Fußball-Bundesligist Hamburger SV:Fink droht Aogo mit Tribüne

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Zurück aus Mallorca: Hamburgs Dennis Aogo im Training mit seinen Mannschaftskollegen. Die Spieler hatten zuvor nach der 1:5-Niederlage gegen Hoffenheim zwei Tage frei bekommen. (Foto: dpa)

Wegen seines Kurzurlaubs auf Mallorca könnte der Nationalspieler aus dem HSV-Kader fliegen. Der frühere Bundesliga-Profi Albert Streit ist beim Regionalligisten Viktoria Köln suspendiert worden. Alle 622 genommenen Proben während der Tour de France fallen negativ aus.

Fußball, HSV: Nach seinem Kurzausflug nach Mallorca droht Fußballprofi Dennis Aogo aus dem Kader des Hamburger SV zu fliegen. "Aogo schadet sich selbst damit. Er verliert Kredit bei der Mannschaft", sagte HSV-Trainer Thorsten Fink am Dienstag. Es werde für den Nationalspieler schwer, in den Kader für das Spiel gegen Hertha BSC am Wochenende zu rutschen. Aogo war laut einem Bericht der Bild einen Tag nach dem 1:5-Debakel des HSV gegen Hoffenheim auf die Ferieninsel geflogen. Fink hatte den Profis zuvor zwei trainingsfreie Tage verordnet. "Wir geben nicht zwei Tage frei, damit einer nach Mallorca fliegt, sondern damit jeder überlegt, wie er besser werden kann", erklärte Fink.

Fußball, Viktoria Köln: Wieder Ärger um Albert Streit: Der frühere Bundesliga-Profi (33) ist beim Regionalligisten Viktoria Köln von Trainer Claus-Dieter Wollitz bis auf Weiteres suspendiert worden. "Es stimmt, der Trainer hat das dem Spieler am Dienstagmorgen so mitgeteilt", sagte Viktorias Sportlicher Leiter Franz Wunderlich dem Express. Demnach soll es im Training am Montag zu einem Eklat um Streit gekommen sein, der am Freitag beim 3:1-Sieg über den VfL Bochum II nur auf der Bank gesessen hatte. Streit, der in der Bundesliga für Eintracht Frankfurt, den VfL Wolfsburg, den 1. FC Köln, Schalke 04 und den Hamburger SV 118 Spiele bestritten hatte, war bereits im Frühjahr nach einer Tätlichkeit für vier Monate bis zum 16. Juli gesperrt worden. In der Saison 2012/13 flog Streit bei Einsätzen für Alemannia Aachen und Viktoria Köln insgesamt viermal vom Platz.

Handball, Bundesliga: Vor dem ersten Playoff-Spiel (Mittwoch, 19 Uhr) um den Einzug in die Handball-Champions-League zwischen den Füchsen Berlin und dem HSV Hamburg verschärft sich der Streit um Berlins Nationaltorhüter Silvio Heinevetter. Hamburg lockt mit einem lukrativen Angebot, die Füchse wollen ihn unbedingt behalten: Berlins Präsident Frank Steffel bietet dem 28-Jährigen einen Rentenvertrag an. "Ich habe ihm gesagt, bei uns kannst du einen Zehnjahresvertrag bekommen, bei uns kannst du langfristig verlängern", sagte Steffel, der bis "zur letzten Sekunde kämpfen" wolle, um Heinevetters Wechsel zum HSV zu verhindern. Gleichzeitig äußerte sich Steffel verärgert über den Liga-Konkurrenten: "Ich bin über das Vorgehen des HSV Hamburg ein Stück weit enttäuscht. Hier werden Gehälter aufgerufen, die ein Verein, der sich selbst refinanzieren muss, nicht aufbringen kann. Das ist schon eine Art Wettbewerbsverzerrung." HSV-Clubchef Matthias Rudolph reagierte verwundert auf die verbalen Attacken aus Berlin: Dass Heinevetter in Hamburg das Doppelte verdienen könnte, "ist ein hanebüchener Schwachsinn". Er sagte aber auch: "Wenn der Vertrag eines solchen Klassetorwarts ausläuft, wären wir ja dumm, sollten wir uns nicht dafür interessieren."

