Handball:Ein Hauch von Mainz

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Michael Haaß kommt nicht nur bei Mannschaft und Fans an, er hat auch etliche Spieler weiterentwickelt. (Foto: pmk/imago)

Das Saisonziel wurde verfehlt, aber unter mildernden Umständen: Der HC Erlangen verlängert mit Trainer Michael Haaß.

Von Sebastian Leisgang

Als alles anfing, damals, im Februar 2020, da musste Carsten Bissel an den 1. FSV Mainz 05 denken. Bissel steht zwar dem Aufsichtsrat des HC Erlangen vor, er hat also in erster Linie mit Handball zu tun - früher hat er aber selbst Fußball gespielt, und tatsächlich war dieser Vergleich ja nicht allzu weit hergeholt. Knapp zwei Jahrzehnte war es her, dass die Mainzer einen Trainer suchten. Sie trafen dann ein paar falsche Entscheidungen und beförderten schließlich Jürgen Klopp mitten im Abstiegskampf vom Spieler zum Trainer. Ein sehr gewagter Schritt, einer aber, der sich als Glücksfall erwies.

Er hoffe, dass es in Erlangen genauso gut ausgehe wie damals in Mainz. Das sagte Bissel im Februar 2020, als der HCE mit Rolf Brack als Übungsleiter eine falsche Entscheidung getroffen hatte. Mitten im Abstiegskampf beförderte Erlangen Michael Haaß vom Spieler zum Trainer. Auch das ein gewagter Schritt, einer aber, der sich als Glücksfall erwiesen hat?

"Die Richtung ist jedenfalls die gleiche", sagte Bissel am Mittwoch, nachdem der Klub bekannt gegeben hatte, dass Haaß bis 2024 bleibt. In der Vorsaison hat Erlangen sein Ziel, einen einstelligen Tabellenplatz, zwar verfehlt, doch mit dem Verletzungspech und Corona-Rückschlägen sind Haaß und seinem Team mildernde Umstände zuzubilligen. Und, auch das ist zentral: Haaß kommt nicht nur bei Mannschaft und Fans an - er hat auch etliche Spieler weiterentwickelt und mit seinem Team gegen hochdekorierte Gegner wie Melsungen, Magdeburg und Mannheim überrascht. "Er passt besser zu uns als jeder andere Trainer, der in meinen elf Jahren hier gearbeitet hat", findet Bissel und sagt dann noch mit einem Augenzwinkern: "Ich hoffe nur, dass er nicht irgendwann nach Dortmund geht."

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