Angelique Kerber hat die Chance verpasst, als erste Deutsche seit 13 Jahren das Finale in Wimbledon zu erreichen. Die Tennisspielerin aus Kiel unterlag in der Vorschlussrunde der All England Championships der Polin Agnieszka Radwanska 3:6, 4:6.
Dabei hatte die Partie so gut begonnen. Kerber, die ab Montag auf Platz sieben der Weltrangliste geführt wird, war bei ihrem zweiten Auftritt auf dem Centre Court kaum nervös und ging 3:1 in Führung. Doch Radwanska, die ihr erstes Halbfinale bei einem der vier Grand Slams spielte, steigerte sich schnell, machte fünf Spiele in Serie und gewann Satz eins 6:3.
Kerber fand kein Rezept gegen die 23-Jährige, die ihr auf dem Platz und außerhalb so ähnlich ist. Beide Spielerinnen bleiben lieber in der Deckung, sind zurückhaltend und kontern herausragend dank ihrer glänzenden Beinarbeit. Radwanska schaffte es, ihr Spiel durchzusetzen.
Kerber fand sich in der ungewohnten Rolle der Angreiferin wieder. So unterliefen ihr mehr vermeidbare Fehler als in den Runden zuvor. Der erste Aufschlag funktionierte zudem nicht so, wie sie es sich wünscht und wie sie ihn braucht. Beim zweiten Service war Kerber anfällig, gegen Radwanska war es kaum schneller als 122 Stundenkilometer.
Nach 1:04 Stunden verwandelte Radwanska ihren ersten Matchball. Im Finale am Samstag trifft Radwanska auf die Siegerin des zweiten Halbfinalspiels zwischen Serena Williams aus den USA und Victoria Asarenka aus Weißrussland.
Als bislang letzte Deutsche hatte 1999 Steffi Graf das Finale des einzigen Grand-Slam-Turniers auf Rasen erreicht. Sie unterlag der US-Amerikanerin Lindsay Davenport.