Kristina Vogel:"Es tut mir für sie unendlich leid"

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Olympia-Gold 2012: Kristina Vogel (rechts) und Miriam Welte. (Foto: Vasily Fedosenko/Reuters)
  • Die Nachricht von der Querschnittslähmung von Bahnradfahrerin Kristina Vogel schockt die deutsche Sportszene.
  • "Sie hat den Sport geliebt. Es tut mir für sie unendlich leid, dass sie den Sport nicht mehr ausüben kann", sagt ihre frühere Olympia-Partnerin Miriam Welte.
  • Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) will Vogel "uneingeschränkt und mit ganzer Kraft unterstützen".

Mit großer Bestürzung hat die deutsche Sportszene auf die Nachricht reagiert, dass die erfolgreiche Bahnradsportlerin Kristina Vogel querschnittsgelähmt ist. Gut zehn Wochen nach dem fürchterlichen Trainingsunfall auf einer Betonbahn in Cottbus hat die 27-jährige Olympiasiegerin ihre schwere Verletzung in einem Spiegel-Interview publik gemacht.

Rudolf Scharping, der Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer, zollte Vogel für ihren Lebensmut allergrößten Respekt. Das Interview zeige, was für ein wundervoller Mensch Kristina Vogel sei. "Der Bund Deutscher Radfahrer wird sie uneingeschränkt und mit ganzer Kraft unterstützen", sagt Scharping und Sportdirektor Patrick Moster fügt hinzu: "Der Verband wird Kristina Vogel jede Hilfe zukommen lassen, die sie jetzt braucht."

Nach Unfall im Training
:Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel ist querschnittsgelähmt

Die 27-Jährige war im Juni beim Training mit einem anderen Fahrer zusammengestoßen und gestürzt. Nun spricht sie erstmals über den Unfall.

"Ich denke, es ist ein tiefer Einschnitt"

Ihr engster Kreis war bereits seit längerer Zeit eingeweiht, dazu gehörte auch Miriam Welte, mit der Vogel 2012 Gold im Teamsprint in London gewonnen hatte: "Wir hatten schon einige Wochen Zeit, die Diagnose zu verarbeiten und uns an den Gedanken, Kristina im Rollstuhl zu sehen, zu gewöhnen. Das war extrem schwer", sagte Welte. Sie habe aber den Eindruck, dass sie die Situation gut angenommen habe.

Gegenüber dem SWR ergänzte Welte: "Ich denke, es ist ein tiefer Einschnitt. Kristina hat sich immer gerne bewegt. Sie hat den Sport geliebt. Es tut mir für sie unendlich leid, dass sie den Sport nicht mehr ausüben kann. Ich glaube aber, dass sich für sie jetzt neue Ziele ergeben."

Welte glaubt, dass Vogel mit der Situation umgehen kann: "Sie hat immer das gemacht, was gerade auf sie zukam und nicht nachgedacht, sondern einfach mit der Situation umgegangen, wie sie war. Ich glaube, das hilft ihr auch, jetzt mit der momentanen Situation so positiv umzugehen."

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Vogels Chemnitzer Erdgas-Team hatte nach dem Unfall eine Spendenaktion unter dem Motto #staystrongkristina ins Leben gerufen, bei der bereits etwa 120 000 Euro zusammengekommen sind. "Kristina ist aus dem siebten Himmel gefallen. Sie ist schon die erfolgreichste Radsportlerin der Welt und war auf dem Weg zu einer Ikone. Kristina hat auf ihrem Weg immer Dinge angenommen", sagte Teamchef Michael Hübner, selbst siebenfacher Bahnrad-Weltmeister: "Ich habe sie charakterlich als Menschen kennen gelernt, der nie aufgeben wird. Sie wird zurückkommen - das Thema Paralympics ist noch nicht durch, da bin ich mir sicher. Im Team stehen ihr alle Türen offen."

Auch aus der Politik kommen aufmunternde Stimmen. "Die Diagnose macht mich tief betroffen. Kristina Vogel zählt national und international zu den erfolgreichsten Sportlerinnen des Freistaats", sagte Christian Carius, der Landtagspräsident aus Vogels Heimat Thüringen: "Man kann sich vorstellen, was dieser schweren Schicksalsschlag für einen Menschen bedeutet."

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