Fußball-WM:Serben beschweren sich bitterlich über deutschen Schiri

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Aleksandar Mitrovic bekommt von Felix Brych bei der WM die gelbe Karte. (Foto: Getty Images)

Die Leistung von Felix Brych im Spiel gegen die Schweiz wird heftig diskutiert - sogar ein offizieller Appell an die Fifa scheint möglich. Mo Salah wird Ehrenbürger in einer umstrittenen Republik. Zoff um Neymar.

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Serbien: Der serbische Fußball-Verband will Medienberichten zufolge Beschwerde beim Weltverband Fifa über die Leistung von Schiedsrichter Felix Brych bei der 1:2-Niederlage gegen die Schweiz einlegen. Das berichteten die Zeitung Novosti und russische Medien am Samstag. Die Serben hatten in der Partie am Freitag nach gut einer Stunde vergeblich einen Foulelfmeter gefordert. Bei der WM gab es bereits Beschwerden mehrerer Verbände über Schiedsrichter, Folgen hatten diese keine.Serbische Medien kritisierten Brych scharf. "Der brutale Diebstahl von Brych", titelte die Zeitung Sportski zurnal. "Der Deutsche Felix Brych, eine Schande für die Schiedsrichterorganisation der Fifa , hat Serbien auf dem Weg ins Achtelfinale gestoppt."

Es sei "einer der schlimmsten Diebstähle bei den letzten Weltmeisterschaften. Eine Schande, wie sie schändlicher nicht sein kann." Die Boulevard-Zeitung Alo titelte: "Der Deutsche hat uns bestohlen" und schrieb: "Der Unparteiische massakrierte unsere Mannschaft und ermöglichte unserem Gegner, eine Niederlage in einen Sieg umzuwandeln." In der 66. Minute gab es im Strafraum einen Kampf um den Ball von Serbiens Stürmer Aleksandar Mitrovic mit den Schweizern Stephan Lichtsteiner und Fabian Schär. Brych entschied auf Foul des Angreifers. "Er war wirklich gut", analysierte der Schweizer Ex-Referee Urs Meier im ZDF die Leistung von Brych. "Er war sehr ruhig, sehr souverän."

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Von Felix Ebert, Stefan Kloiber, Manuel Kostrzynski und Benedict Witzenberger

Ägypten: Der autoritäre tschetschenische Republikchef Ramsan Kadyrow hat Ägyptens Stürmer Mohamed Salah zum Ehrenbürger der Nordkaukasusrepublik ernannt. Bei einem Festessen für das ägyptische WM-Team in Grosny habe er Salah eine Kopie des Erlasses und ein Ehrenabzeichen überreicht, schrieb Kadyrow im sozialen Netzwerk Telegram. Er hoffe, dass Ägypten bald für ein Freundschaftsspiel gegen den örtlichen Club Achmat nach Grosny zurückkehre, berichteten russische Medien am Samstag.Der als Gewaltherrscher berüchtigte Kadyrow schmückt sich seit Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft mit der ägyptischen Mannschaft und vor allem mit dem Liverpool-Star Salah. Die Quartierwahl der Ägypter in Tschetschenien ist viel kritisiert worden wegen der schlechten Menschenrechtslage dort.Ägypten ist bei der WM nach Niederlagen gegen Uruguay (0:1) und Russland (1:3) bereits ausgeschieden. Letzter Gegner in der Gruppe A ist am Montag (16.00 Uhr MESZ/ZDF) in Wolgograd das ebenfalls schon gescheiterte Team aus Saudi-Arabien.

Brasilien: Ein Neymar außer Rand und Band hat es sich beim 2:0 (0:0) des WM-Mitfavoriten Brasilien gegen Costa Rica selbst mit dem eigenen Kapitän verscherzt. "Heute hat er mich sehr traurig gemacht. Als ich den Ball dem Gegner zurückspielte, hat er mich sehr beschimpft", berichtete Thiago Silva Brasiliens Medien. Der 33-Jährige nahm seinen Teamkollegen vom französischen Doublesieger Paris St. Germain jedoch in Schutz. "Ich denke, er hatte recht, denn Costa Rica hat sehr auf Zeit gespielt", schilderte Thiago Silva die Situation, als er nach einer Behandlungspause für einen Tico-Spieler den Ball das Fair Play beachtend zu den Mittelamerikanern zurückspielte. "Neymar ist ein Nervenbündel", konstatierte dennoch die Tageszeitung Estado de Sao Paulo, nachdem der 26-Jährige, beim 1:1-Auftakt gegen die Schweiz "Freiwild" bei den gegnerischen Spielern, diesmal versuchte, einen Elfmeter zu schinden, sich für Meckern eine Gelbe Karte einfing und sich nach seinem Tor per Instagram den Frust über die Kritik von der Seele schrieb.

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