Gegenangriff von Hein Verbruggen:"Seit wann glaubt man Lance Armstrong?"

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Der ehemalige UCI-Präsident Hein Verbruggen hat mit einem Gegenangriff auf Armstrongs Vorwürfe reagiert. (Foto: Arne Dedert/dpa)

Der ehemalige UCI-Präsident Hein Verbruggen startet einen Gegenangriff auf die Anschuldigung von Lance Armstrong: Er behauptet, er habe nicht geholfen, eine positive Dopingprobe zu vertuschen - und zweifelt an der Integrität des ehemaligen Radprofis.

Der ehemalige UCI-Präsident Hein Verbruggen hat mit einem Gegenangriff auf die Anschuldigung von Lance Armstrong reagiert, er sei ihm bei der Vertuschung einer positiven Dopingprobe behilflich gewesen. In einer SMS an den niederländischen TV-Sender NOS zielte der langjährige Boss der Radsportweltverbandes vor allem auf die Integrität der gestürzten Ikone ab. "Seit wann glaubt man Lance Armstrong? Seit er bei Oprah Winfrey sagte, dass er mit der UCI niemals etwas 'geregelt' habe? Oder seitdem er (gegen Bezahlung) Filme macht und Interviews gibt und dann mit saftigen Geschichten kommen muss?", schrieb Verbruggen.

Armstrongs Geschichte sei "unlogisch", es habe sich nach Angaben der zuständigen Anti-Doping-Instanz damals nicht um eine positive strafbare Handlung gehandelt. Die zuständige Instanz sei außerdem nicht die UCI, sondern das französische Ministerium gewesen.

"Von den Beschuldigungen vor einem Jahr über die großzügige Beihilfe der UCI am Doping von Lance Armstrong und seinem Team sind wir jetzt zurück bei einem Kortison-Fällchen aus dem Jahre 1999, das noch nicht einmal von der UCI verhandelt worden ist", führte der Niederländer weiter aus und setzte damit seinen jahrelangen Kurs des Abstreitens fort.

Vorwürfe gegen UCI-Präsident Verbruggen
:Armstrong geht zum Angriff über

Die Affäre Armstrong bekommt eine neue Dimension: Der Doping-Sünder beschuldigt den langjährigen Präsidenten des Weltverbandes UCI, Hein Verbruggen, ihm bei der Vertuschung von positiven Proben geholfen zu haben. Beim IOC ist der dubiose Funktionär noch heute ein Ehrenmitglied mit viel Macht.

Von Thomas Kistner

Armstrong hatte der englischen Tageszeitung Daily Mail gesagt, er habe auf Anraten Verbruggens bei der Tour de France 1999 ein Rezept rückdatieren lassen, um einen zu hohen Kortisonwert zu begründen. Armstrong hatte 1999 den ersten seiner sieben Tour-Siege errungen, die ihm allesamt nach seiner Überführung als Doper aberkannt worden waren.

Der Texaner hatte im Januar in einem Interview mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey erstmals die Einnahme von Dopingmitteln während seiner aktiven Karriere eingeräumt.

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