ihre Rolle im deutschen Team? Schauen die Athleten mittlerweile auch zu Ihnen auf?

Storl:Wir haben so eine starke Mannschaft hier. Robert ist immer präsent, er ist auch ein starker Athlet. Man sollte aber die anderen nicht ganz vergessen. Ich haben auch schon ein paar Medaillen gewonnen, meine Titel verteidigt. Ich werde älter, da wird die Rolle sicherlich noch interessanter werden.

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