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:Applaus für solides Handwerk

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Aus dem Stadion von Andreas Glas

Tour de France, Doping: Wie die unabhängige Anti-Doping-Behörde des Radsport-Weltverbandes UCI mitteilte, fielen alle 622 genommenen Proben während der 100. Tour de France negativ aus. Darunter fielen 179 Urin- sowie 443 Blutproben. Bei der Frankreich-Rundfahrt hatten 198 Fahrer auf Korsika das Rennen aufgenommen, von denen 29 das Ziel nicht erreichten. "Wir haben keine regelwidrigen Funde gemacht", sagte Direktorin Francesca Rossi: "Wir haben im Vorfeld die Strategie geändert. Wir waren unberechenbar, und das haben die Fahrer gespürt." Zugleich legte Rossi ein Wort für den britischen Gesamtsieger Christopher Froome ein, der aufgrund seiner herausragenden Leistungen in den Bergen mit Dopingvorwürfen konfontiert worden war. "Wir haben ihn sehr oft getestet", sagte sie.

Metalist Charkow, Champions League: Metalist Charkow ist auch mit seinem zweiten Versuch gescheitert, vor dem Internationalen Sportsgerichtshof CAS die Teilnahme an der Qualifikation zur Fußball-Champions-League gegen den Bundesligisten Schalke 04 zu erstreiten. Der CAS lehnte am Dienstag den Eilantrag des ukrainischen Vizemeisters ab, das Urteil der Europäischen Fußball-Union UEFA "aus dringenden provisorischen Gründen" auszusetzen. "Die Entscheidung der UEFA bleibt in Kraft", teilte das Gericht mit Sitz in Lausanne mit. Damit bleibt Charkow, das bereits am Freitag vor dem CAS abgeblitzt war, von der Europapokal-Saison 2013/14 ausgeschlossen. Die UEFA erklärte in einer Stellungnahme am Dienstag, dass sie das Urteil des CAS "mit Genugtuung zur Kennntnis" nehme. Metalist steht unter dem Verdacht, 2008 ein Ligaspiel gegen Karpaty Lwiw (4:0) manipuliert zu haben. Als Nachrücker und Schalke-Gegner wurde PAOK Saloniki von der UEFA festgelegt, das Hinspiel wird bereits am Mittwoch in Gelsenkirchen ausgetragen. SID cl ma

Formel 1, Red Bull: Der Formel-1-Rennstall Red Bull Racing will die Entscheidung über Sebastian Vettels neuen Teamkollegen auch beim kommenden Grand Prix in Belgien nicht bekannt geben. "Wir äußern uns, wenn es soweit ist, und das wird definitiv nicht in Spa sein", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko am Dienstag dem Sport-Informations Dienst. Am Montag hatte Kimi Räikkönens Manager Steve Robertson einen Wechsel des früheren Weltmeisters aus Finnland allerdings ausgeschlossen. Damit ist der Aufstieg des australischen Toro-Rosso-Fahrers Daniel Ricciardo (24) zu Red Bull höchst wahrscheinlich. Marko wollte dies nicht kommentieren. "Was wir machen, muss für das Team die bestmögliche Lösung sein. Und zwar mittelfristig gesehen", sagte der 70-Jährige allerdings. Sport Bild hatte bereits am Wochenende berichtet, dass die Entscheidung zu Gunsten Ricciardos gefallen sei. Dessen australischer Landsmann Mark Webber verlässt Red Bull und die Königsklasse zum Jahresende. Ricciardo und Räikkönen waren stets die erklärten Wunschkandidaten des Weltmeister-Rennstalls.

Tennis, Dopingvorwurf: Der wegen einer verweigerten Blutprobe seit dem 15. Juli für 18 Monate gesperrte serbische Tennisprofi Viktor Troicki zieht vor den CAS. Dies teilte der Internationale Sportgerichtshof am Dienstag in Lausanne mit. "Das Verfahren läuft, eine Entscheidung ist in rund vier Monaten zu erwarten", heißt es in der Erklärung des CAS. Troicki, in der Weltrangliste inzwischen nur noch auf Position 72 geführt, hatte sich stets gegen die Vorwürfe zur Wehr gesetzt und den Gang vor das höchste Sportgericht schon angekündigt. "Ich hoffe, dass die Wahrheit ans Licht gelangt. Beide Proben waren negativ", sagte der 27-jährige Serbe. Troicki hatte beim ATP-Masters am 15. April in Monte Carlo zwar eine Urinprobe abgegeben, wegen Unwohlseins aber eine Blutprobe verweigert. Erst am Tag danach gab er diese ab - beide Proben fielen negativ aus. Vor einem unabhängigen Gremium habe Troicki später ausgesagt, die offizielle Doping-Kontrolle habe ihm versichert, dass er bei Unwohlsein keine Blutprobe abgeben müsse. Das Gremium wies diese Aussage jedoch als falsch zurück. "Ich fühle mich zerstört und erschöpft. Ich werde wie ein Verbecher behandelt, obwohl ich keine Tat begangen habe. Ich habe Angst vor Nadeln und immer Probleme, Blut abzugeben", sagte Troicki, der von seinem Landsmann, dem Weltranglistenersten Novak Djokovic, öffentlich Unterstützung erhalten hatte.

