Staatsanwalt bestätigt:Ex-Kölner Pezzoni erstattet Anzeige

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FC-Anhänger hatten ihn massiv angefeindet - jetzt wehrt sich der frühere Kölner Fußballprofi. Die New York Giants verlieren zum NFL-Auftakt gegen Cowboys, deutsche Basketballer schaffen die EM-Qualifikation, Fernando Alonso wünscht sich ein Karriereende bei Ferrari.

in Kürze

Er wehrt sich nach den Anfeindungen gegen ihn: Fußballer Kevin Pezzoni.  (Foto: dpa)

Kevin Pezzoni, Anzeige: Fußballprofi Kevin Pezzoni hat nach den gegen ihn gerichteten Bedrohungen Anzeige erstattet. Das bestätigte der Kölner Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Die schriftliche Anzeige, die im Namen Pezzonis durch dessen Anwalt erstattet wurde, sei bereits am Mittwochnachmittag bei der Kölner Staatsanwaltschaft eingegangen. Als Tatbestände kommen Beleidigung und Bedrohung infrage. Beide Delikte können mit Haftstrafen bis zu einem Jahr oder Geldstrafen geahndet werden. Der 1. FC Köln hatte seinem ehemaligen Spieler Pezzoni empfohlen, Anzeige zu stellen.

Pezzonis bisheriger Arbeitgeber distanzierte sich zum wiederholten Mal von Gewalt in jeglicher Form. Auch viele Fans teilen diese Haltung und wollen Zeichen setzen: Bei Facebook wurde die Gruppe "1. FC Köln - Für den Verein, gegen Gewalt" gegründet, die nicht nur vom Verein, sondern auch von der Zeitung Express unterstützt wird. "Der FC geht konsequent gegen jeden Täter vor, der unsere Spieler persönlich anfeindet oder in ihrem Umfeld bedroht und unterstützt die Aktion 'FC-Fans zeigen der Gewalt die Rote Karte!'", teilte der FC mit. Fanforscher Gunther A. Pilz (Hannover) sagte im Kicker (Donnerstag), die Fußballvereine müssten mit ihren Fans über die Thematik Gewalt reden und ihnen klarmachen, wo der Verein Grenzen sieht. "Werden diese überschritten, müssen auch Konsequenzen folgen", forderte Pilz.

American Football, Saisonauftakt: Superbowl-Champion New York Giants ist mit einer Niederlage in die neue Saison der National Football League (NFL) gestartet. Das Team des deutschen Defensive Tackle Markus Kuhn verlor am Mittwochabend sein Heimspiel gegen die Dallas Cowboys 17:24 (3:7). Spielverderber für die Giants war dabei Wide Receiver Kevin Ogletree. Der aus dem New Yorker Stadtteil Queens stammende 25-Jährige punktete mit zwei Touchdowns. "So nahe an meiner Heimat, das ist ein gutes Gefühl", sagte Ogletree. " Dallas-Quarterback Tony Romo stellte sein Gegenüber Eli Manning an diesem Abend vor 82.287 Zuschauern mit insgesamt drei Touchdown-Pässen und 307 Yards Raumgewinn durch Würfe in den Schatten. Manning kam auf 213 Yards und musste drei Sacks von der aggressiven Cowboys-Defense hinnehmen. Im Februar hatte Manning mit seine Team den Superbowl XLVI gegen die New England Patriots gewonnen und war zum wertvollsten Spieler gewählt worden.

Basketball, DBB-Team: Die deutschen Basketballer haben die Europameisterschaft in Slowenien im nächsten Jahr erreicht. Die Mannschaft von Trainer Svetislav Pesic besiegte am Mittwoch in Trier Bulgarien mit 79:69 (41:32). Damit fuhren die DBB-Männer im sechsten Spiel der EM-Qualifikation den sechsten Sieg ein. Beste Werfer aufseiten der Gastgeber waren Tibor Pleiß und Heiko Schaffartzik mit jeweils 16 Punkten. Bei den Bulgaren war Tschawdar Kostow ebenfalls mit 16 Zählern erfolgreichster Korbjäger. Auch das Hinspiel in Sofia hatte die deutsche Mannschaft gewonnen. 82:70 lautete im August der Endstand.

Formel 1, Fernando Alonso: Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso will bis zu seinem Karriereende für Ferrari fahren. "Mein Vertrag läuft bis 2016. Ich weiß nicht, wie ich mich dann fühlen werde. Aber wenn ich nach wie vor motiviert bin, werde ich ausschließlich bei Ferrari weitermachen. Das steht fest", sagte der 31-Jährige vor dem Großen Preis von Italien am Sonntag der Gazzetta dello Sport. Einen Rücktritt zum Vertragsende schließt der Spanier aber nicht aus. "Wenn ich müde sein werde, werde ich weitere Beschlüsse fassen. Ich fahre seit vielen Jahren Rennen, das ist anstrengend. Ich weiß, dass man früher oder später Schluss machen muss", sagte Alonso. Der Weltmeister von 2005 und 2006 sitzt seit 2010 im Ferrari-Cockpit und führt vor dem 13. von 20. Saisonläufen die WM-Wertung mit 164 Punkten vor Weltmeister Sebastian Vettel (140/Red Bull) an.

