Schwerer Autounfall mit LKW:Schiedsrichter-Zwillinge tödlich verunglückt

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Trauer im deutschen Handball: Die Zwillinge Bernd und Reiner Methe, zusammen eines der besten deutschen Schiedsrichter-Gespanne, sind am Freitagabend bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen. Die Bundesliga-Partie zwischen Balingen und Magdeburg, die beide eigentlich leiten sollten, wurde abgesagt.

Die international renommierten und in der Handball-Bundesliga sehr anerkannten Schiedsrichter Bernd und Reiner Methe sind nach Polizeiangaben am Freitagabend bei einem schweren Autounfall tödlich verunglückt.

Tödlich verunglückt: die Handball-Schiedsrichter Bernd und Reiner Methe. (Foto: imago sportfotodienst)

Wie die Polizei bestätigte, gerieten die Zwillinge mit ihrem Mercedes am späten Nachmittag auf der B 463 bei Empfingen (Kreis Freudenstadt) auf gerader und übersichtlicher Strecke aus noch ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn und prallten frontal mit einem Lastwagen zusammen. Die zwei Insassen im LKW erlitten einen Schock.

Methe/Methe sollten am Freitagabend in Balingen das Bundesliga-Spiel zwischen HBW Balingen-Weilstetten und dem SC Magdeburg pfeifen. Das Spiel wurde abgesagt. Die 47-Jährigen sollten auch am Sonntag in der Champions League zum Einsatz kommen. Die beiden Hessen waren für das Frauen-Spiel zwischen RK Krim Ljubljana und Larvik HK angesetzt.

"Die gesamte Handballfamilie ist über alle Maßen bestürzt über den tragischen Tod von Bernd Methe und Reiner Methe. Unsere Gedanken sind bei den Ehefrauen, den Kindern und der ganzen Familie", sagte Reiner Witte, Präsident der Handball-Bundesliga.

Auch Geschäftsführer Frank Bohmann reagierte schockiert. "Das ist ein Riesenverlust, ich bin noch ganz durcheinander. Wir hatten überlegt, den ganzen Spieltag abzusagen, werden das jetzt aber auch in Absprache mit Schiedsrichterchef Peter Rauchfuß nicht machen. Wir werden die Schiedsrichter, die sich nicht in der Lage fühlen ein Spiel zu leiten, durch andere ersetzen."

Auch in Balingen standen Spieler und Offizielle unter Schock. "Das ist an Tragik nicht zu überbieten", sagte HBW-Trainer Rolf Brack. Er kenne die Brüder Methe seit 15 Jahren und sei ihnen "gerade bei den vergangenen Europa- und Weltmeisterschaften auch menschlich näher gekommen".

SC-Torhüter Gerrie Eijlers erklärte, die Gedanken der Magdeburger Mannschaft seien "bei den Schiedsrichtern und ihren Angehörigen". "Wir haben gemerkt, dass etwas nicht stimmt, weil die Schiedsrichter zwei Stunden vor Spielbeginn noch nicht in der Halle waren", berichtete HBW-Kapitän Wolfgang Strobel. Als sie auch noch beim Aufwärmen gefehlt hätten, sei klar gewesen, dass etwas passiert war.

Methe/Methe haben seit mehr als zehn Jahren international gepfiffen, sie leiteten unter anderem das EM-Finale 2010 zwischen Frankreich und Kroatien (25:21) und wurden zweimal zu den besten Bundesliga-Schiedsrichtern gewählt.

© sueddeutsche.de/dpa/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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