Tennis, US-Open: Tommy Haas geht als Nummer zwölf der Setzliste und damit höchstplatzierter deutscher Tennisprofi in die am Montag beginnenden US Open, das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres. Der Schweizer Roger Federer, der in der vergangenen Woche Haas im Achtelfinale des Masters-Turniers in Cincinnati bezwungen hatte, ist nur als Nummer sieben eingestuft. Letztmals war der Schweizer dort 2002 schlechter platziert (Nr. 13). Der Grand-Slam-Rekordgewinner (17 Titel) ist auch in der Weltrangliste auf Platz sieben zurückgefallen. Dort war er im Oktober 2002 zuletzt schlechter platziert (Nr. 6). "Dadurch ändert sich für mich nichts", sagte der fünfmalige Turniergewinner Federer, "es ist egal, ob du unter den Top 4 oder den Top 8 stehst. Das einzige, was zählt, ist, ob du die Nummer eins bist", sagte Federer. Der serbische Weltranglistenerste Novak Djokovic ist in Flushing Meadows in New York topgesetzt. Titelverteidiger Andy Murray (Schottland) ist die Nummer drei der Setzliste hinter Spaniens Rafael Nadal. Philipp Kohlschreiber (Augsburg) wird als zweitbester Deutscher an Position 22 geführt.

Fußball, England: Der englische Vizemeister Manchester City hat zum Abschluss des ersten Spieltages der Premier League mit einem lockeren Heimsieg die Tabellenführung übernommen. Die Mannschaft des neuen Teammanagers Manuel Pellegrini gewann 4:0 (2:0) gegen Newcastle United und verdrängte den Erzrivalen und Titelverteidiger Manchester United von der Spitze. Die Magpies aus Newcastle rutschten auf den letzten Tabellenplatz. City sorgte durch David Silva (6.) und Sergio Agüero (22.) früh für klare Verhältnisse. Yaya Touré erhöhte früh im zweiten Durchgang (50.), ehe Samir Nasri den Schlusspunkt setzte (75.). Newcastles Steven Taylor hatte nach einer Tätlichkeit gegen Agüero die Rote Karte gesehen (45.+2). Vor dem Spiel hatte City, das im Champions-League-Viertelfinale an Borussia Dortmund gescheitert war, eine wichtige Personalie geklärt und den Vertrag mit Verteidiger Pablo Zabaleta bis 2017 verlängert. Der 28 Jahre alte Argentinier war in der vergangegenen Saison von den Fans zum Spieler der Saison gewählt worden.

Per Mertesacker, Kritik: Arsenals Aushilfskapitän Per Mertesacker ist von seinem ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Oliver Kahn heftig kritisiert worden. "Die Entwicklung von Per Mertesacker stagniert seit geraumer Zeit", schrieb Kahn in seinem Blog für die Bild (Dienstag). Der langjährige Stammkeeper der Nationalmannschaft hat Bundestrainer Joachim Löw aufgefordert, die Schwachstellen im Defensivverbund zu beheben und sich gleichzeitig für Bayerns Innenverteidiger Jerome Boateng stark gemacht. "Sollte Jerome Boateng seine Aufwärtsentwicklung fortsetzen, dürfte er in Zukunft gesetzt sein", erklärte Kahn. Beim enttäuschenden 3:3 der Nationalmannschaft vergangene Woche gegen Paraguay sei erneut deutlich geworden, wo die Probleme der DFB-Auswahl liegen. "Auffällig ist, dass die Mannschaft Probleme bekommt, wenn die Abwehrspieler früh attackiert werden. Luft nach oben haben auch die Innenverteidiger", so Kahn.

