Ingolstadt:Erfolglose Finten

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Der FC Ingolstadt unterliegt trotz leidenschaftlicher Zweikampfduelle Magdeburg, bleibt aber Dritter. Die Partie barg einige Überraschungen und zeigte, wie unergründlich die Gedankenwelt des Trainers ist.

Von Johannes Kirchmeier

Die erste große Überraschung wartete schon auf dem Spielberichtsbogen für die Beteiligten im Ingolstädter Sportpark. Denn der Trainer des FC Ingolstadt 04, Tomas Oral, nominierte Marco Knaller fürs Tor am 37. Spieltag der dritten Liga gegen den 1. FC Magdeburg. Der Ersatztorwart Knaller hatte zuletzt beim SV Meppen (2:0) den verletzten Fabijan Buntic vertreten. Der über die Saison hinweg so sichere Stammtorwart Buntic war wieder fit - und musste doch auf der Bank Platz nehmen. Im Endspurt des Aufstiegskampfs die Nummer eins wechseln, das ist eine weitere Finte des Fußballtaktikers Oral und ein erneuter Beweis dafür, dass seine Gedankenwelt für die Menschheit in etwa ähnlich leicht zu ergründen sein dürfte wie Mond oder Mars.

Das Fehlen von Maximilian Beister macht sich bemerkbar

Die Maßnahme sollte sich allerdings als nicht erfolgreich erweisen - und so endete die Partie mit einer weiteren Überraschung: Der FCI verlor 0:2 (0:0) gegen das vormals abstiegsbedrohte Magdeburg - und hielt nur mit Glück und dank der Ergebnisse der Gegner den Relegationsplatz im irren Aufstiegsrennen. Den Einzug ins Relegationsduell gegen den 1. FC Nürnberg um einen Zweitliga-Platz müssen die Ingolstädter nun beim TSV 1860 am Samstag perfekt machen - wobei sie im Falle eines Sieges gar noch direkt aufsteigen könnten, wenn Würzburg gegen Halle verliert.

Dabei schmiss sich der FCI von Beginn an mit Leidenschaft in die Zweikampfduelle und gewann die meisten für sich. Der Gastgeber bestimmte die Partie in der ersten Hälfte, doch Caniggia Elva schoss scharf, aber vorbei (4.), und Fatih Kaya fälschte einen Schuss von Maximilian Thalhammer ab, Torwart Morten Behrens hielt den Ball noch (34.). Ansonsten war die FCM-Fünferkette schwer zu knacken, da machte sich das Fehlen des zuletzt prächtig spielenden Rechtsaußen Maximilian Beister (Gelbsperre) bemerkbar.

Deshalb brachte Oral den 13-Tore-Mann Dennis Eckert Ayensa zur Halbzeit für den Innenverteidiger Nico Antonitsch. Im Angriff zahlte sich das aus: Ingolstadt kam zur nächsten Gelegenheit durch Thalhammer (59.), doch in der Verteidigung waren die Ingolstädter anfälliger. Im Gegenzug schoss Thore Jacobsen das 1:0, Thalhammer fälschte unglücklich ab (60.). Ingolstadt schaltete in den Angriffsmodus, erfolgreich war aber erneut Magdeburg durch Mario Kvesic.

© SZ vom 02.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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