Berlin:Hertha-Umzug auf Maifeld? Leichtathleten „entsetzt“

Berlin (dpa) - Berlins Innensenator Andreas Geisel hat für den Fall eines Umbaus des Olympiastadions einen vorübergehenden Umzug von Hertha BSC auf das Maifeld nahe der Arena ins Spiel gebracht. Der SPD-Politiker bezifferte die mögliche Umbauzeit in einem "BZ"-Interview (Montag) auf "mindestens" 15 Monate. "Dann müsste man ein temporäres Stadion auf dem Maifeld errichten, um die Zeit zu überbrücken. Das ist durchaus möglich und finanzierbar."

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Berlin (dpa) - Berlins Innensenator Andreas Geisel hat für den Fall eines Umbaus des Olympiastadions einen vorübergehenden Umzug von Hertha BSC auf das Maifeld nahe der Arena ins Spiel gebracht. Der SPD-Politiker bezifferte die mögliche Umbauzeit in einem „BZ“-Interview (Montag) auf „mindestens“ 15 Monate. „Dann müsste man ein temporäres Stadion auf dem Maifeld errichten, um die Zeit zu überbrücken. Das ist durchaus möglich und finanzierbar.“

Der Fußball-Bundesligist und die Berliner Regierung hatten zuletzt mit der gemeinsamen Erklärung überrascht, dass bei Herthas Stadionplänen auch ein Umbau des Olympiastadions eine ernstzunehmende Alternative sei. Der Verein hatte zunächst nur einen Stadionneubau im Olympiapark oder in Ludwigsfelde als mögliche Optionen angesehen. Für einen Umbau hatte der Regierende Bürgermeister Michael Müller eine Kostenbeteiligung des Senats in Aussicht gestellt.

Nach dem Deutschen Leichtathletik-Verband reagierte auch Berlins Leichtathletik-Chef Gerhard Janetzky mit großem Unmut auf die Umbaupläne. „Als Leichtathletik-Präsident bin ich verärgert, als Berliner entsetzt“, sagte der 67-Jährige und warf dem Senat vor, ohne Abstimmung mit dem Verband die blaue Leichtathletik-Bahn im Olympiastadion „in Richtung 'Beerdigung' zu planen“. Janetzky befürchtet, dass sich die internationale Leichtathletik für immer aus Berlin verabschieden würde. Einen möglichen Umzug der Leichtathletik in den Jahnsport-Park hält Janetzky für „eine reine Mogelpackung“.

Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) kündigte an, eine Bürgerinitiative mit dem Namen „Rettet das Berliner Olympiastadion“ starten zu wollen und gegebenenfalls auch die Durchführung eines Bürgerbegehrens zu prüfen.

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