Fußball-WM: Skandal bei Frankreichs Elf:Ribéry: "Die ganze Welt lacht über uns"

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Er erwarte von den Spielern, dass sie nun "Taten auf dem Platz sprechen lassen, um die Situation zu retten". Der Ruf des französischen Fußballs hänge davon ab, wie die Mannschaft gegen Südafrika auftrete. "Jetzt müssen sie zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind", sagte der Coach. Auf die Frage, ob einige Spieler sich weigern könnten aufzulaufen, antwortete Domenech ausweichend. Er werde die Mannschaft aufbieten, die mental und physisch in der Verfassung sei, zu gewinnen.

Auch Zidane kritisiert den Trainings-Boykott

Domenech, der nach der WM von Laurent Blanc als Nationaltrainer abgelöst wird, betonte: "Ich bin verantwortlich für die Nationalmannschaft, ich bin verantwortlich für alles, was passiert." Über die Aufstellung gegen Südafrika werde er entscheiden, "ich war immer dafür zuständig, das hat sich nicht geändert".

"Wir werden alles tun, um zu gewinnen", versprach Franck Ribéry von Bayern München. Den Spielern wird die Tragweite der Vorfälle wohl zunehmend bewusst. "Die ganze Welt lacht über uns", jammerte Ribéry. "Frankreich leidet. Unser Land leidet. Ich leide", betonte der Bayern-Profi, der allerdings im Verdacht steht, selbst einer der Unruhestifter zu sein. Die Vorwürfe: Mobbing gegen Teamkollegen und Intrigen gegen Domenech.

Den Trainingsboykott am Sonntag kritisierte auch Zinedine Zidane. "Ich kann diese Maßnahme nicht nachvollziehen. Wir sind hier bei einer WM. Da muss man sich doch zusammenreißen", sagte der Weltmeister von 1998 am Montag in Johannesburg. Angeblich soll Zidane selbst einer der großen Intriganten bei der Equipe Tricolore sein. Hartnäckig hält sich das Gerücht, "Zizou" habe sich nach dem ernüchternden 0:0 zum WM-Auftakt gegen Uruguay mit Ribéry, William Gallas, dem von Domenech ausgebooteten Thierry Henry und dem aktuellen Mannschaftskapitän Evra getroffen - die Ziele: eine neue Taktik und eine Startelf ohne Yoann Gourcuff. Gegen Mexiko spielte Frankreich ohne Gourcuff - und verlor 0:2.

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