Hängende Spitze:Würste auch für Calli

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Karl-Heinz Rummenigge will die Leipzig-Besieger in Ingolstadt mit einer "Wagenladung Weißwürste und Weißbier" belohnen. Das ist leider nicht sehr originell. Zum Glück kommen wenigstens aus Berlin, Schalke und Dortmund vernünftige Präsente.

Von Sebastian Fischer

Karl-Heinz Rummenigge, der Schelm, soll tatsächlich gegrinst haben, als er am Samstag ankündigte, den FC Ingolstadt für seine Verdienste als Leipzig-Besieger mit einer "Wagenladung Weißwürste und Weißbier" belohnen zu wollen. Dabei ist diese Geschenkidee, die sie beim FC Bayern immer wieder aus der Kiste kramen, wenn sie irgendwem für irgendetwas dankbar sind, längst nicht mehr originell. Die Konkurrenz ist den Bayern da weit voraus.

Die ganze Liga atmet auf, dass endlich jemand RB Leipzig geschlagen hat - und schickt Präsente nach Oberbayern. Schalke 04 etwa hat veranlasst, eine unterirdische Gas-Pipeline ins Ingolstädter Gewerbegebiet verlegen zu lassen, auf dass der dortige Sportpark ewig strahle. Aus der Hauptstadt kommt das generöse Angebot, Ingolstadt künftig im riesigen Olympiastadion spielen zu lassen, wo die Hertha bald ausziehen will. Das passt zur Offerte aus Dortmund, wo die Borussia bereit ist, einen Teil ihrer Fans, die für das Westfalenstadion keine Tickets mehr bekommen, zu Ingolstädter Heimspielen einzufliegen; denn wenn es gegen Leipzig geht, ist Hans-Joachim Watzke immer vorne dabei.

Sollte das Dortmunder Vorhaben scheitern, könnte sich zumindest die virtuelle Fan-Schar des FCI demnächst vervielfachen: Bayer Leverkusen will einige seiner Fan-Bots auf ein Ingolstadt-Faible umprogrammieren. Und Reiner Calmund, heimlicher Berater des Hamburger SV, wird nach Rücksprache mit allen HSV-Aufsichtsräten und Dino Hermann demnächst für Ingolstadt Südamerikaner scouten. Einzige Bedingung: Er hätte dafür gerne lebenslänglich eine Wochenration Weißwürste.

Die Ingolstädter wären offenbar sogar bereit, Calmund die ganze Wurstwagenladung aus München zur Verfügung zu stellen. Sie haben auf die Bayern-Offerte vom Samstag nämlich verhalten begeistert reagiert: "Wir werden intern beraten, wie wir damit umgehen", sagte Trainer Maik Walpurgis, als er mit der Rummenigge-Eilmeldung konfrontiert wurde. Und Walpurgis grinste nicht.

© SZ vom 12.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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