Segeln, America's Cup: Ein Materialbruch hat auch die dritte Begegnung im Herausfordererfinale des America's Cup entschieden. Das Team New Zealand ging dadurch in der Serie um den Louis Vuitton Cup 2:1 gegen die italienische "Luna Rossa" in Führung. In dem Nachholrennen übernahmen die Neuseeländer in der Nacht zum Dienstag schnell die Kontrolle, bis die italienische Crew mit einem Schaden an einer Kontrolleinheit für den Kohlefaser-Segelflügel aufgeben musste. Das zweite Rennen des Tages wurde aufgrund von Winden über dem Limit von 19,4 Knoten erneut abgesagt. Der vierte Lauf der maximal 13 Rennen umfassenden Serie soll am Mittwoch nachgeholt werden. Auch die beiden ersten Runden im Herausforderfinale waren durch technische Probleme entschieden worden. Das Herausfordererfinale endet spätestens am 30. August. Der Sieger trifft im 34. Duell um den America's Cup ab 7. September auf Cup-Verteidiger Oracle aus den USA.

Rassismus, Fußball: Der Sportsoziologe Gunter A. Pilz, Anti-Diskriminierungs-Beauftragter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), fordert Mitspieler rassistisch beleidigter Profis zum Handeln auf. "Es reicht einfach nicht, wenn der angegriffene Spieler selbst reagiert", sagte Pilz dfb.de. Im Fall Danny da Costa (FC Ingolstadt), dessen Mitspieler Ralph Gunesch nach den üblen Beleidigungen an die Öffentlichkeit gegangen war, sei "vieles vorbildlich gelaufen, etwa dass da Costas Mitspieler so klar Position ergriffen hat, dass der Schiedsrichter eine Stadiondurchsage veranlasst hat und auch, dass der DFB unmittelbar die Ermittlungen aufgenommen hat". Werde ein Spieler diskriminiert und beleidigt, "dürfen wir ihn nie alleine stehen lassen", sagte Pilz. "Sonst hätten etwa rechtsextreme Pseudofans ihr Ziel erreicht. Die Botschaft aus dem Fußball sollte klar lauten: So eine Unterstützung brauchen wir nicht." Da Costa (20), dunkelhäutiger deutscher U21-Nationalspieler, war während des Zweitligaspiels bei 1860 München am Sonntag (0:1) von Zuschauern rassistisch beschimpft worden.

Hockey, EM: Die deutschen Hockey-Herren haben die Chance auf ihre 14. Europameisterschafts-Halbfinalteilnahme in Serie gewahrt. Zwei Tage nach der Auftakt-Niederlage gegen den mitfavorisierten Gastgeber Belgien setzte sich die Auswahl von Bundestrainer Markus Weise am Montag trotz zweimaligen Rückstands am Ende sicher 6:3 (1:2) gegen Spanien durch. Thilo Stralkowsi (2), Kapitän Moritz Fürste, Christopher Wesley, Martin Zwicker und Oliver Korn (je 1) trafen für den Titelverteidiger. Deutschland hat vor dem letzten Vorrundenspiel am Mittwoch gegen Außenseiter Tschechien nun wieder gute Chancen, in die Vorschlussrunde der EM in Boom bei Antwerpen einzuziehen.

Olympia, Bewerber: Die Großstadt Almaty in der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan ist der erste offizielle Bewerber für die Olympischen Winterspiele 2022. Bei der Kandidatur für das Ringe-Spektakel 1994 und 2014 war die frühere Hauptstadt des autoritär regierten Landes in Zentralasien jeweils schon in der Vorauswahl gescheitert. Die Millionenstadt am Ausläufer des Tian-Shan-Gebirges habe 2011 - gemeinsam mit der neuen Hauptstadt Astana - erfolgreich die Asienspiele ausgerichtet und sei 2017 Austragungsort der Hochschulspiele, sagte der Vizepräsident des Nationalen Olympischen Komitees, Pawel Nowikow, am Montag örtlichen Medien zufolge. An den Winterspielen 2022 hatten bislang auch Oslo, Barcelona, Krakau und das ukrainische Lwiw (Lemberg) ihr Interesse bekundet. München will für eine Kandidatur noch einen Bürgerentscheid abwarten. Die Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) entscheidet am 31. Juli 2015 in Kuala Lumpur über die Vergabe der Spiele.

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