Hilfe für Schiedsrichter:Freistoßspray kommt noch im Oktober

Lesezeit: 4 min

Es darf gesprüht werden: Der Freistoßschaum kommt in der Bundesliga zum Einsatz. (Foto: Bernd Thissen/dpa)

Von der Bundesliga bis zur 3. Liga dürfen Referees ab kommendem Spieltag den Schaum bei Freistößen einsetzen. Julian Draxler fehlt der DFB-Elf in der EM-Qualifikation. Felix Neureuther zweifelt wegen Rückenproblemen an seiner Teilnahme am Saisonstart in Sölden.

Fußball, Hilfe für Referees: Das Freistoßspray kommt bald in die Bundesliga. Das Hilfsmittel wird nach einigen Irritationen nun doch wie geplant ab dem kommenden Spieltag (8. Runde, 18. Oktober) in den ersten drei Spielklassen verwendet. "Alle rechtlichen Dinge sind geklärt. Die Voraussetzungen zur Einsetzung des Sprays sind da. Es gibt keinen Grund, es nicht einzusetzen", bestätigte Lutz Michael Fröhlich, der zuständige DFB-Abteilungsleiter Schiedsrichter, dem SID am Dienstag. Zuletzt hatte es Diskussionen gegeben, nachdem der TÜV bei einer Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen war, dass das in Argentinien hergestellte Spray namens "9-15 fair play limit" wegen der verwendeten Parabene im Verdacht stehe, hormonell wirksam zu sein.

Zudem war unter anderem angemahnt worden, dass auf den Dosen die Kennzeichnung mit dem Flammensymbol für hochentzündliche Produkte fehle. Die Umetikettierung hat inzwischen stattgefunden. "Wir haben über unseren Zwischenhändler alles prüfen lassen. Die Bestätigung liegt vor", sagte Fröhlich weiter. Das Schaum war bereits im Sommer bei der WM in Brasilien verwendet worden und ist in dieser Saison schon fester Bestandteil der Champions League, der Europa League sowie der Primera División (Spanien) und der Ligue 1 (Frankreich). Die Einführung in Deutschland war zunächst wegen Bedenken seitens der Schiedsrichter verschoben worden. Ursprünglich hätte das Spray bereits zum Bundesligastart zum Einsatz kommen sollen. Die Erfahrungen bei der WM waren absolut positiv gewesen.

Fußball, Italien: Der seit Mai inhaftierte AS-Rom-Hooligan Daniele De Santis hat gestanden, vor dem Pokal-Endspiel zwischen dem SSC Neapel und dem AC Florenz (3:1) in Rom am 3. Mai auf den neapolitanischen Fußball-Fan Ciro Esposito geschossen zu haben. Dieser war nach sieben Wochen im Koma seinen schweren Verletzungen erlegen. Bisher hatte der nach der Schießerei in Rom inhaftierte De Santis seine Verantwortung für den Tod Espositos bestritten. Der Gewalttäter versicherte jedoch, dass er auf den 30-jährigen Esposito aus Selbstverteidigung geschossen habe, da er von ihm und anderen Neapel-Hooligans angegriffen worden sei.

Fußball, DFB: Deutschland muss im EM-Qualifikationsspiel gegen Polen am Samstag in Warschau auf Offensivspieler Julian Draxler verzichten. Der 21 Jahre alte Schalke-Profi musste Bundestrainer Joachim Löw verletzt absagen und reiste deshalb nicht wie die anderen 19 Spieler aus dem deutschen Aufgebot am Dienstag zum Treffpunkt nach Frankfurt/Main. Was Draxler genau fehlt, ob er auch am kommenden Dienstag gegen Irland ausfällt und ob Löw möglicherweise einen Ersatz nachnominiert, wurde zunächst nicht bekannt.

Ski alpin, Saisonstart: Skirennfahrer Felix Neureuther hat wegen seiner Rückenprobleme nur noch wenig Hoffnung auf einen Start beim Saisonauftakt in Sölden in drei Wochen. "Das große Ziel für mich ist, in Levi am Start zu stehen, beim ersten Slalom. Für Sölden sieht es nicht so gut aus, aber das ist noch nicht ganz draußen", sagte er am Dienstag in München. Es sei aber auch nicht auszuschließen, dass er erst im Dezember oder Januar das erste Rennen im Weltcup bestreite. "Damit es für Sölden Sinn macht, müsste ich am Montag wieder auf Ski stehen", sagte der WM-Zweite im Slalom. Neureuther hat immer wieder Probleme mit dem Rücken und kann seit drei Wochen nicht trainieren.

