Isabel Gose hat bei den Schwimm-Weltmeisterschafen in Katar die Bronzemedaille über 1500 Meter Freistil gewonnen. Die 21-Jährige schlug am Dienstag in Doha nach 15:57,55 Minuten an. Damit musste sie sich nur Weltmeisterin Simona Quadarella aus Italien und Li Bingjie aus China geschlagen geben. Nach Rang drei über 400 Meter Freistil war es für Gose bereits das zweite Edelmetall bei dieser WM. Gleichzeitig sicherte sie sich einen Startplatz für Olympia in Paris über diese Distanz. "Die Medaille war das, was wir uns erhofft hatten. Ich denke, meine Zeit hätte etwas schneller sein können, dann wäre es vielleicht Platz zwei gewesen. So weit weg war ich ja nicht", sagte Gose. Das Niveau auf der 1500-Meter-Strecke sei für sie noch etwas zu hoch. "Jetzt habe ich zwei Tage Zeit zum Regenerieren, dann folgen noch die 800 Meter Freistil", kündigte die Magdeburgerin den nächsten Anlauf auf eine Medaille an.
Dabei hatte Gose nach einem Trainingslager in Südafrika zuletzt Magen-Darm-Probleme und musste pausieren. Dennoch reichte die erarbeitete Fitness nun auch für eine Medaille auf der längsten Beckendistanz. Bronze über 400 Meter haben zusätzliche Kräfte freigelegt. "Der Druck ist weg. Ich wollte endlich eine WM-Medaille. Nun kann ich lockerer schwimmen", hatte Gose am Sonntag bereits angekündigt.
Lukas Märtens hat dagegen seine zweite Medaille knapp verpasst. Über 200 Meter Freistil wurde der 22-Jährige am Dienstag in 1:45,33 Minuten Vierter. Zum Drittplatzierten Luke Hobson aus den USA fehlten dem Magdeburger sieben Hundertstelsekunden. Weltmeister wurde der Südkoreaner Hwang Sunwoo, der nach 1:44,75 Minuten anschlug. Silber holte der Litauer Danas Rapsys. Rafael Miroslaw als zweiter DSV-Starter in diesem Finale belegte Platz fünf. Mit dem vierten Platz schaffte Märtens die direkte Olympia-Qualifikation auf dieser Distanz.
Olympiasieger Florian Wellbrock erlebte über 800 Meter Freistil am Dienstagmorgen eine weitere WM-Enttäuschung. Er schlug im Vorlauf nur als Zehnter nach 7:48,17 Minuten an - und schied aus. Für den 26-Jährigen war es im dritten Rennen in Katar die dritte Enttäuschung, schon im Freiwasser hatte er als Titelverteidiger zweimal nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen können. "Überraschend langsam" fand Wellbrock nun sein 800-Meter-Rennen, rund 8,5 Sekunden mehr benötigte er als bei seiner persönlichen Bestzeit auf der Strecke: "Ich dachte, dass wir ein bisschen schneller unterwegs sind." Zu einer vorzeitigen Olympiaqualifikation reichte es so nicht. Besser lief es für Sven Schwarz aus Hannover, der in 7:46,95 Minuten das Finale am Mittwoch erreicht hat. Am Samstag stehen für Wellbrock noch die 1500 Meter Freistil an.