WM-Qualifikation:Niederlande zittern sich zur WM

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Glück gehabt: Steven Bergwijn fährt mit den Niederlanden zur WM. (Foto: Peter Dejong/dpa)

Dank später Tore gewinnt das Team von Louis van Gaal gegen Norwegen - die Türkei schnappt sich den Platz in den Playoffs.

Mit dem an der Hüfte verletzten Bondscoach Louis van Gaal auf der Tribüne hat sich die Niederlande das Ticket für die Fußball-WM in Katar gesichert - und auch Stefan Kuntz darf mit der türkischen Auswahl noch auf die Endrunden-Teilnahme hoffen. Oranje kam am Dienstag nach späten Toren im entscheidenden Gruppenspiel zu einem 2:0 (0:0) gegen Norwegen im leeren Rotterdamer Stadion De Kuip und sicherte sich mit 23 Punkten Platz eins in Gruppe G.

Dahinter folgt die Türkei, die in Montenegro 2:1 (1:1) gewann und mit 21 Zählern vor Norwegen (18) landete. Das Team des langjährigen deutschen U21-Trainers Kuntz kämpft nun in den Playoffs um einen von drei weiteren WM-Startplätzen.

Das gilt auch für die Ukraine, die durch ein 2:0 (1:0) in Bosnien-Herzegowina noch an Finnland in Gruppe D vorbeizog. Die Nordeuropäer unterlagen daheim dem bereits qualifizierten Weltmeister Frankreich 0:2 (0:0). In Gruppe E behauptete Wales durch ein 1:1 (1:1) gegen den souveränen Gruppensieger Belgien den zweiten Platz vor Tschechien (2:0 gegen Estland), das als einer der besten Nations-League-Gruppensieger aber auch an den Playoffs der insgesamt zwölf Mannschaften teilnimmt.

Van Gaal sitzt mit sorgenvoller Miene auf der Tribüne

In einem Rollstuhl auf der Tribüne verfolgte van Gaal das Geschehen - und von Minute zu Minute wurde seine Miene sorgenvoller, die Anrufe Richtung Trainerbank nahmen zu. Der frühere Bayern-Coach war am Sonntagabend nach dem Training beim Fahrradfahren gestürzt und hatte sich einen Knochen an der Hüfte gebrochen. So konnte van Gaal aktiv nicht eingreifen. Und berauschend war der Auftritt von Oranje nicht, erst spät sorgten Steven Bergwijn (84.) und Memphis Depay (90.+1) für Beruhigung.

Schon im letzten Spiel am Samstag in Montenegro (2:2) hatte die Niederlande ein 2:0 und damit das vorzeitige WM-Ticket verspielt. Die Elftal musste in Rotterdam nach den verschärften Corona-Maßnahmen im Land auch auf die Unterstützung ihrer stimmungsvollen Fans verzichten. Es sollte trotzdem reichen. So blieb van Gaal eine zweite Schmach wie 2001 erspart, als er bei seiner ersten von insgesamt drei Amtszeiten als Bondscoach mit Stars wie Ruud van Nistelrooy, Patrick Kluivert oder Edgar Davids in der WM-Qualifikation gescheitert war.

Für die Türkei hat sich die Verpflichtung von Kuntz bereits gelohnt. Durch Tore von Kerem Aktürkoglu (22.) und Orkun Kökcü (60.) sprang in Montenegro der nächste Sieg heraus. Montenegro war durch Fatos Beqiraj in Führung gegangen (4.). Damit gab es seit dem Amtsantritt des Europameisters von 1996, Kuntz, drei Siege und ein Unentschieden für die Türken.

In Helsinki machten die französischen Stürmer Karim Benzema (66.) und Kylian Mbappé (76.) die Hoffnungen der Finnen auf eine WM-Teilnahme endgültig zunichte. Bei den Franzosen standen Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano und Leverkusens Moussa Diaby in der Startelf. Der Ukraine kam die Schützenhilfe zugute, der EM-Viertelfinalist kam durch Tore von Oleksander Zinchenko (58.) und Artem Dovbyk (79.) zum Sieg in Bosnien.

Die feststehenden Teilnehmer für die WM 2022 im Überblick:

Gastgeber: Katar

Europa: Deutschland, Dänemark, England, Frankreich, Belgien, Kroatien, Schweiz, Serbien, Spanien, Niederlande

Südamerika: Brasilien, Argentinien

In den Playoffs spielen: Nordmazedonien, Österreich, Portugal, Russland, Schottland, Schweden, Polen, Italien, Tschechien, Wales, Ukraine, Türkei.

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