Olympia, Sperre: Vier südkoreanische Badminton-Spielerinnen dürfen trotz ihrer Verwicklung in den Olympia-Skandal ab sofort wieder daheim antreten. Das Nationale Olympische Komitee Südkoreas hob eine sechsmonatige Sperre für Starts im Inland auf. Das Quartett bleibe jedoch ein Jahr lang für die Nationalmannschaft gesperrt, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap. Die beiden südkoreanischen Damen-Doppel hatten ebenso wie jeweils eine Paarung aus China und Indonesien in London versucht, mit absichtlichen Niederlagen zum Vorrunden-Abschluss starken Gegnern zum Auftakt der K.o.-Phase aus dem Weg zu gehen. Alle vier Doppel waren deswegen von den Olympischen Spielen ausgeschlossen worden. Die vier Südkoreanerinnen waren vom heimischen Badminton-Verband deswegen zunächst für zwei Jahre gesperrt worden, zwei Trainer sogar lebenslang. Nach Einsprüchen wurden die Strafen reduziert. Erst am Mittwoch hatte der Badminton-Verband Indonesiens sein Olympia-Doppel mit einer viermonatigen Sperre belegt.

Handball, Bundesliga: Der deutsche Handball-Meister THW Kiel hat auch sein zweites Saisonspiel in der Bundesliga souverän gewonnen. Nach der Niederlage im Finale der Klub-WM in Doha/Katar gegen Atletico Madrid setzte sich der Triple-Sieger beim TSV Hannover-Burgdorf mit 36:30 (20:17) durch. Der isländische Nationalspieler Gudjon Valur Sigurdsson war mit neun Treffern der überragende Mann auf dem Parkett. Die Füchse Berlin haben derweil die Tabellenspitze erobert. In seinem dritten Saisonspiel drehte der Champions-League-Teilnehmer in der zweiten Halbzeit auf und bewahrte durch ein 29:26 (9:12) gegen FA Göppingen seine weiße Weste. Auch die SG Flensburg-Handewitt, Gewinner des Europapokals der Pokalsieger, gab sich gegen den HBW Balingen-Weilstetten keine Blöße und siegte 39:24 (19:11).

Weiterhin in der Spitzengruppe fest setzten sich zudem EHF-Pokal-Teilnehmer Rhein-Neckar Löwen und die HSG Wetzlar. Die Löwen siegten 24:19 (12:8) gegen TuS N-Lübbecke. Wetzlar, in der vergangenen Saison noch beinahe abgestiegen, bleibt mit dem hart umkämpften 26:25 (15:14)-Erfolg gegen den siebenmaligen Meister TV Großwallstadt weiter ohne Punktverlust. Einen kleinen Befreiungsschlag feierte dagegen der TBV Lemgo. Nach den zweiten Niederlagen zum Start schlug der Meister von 1997 und 2003 die MT Melsungen mit 31:28 (17:15) und verließ dadurch die Abstiegsränge.

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Leichtathletik: Der Olympia-Zweite Björn Otto hat in Aachen den deutschen Rekord im Stabhochsprung auf 6,01 Meter verbessert und zugleich die Spitze der Jahresweltbestenliste übernommen. Der 34-Jährige von der LAV Bayer Uerdingen/Dormagen übertraf am Mittwochabend vor 5.000 Zuschauer beim Domspringen die alte deutsche Bestmarke von Tim Lobinger vom 24. August 1997 um einen Zentimeter.

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Mario Gomez, Verletzung: Bayern München kann wohl Ende September auf das Comeback von Torjäger Mario Gomez hoffen. Der vor rund einem Monat operierte Nationalspieler ist seit wenigen Tagen schmerzfrei und arbeitet derzeit an der Beweglichkeit im betroffenen Sprunggelenk. Wie auch David Alaba (Ermüdungsbruch im Fuß) wird der 27-Jährige wohl in "zwei bis drei Wochen" ins Mannschaftstraining einsteigen können. Schon einen Schritt weiter hingegen ist Abwehrspieler Diego Contento. Der 22-Jährige wird nach überstandener Stressreaktion im Fuß wohl schon in den kommenden Tagen mit dem Lauftraining beginnen.

Radsport, Vuelta: Alberto Contador (Saxo Bank) ist auf der 17. Etappe der Spanien-Rundfahrt ins Rote Trikot des Gesamtführenden gestürmt. Auf dem Schlussanstieg der zweiten Kategorie setzte sich der Vuelta-Sieger von 2008 vom bisherigen Spitzenreiter Joaquin Rodriguez (Katjuscha) ab, gewann den 187,3 Kilometer langen Abschnitt zwischen Santander und Fuente De und sorgte damit für eine überraschende Vorentscheidung bei der 67. Vuelta. Sein spanischer Landsmann Rodriguez kam geschlagen ins Ziel und hat als Dritter nun 2:04 Minuten Rückstand. Zwischen den 33-Jährigen und Contador setzte sich zudem Ex-Champion Alejandro Valverde (Movistar/1:52). Auf den schweren Bergetappen vor dem Ruhetag am Dienstag hatte Rodriguez noch jede Attacke erfolgreich abgewehrt und in den Schlusssprints seinen Vorsprung sogar ausgebaut.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/dapd/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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