Fußball, FC Bayern: Bayern Münchens Ersatztorhüter Pepe Reina fällt wegen einer schweren Muskelverletzung in der linken Wade mehrere Wochen aus. Das gab der deutsche Fußball-Rekordmeister am Dienstag nach einer Untersuchung des Keepers bei Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt bekannt. Der im Sommer zum FC Bayern gewechselte Spanier hatte sich die Blessur am Montagabend in einem Trainingsspiel gegen eine Fan-Auswahl zugezogen, in der 5. Minute verletzte er sich bei einem Abschlag. Für Reina, der im Sommer für drei Millionen Euro vom FC Liverpool nach München gewechselt war, wurde Tom Starke eingewechselt.

Fußball, Juventus Turin: Den früheren Bundesliga-Profi Arturo Vidal kommt beim italienischen Rekordmeister Juventus Turin eine Disco-Rauferei teuer zu stehen: Der chilenische Fußballer muss wegen der handgreiflichen Auseinandersetzung eine Geldstrafe von gleich 100.000 Euro bezahlen. Angeblich war der ehemalige Leverkusener nach dem Vorfall angetrunken erst um fünf Uhr Morgens heimgekehrt und am folgenden Vormittag verspätet zum Training erschienen. Juve griff offenbar auch deswegen so hart durch, weil Vidal zum wiederholten Male durch Disziplinlosigkeit aufgefallen ist. Bereits für Turins Spitzenspiel am vergangenen Sonntag gegen AS Rom (3:2) war der defensive Mittelfeldspieler wegen undisziplinierten Verhaltens aus dem Kader ausgeschlossen worden.

Fußball, 2. Bundesliga: RB Leipzig hat die Rückkehr auf die Aufstiegsränge der 2. Fußball-Bundesliga verpasst. Im ersten Montagsspiel der Vereinsgeschichte kam die Elf von Trainer Alexander Zorniger gegen Mitaufsteiger 1. FC Heidenheim nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Leipzig liegt nach dem zweiten Unentschieden nacheinander damit auf Platz vier (16 Punkte), das Überraschungsteam aus Heidenheim folgt mit einem Zähler weniger auf Rang fünf. "Aufgrund unserer Chancen hätten wir das Spiel gewinnen können", ärgerte sich RB-Trainer Zorniger. Heidenheims Coach Frank Schmidt freute sich dagegen über einen Punktgewinn. "Leipzig ist sehr heimstark. Für uns war es wichtig, auswärts etwas mitzunehmen", sagte Schmidt. "Solange wir zu Hause gewinnen, können wir auswärts das Eichhörnchen machen."

In einer intensiv geführten Begegnung vor 18 820 Zuschauern in der Leipziger WM-Arena brachte Philip Heise die Gäste bei ihrem einzigen gefährlichen Angriff in Halbzeit eins in Führung (21.). RB-Kapitän Dominik Kaiser glich zehn Minuten später mit einem sehenswerten Freistoßtreffer aus (31.). Zu mehr Toren reichte es für Leipzig trotz klarer Feldvorteile und guter Chancen nicht. Bei RB Leipzig überzeugten Kaiser und der pfeilschnelle Poulsen, bei Heidenheim stachen Keeper Jan Zimmermann und Kapitän Marc Schnatterer heraus.

Schwimmen, Michael Phelps: Der US-Schwimmverband hat Rekord-Olympiasieger Michael Phelps für sechs Monate suspendiert und damit auf die Alkoholfahrt des einstigen Vorzeigeathleten reagiert. "Die Mitgliedschaft im Verband und vor allem in der Nationalmannschaft schließt die Pflicht ein, unseren Verhaltenskodex zu befolgen", hieß es in einer Stellungnahme des Verbandes: "Michaels Verhalten war schwerwiegend und erfordert klare Konsequenzen." Phelps ist erst ab dem 6. März 2015 wieder startberechtigt. Er wird nicht an der WM im russischen Kasan (24. Juli bis 9. August) teilnehmen, darauf einigte er sich mit dem Schwimmverband.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: