Handball:Der erste Schritt nach Paris

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Katharina Filter war der Garant für den Sieg gegen die Sloweninnen, die deutsche Torhüterin wurde zur besten Spielerin gewählt. (Foto: Tom Weller/dpa)

Die deutschen Handballerinnen starten mit einem 31:25-Erfolg gegen Slowenien in die Olympia-Qualifikation und können mit einem Sieg am Samstag gegen Montenegro schon die Teilnahme an den Sommerspielen sichern.

Von Ralf Tögel, Neu-Ulm

In diesem einen Satz fasste Markus Gaugisch alles zusammen, was ihn gerade bewegte: "Wir haben gezeigt, dass wir es können." Da war die tiefe Zufriedenheit des Handball-Bundestrainers über die souveräne Leistung seiner Spielerinnen, die letztlich zu einem ungefährdeten 31:25-Sieg führte. Da war die große Erleichterung, dass seine leicht favorisierte Mannschaft dem Druck standgehalten hatte, der durch den Heimvorteil im Turnier in Neu-Ulm nicht kleiner geworden war. Und da war Stolz, dass den deutschen Handballerinnen der nächste Schritt in ihrer Entwicklung auf dem Weg zurück in die internationale Spitze gelungen ist. "Wir haben gezeigt, dass wir mit dem Druck jetzt besser umgehen können", ergänzte Gaugisch, bei großen Turnieren in der Vergangenheit hatte seiner Mannschaft in entscheidenden Spielen diese mentale Härte meist gefehlt.

Grundlage des Erfolges war vor 4026 Zuschauern in der Ratiopharm Arena in Neu-Ulm eine "geile Abwehrleistung", wie Julia Behnke freudig berichtete, woran sie selbst maßgeblichen Anteil hatte. Neben der Kreisläuferin waren es vorrangig die Rückraumspielerinnen Emily Bölk und Xenia Smits, die sich den wurfgewaltigen Sloweninnen um Ana Gros erfolgreich entgegenstellten. Denn die wichtigste Aufgabe der DHB-Abwehr bestand darin, die Kreise der 1,86 Meter großen Linkshänderin einzuschränken, was trotz deren sechs Toren aus dem Feld (fünfmal traf Gros zudem vom Siebenmeterpunkt), sehr ordentlich gelang. Gros zählt zu den besten Schützinnen Europas und ist nie ganz auszuschalten. Dass sie nicht wie gewohnt zur Entfaltung kam, lag neben der Abwehrleistung an Torhüterin Kathrina Filter, die herausragend hielt und zur besten Spielerin der Partie gekürt wurde.

Im Angriff fand das deutsche Team ebenfalls zu einer starken Leistung, neben Bölk und Smits überzeugte vor allem Julia Maidhof im rechten Rückraum (neun Tore). Wichtig war auch, dass Spielmacherin Alina Grijseels mitwirken konnte, die sich vor einer Woche beim Sieg im Qualifikationsspiel gegen die Ukraine am Sprunggelenk verletzt hatte. Am Tag vor dem Spiel erst hatte sie den Belastungstest bestanden, weshalb Trainer Gaugisch von einer "Punktlandung" sprach. Der passende Abschluss der Partie war ein Kempa-Tor durch Smits, das deutsche Team kann schon am Samstag (14.15 Uhr ARD/Dyn) mit einem Sieg gegen Montenegro, das sich im zweiten Spiel des Abends zu einem 30:25 gegen Außenseiter Paraguay mühte, die Teilnahme an den Olympischen Spielen klarmachen.

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